Licht am Horizont?
Der Freie TuS hat einen neuen Trainer

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 5:36 Uhr
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Der Freie TuS Regensburg, Bayernliga-Absteiger und Letzter der Landesliga Mitte, ist auf der Suche nach einem neuen Trainer fündig geworden. Am Samstag wurde an der Schillerwiese Robert Mühlbauer vorgestellt. Der 48-Jährige, der in Regensburg zu Hause ist, trainierte bis zum Ende der vorigen Saison den Regensburger Ligakonkurrenten TSV Bad Abbach. Nun ist Mühlbauer wieder da und will dem Traditionsverein, der heuer 100 Jahre alt geworden ist, aus seiner misslichen Lage helfen. FuPa sprach mit dem neuen Regensburger Nothelfer.

REGENSBURG FuPa: Robert, du hast zuletzt als Trainer pausiert. Reizt dich deine neue Aufgabe?

Robert Mühlbauer (48): Eine Pause einzulegen war eigentlich gar nicht meine Absicht. Ich war nach 18 Jahren Trainer zwar schon etwas platt, aber auch meine berufliche Situation war im Sommer unklar. Ich wusste nicht, ob ich mich eventuell räumlich hätte verändern müssen. Daher habe ich kein Engagement angenommen. Die ersten Monate waren dann sehr ruhig. Ab Oktober habe ich wieder auf den Fußballplatz müssen. Mir war, als wäre ich in Rente gegangen. Irgendetwas hat mir gefehlt. Das war so ein richtig blödes Gefühl ohne Fußball.

Warum ist es nun gerade der Freie TuS Regensburg geworden?

Ich bin Regensburger und damit auch dem Fußball in dieser Stadt verbunden. Der Freie TuS ist ein Traditionsverein und gehört wie der Jahn zu dieser Stadt. In diesem Jahr ist der Verein 100 Jahre alt geworden. Nun möchte ich mithelfen, dass es beim Freien TuS wieder aufwärts geht. Es ist wie überall im Leben, es gibt gute und schlechte Zeiten. Der TuS durchläuft nun so ein Tal. Ich will dem Verein da raushelfen und in erster Linie versuchen wieder gute Stimmung reinzubringen. Die Spieler und die Fans sollen wieder Freude gewinnen am Fußball. Daher habe ich zugesagt.

Auf welche Laufzeit habt ihr euch geeinigt?

Zunächst einmal haben wir uns auf eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende geeinigt. Es bringt ja dem Verein nichts einen langfristigen Vertrag abzuschließen. Papier ist geduldig. Wir werden uns im April wieder zusammensetzen und dann werden wir besprechen, wie es weitergeht. Wenn ich der Meinung bin, dass es weiter Sinn macht, dann bin ich der Letzte, der wieder aufhört. Das werden wir dann im Frühjahr sehen.

Wie kam es nun konkret zu deinem Engagement beim Freien TuS Regensburg?

Na ja, das kam dann irgendwie überraschend. In der Mittagspause spricht man mit Arbeitskollegen. Da haben welche versucht mich zu überreden. Ich war davon zunächst nicht begeistert, war nicht davon überzeigt. Aber nach drei Gesprächsrunden mit den Verantwortlichen beim Freien TuS Regensburg bin ich überzeugt worden. Hier ist eine junge Truppe vorhanden. Die hat sich im letzten Spiel des Jahres gegen die SpVgg Landshut ordentlich geschlagen.

Wird es im Winter personelle Verstärkungen geben?

Zunächst einmal ist es natürlich schwierig in so einer Situation Spieler zu überreden zum Freien TuS zu kommen. Eventuell gelingt uns das ja bei dem einen oder anderen jungen Spieler. Mit Geld können wir ja auch keinen locken. Aber ich habe die Hoffnung, dass mit Florian Dieterle und Bastian Schmiofski wieder Leistungsträger zurückkehren, die zuletzt verletzt gewesen sind. Das wären schonmal große Verstärkungen. Vielleicht können wir ja dann in den letzten 13 Spielen noch ein paar Gegner ärgern und vielleicht noch Spiele gewinnen.

Die Qualifikation zur neuen zweigleisigen Bayernliga ist passe. Welche Ziele verfolgt ihr?

Ich denke, dass die neue fünfgleisige Landesliga auch ganz interessant wird. Fortuna Regensburg kommt wohl dazu, der TSV Kareth-Lappersdorf, die SpVgg Weiden, der FC Tegernheim und die DJK Vilzing. Vielleicht noch der ASV Neumarkt oder der ASV Cham. Das kann hier in der Region eine ganz interessante Liga werden, mit vielen Derbys und kurzen Fahrten. Ich glaube, dass diese Spielklasse die richtige für den Freien TuS Regensburg ist. Diese Liga ist sicher auch günstiger, der Aufwand ist insgesamt geringer. Wir können ja jetzt nicht absteigen, das ist das Positive an dieser Situation. Und vielleicht können wir ja dann in der nächsten Saison eine bessere Rolle als in der vorigen und in der jetzigen Saison spielen.

Infos zu Robert Mühlbauer: Der neue Trainer des Freien TuS Regensburg, Robert Mühlbauer, ist 48 Jahre alt. Mühlbauer, der in Regensburg wohnt, spielte im Nachwuchs bei Fortuna Regensburg und bei der DJK Regensburg. Weitere Stationen im Seniorenbereich waren der SV Fortuna Regensburg, der SSV Jahn Regensburg in der Bayernliga als damals dritter Liga und der FC Bamberg. In 18 Jahren Trainerdasein hat Mühlbauer einige Stationen hinter sich. Start als Coach war die DJK Regensburg. Es folgten fünf Jahre beim TSV Kareth-Lappersdorf im Nachwuchs und in der ersten Mannschaft. Beim SSV Jahn Regensburg trainierte Mühlbauer die B- und A-Junioren, stieg mit diesen in die Bundesliga auf. Nach einem Engagement bei Fortuna Regensburg war der 48-Jährige zuletzt bis Sommer 2011 beim TSV Bad Abbach tätig, führte diesen 2010 erstmals in die Landesliga Mitte. Ab sofort ist Robert Mühlbauer nun also Trainer beim abgeschlossenen Landesliga-Schlusslicht Freier TuS Regensburg. 

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