Klimawandel, Steinadler, Hochwasserschutz:
Der Nationalpark informiert interessierte Bürger

11.07.2017 | Stand 03.08.2023, 12:30 Uhr
−Foto: n/a

Die Veranstaltung unter dem Motto „Der Nationalpark informiert“ fand kürzlich im Gasthof Unterstein in Schönau statt. 40 Gästen informierten sich dabei aus erster Hand über aktuelle Themen aus dem Schutzgebiet.

SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE Einmal jährlich im Wechsel laden die Nationalpark-Gemeinden Ramsau und Schönau am Königssee in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung ihre Bürger zu einem Informationsaustausch ein.

Nach einer Begrüßung durch Richard Lenz, zweiter Bürgermeister der Gemeinde Schönau am Königssee, stellte Nationalparkleiter Dr. Michael Vogel die barrierefreien Angebote im Schutzgebiet, das Beschilderungskonzept sowie die Erweiterung der Kernzone auf 75 Prozent der Gesamtfläche vor. Auch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Tier- und Pflanzenwelt thematisierte der Nationalpark-Leiter. Bereits jetzt sei laut Dr. Vogel zu beobachten, dass sich einige Pflanzenarten aufgrund der steigenden Temperaturen in höheren Lagen ansiedeln, in denen sie bislang noch nicht anzutreffen waren. 14 automatische Klimastationen senden in kurzen Intervallen Wetterdaten aus dem gesamten Nationalparkgebiet und verschiedenen Höhenlagen an einen zentralen Server. „Eingebunden in ein weltweites System sind diese Daten ein wichtiger Teil zur globalen Klimabeobachtung“, so Dr. Vogel.

Im Nationalparkzentrum „Haus der Berge“ gab es 2016 ein Besucher-Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und auch die weiteren Informationsstellen des Nationalparks kommen bei den Besuchern gut an: Die neue Ausstellung in der Infostelle Hintersee („Klausbachhaus“) bezeichnet der stellvertretende Leiter des Nationalparks, Ulrich Brendel, als sehenswert.

Unter dem Titel „1.000 Jahre Auf und Ab“ beleuchtet die Ausstellung anschaulich die Geschichte der Almwirtschaft im Nationalpark Berchtesgaden. Erfreuliches gab es auch von den Steinadlern zu berichten: Von insgesamt 15 Brutpaaren im Berchtesgadener Land und angrenzenden Gebieten haben im vergangenen Jahr sieben Paare erfolgreich einen Jungvogel groß gezogen. Ein weiterer zoologischer Höhepunkt des vergangenen Jahres war der Nachweis der seltenen Äskulapnatter im Nationalpark Berchtesgaden.

Kathrin Rinneberg, Sachgebietsleiterin Parkmanagement, informierte anschließend über das Borkenkäfermonitoring sowie über bereits erfolgte und geplante Wege- und Steigbauarbeiten im Schutzgebiet. Die Maßnahmen zum Hochwasserschutz im Klausbachtal sowie der Bau eines Damms durch das Wasserwirtschaftsamt waren Themen des Vortrages von Ulf Dworschak, Sachgebietsleiter Naturschutz und Planung. Abschließend lobte Ramsaus Bürgermeister Herbert Gschoßmann die guten Beziehungen zum Nationalpark und unterstrich die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung sowie die Bedeutung des Schutzgebiets für den Tourismus. Für die Umsetzung der bestehenden Radwege-Verordnung gelte es nach Ansicht des Gemeindeoberhaupts im laufenden Jahr vernünftige Lösungen zu finden.

Die nächste Veranstaltung „Der Nationalpark informiert“ wird 2018 im Bergsteigerdorf Ramsau stattfinden.

Berchtesgadener Land