Hilfsangebote aus einer Hand
„Der demografische Wandel findet bereits jetzt statt“ – Lebensqualität im Alter sichern

13.08.2018 | Stand 02.08.2023, 23:51 Uhr
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Der demografische Wandel macht auch vor dem Landkreis Regensburg nicht Halt. Stimmen die Prognosen, wird im Landkreis bis zum Jahr 2036 der sogenannte Altersquotient – also der Anteil der 65-Jährigen und älteren an der Gesamtzahl der 20- bis 64-Jährigen- von jetzt 30,4 auf 50,7 steigen. Der Landkreis stellt sich mit einer Vielzahl von Konzepten und Projekten dieser zentralen Zukunftsaufgabe. Oberste Zielsetzung dabei ist die Sicherung der Lebensqualität im Alter.

REGENSBURG Welche Dienstleistungen die im Landratsamt eingerichtete Fachstelle für Senioren und Inklusion im Sinne dieses Ziels im Einzelnen anbietet, welche konkreten Hilfs- und Beratungsangebote bestehen, und woran sich das Alleinstellungsmerkmal der „Hilfen aus einer Hand“ ergibt, erläuterten Landrätin Tanja Schweiger sowie Petra Haslbeck und Corina Eisner von der Fachstelle Senioren und Inklusion in einem Pressegespräch im Landratsamt. Landrätin Tanja Schweiger betonte, dass für die Betroffenen beziehungsweise Angehörigen in einer oftmals emotional hoch belasteten Situation eine schnelle und möglichst unbürokratische Hilfe besonders wichtig sei. Eine erste Orientierung zu bekommen, was die nächsten Schritte seien, werde von den Betroffenen als besonders hilfreich empfunden. Hier in gewisser Weise eine Lotsenfunktion wahrzunehmen und zu versuchen, eine möglichst passgenaue Lösung für den jeweiligen Fall anzustreben, sei die Hauptaufgabe dieser Servicestelle.

Wie die Leiterin der Fachstelle, Petra Haslbeck, erläuterte, hätten die Dienstleistungen nicht nur in qualitativer Hinsicht einen hohen Standard erreicht, sondern deckten auch generell ein breites Themenspektrum ab. Worin aber die Servicestelle ein bayerweites Alleinstellungsmerkmal habe, sei die Bündelung dieser vielen Kompetenzen in einem Fachbereich. Sei es eine individuelle Wohnberatung, eine Pflegeberatung, Fragen zu Betreuung oder Inklusion, sei es die klassische Heimaufsicht über Senioreneinrichtungen, oder begleitende Hilfen wie etwa die Notfallmappe oder auch verschiedene Helferkreise, all diese Themen seien in der Servicestelle zentral gebündelt. Zudem werde versucht, die Hilfeleistungen innerhalb des Landratsamtes – etwa mit der Freiwilligenagentur oder wenn es um Sozialleistungen geht – zu vernetzen und so die Zielsetzung eines „Hilfsangebotes aus einer Hand“ immer weiter zu optimieren. „Alle relevanten Hilfebereiche für Menschen mit Handicaps sind in der Servicestelle an einem Ort zusammengefasst. In vielen anderen Landratsämtern oder Stadtverwaltungen in Bayern sind die genannten Bereiche teilweise bei unterschiedlichen Sachgebieten angegliedert“, so Petra Haslbeck. Dass man diesen Qualitätsstandard habe erreichen können, sei maßgeblich auf die große Unterstützung des Kreistages und der Landrätin zurückzuführen.

„Der demografische Wandel“, so Landrätin Tanja Schweiger, „ist kein fernes Zukunftsszenario, sondern findet bereits jetzt statt. Eine aktive kommunale Seniorenpolitik, wie wir sie betreiben, greift diesen Veränderungsprozess auf und leitet daraus ein möglichst praxisnahes und die Lebenssituation der Menschen konkret betreffendes Hilfs- und Serviceangebot ab.“ Diesem Anspruch komme man mit dem Dienstleistungsspektrum der Fachstelle für Senioren und Inklusion schon sehr nahe, wenngleich die Angebote selbstverständlich kontinuierlich evaluiert und konzeptionell weiterentwickelt würden. Das als nächstes anstehende Projekt sei der Aufbau eines Helferkreises für Menschen mit erlittenen neurologischen Hirnschädigungen.

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