Vierte im Slalom
Defekte Sitzschale verhindert weiteren Paralympics-Triumph für Anna Schaffelhuber

19.03.2018 | Stand 24.07.2023, 19:54 Uhr
−Foto: n/a

Im letzten paralympischen Alpin-Wettbewerb gewann Anna-Lena Forster ihre zweite Goldmedaille und Andrea Rothfuss freute sich mit Bronze über ihre insgesamt fünfte Medaille im fünften Rennen.

REGENSBURG „Ich habe es noch gar nicht richtig realisiert. Es ist der Wahnsinn, und ich freue mich riesig“, so Anna-Lena Forster nach ihrem Sieg im Abschlussrennen dieser Paralympischen Winterspiele, dem Slalom in der sitzenden Klasse. Es ist nach Gold in der Superkombination bereits ihr zweites Edelmetall dieser Farbe und ihr persönlich die wichtigste Medaille. Mehrfach hatte die Monoskifahrerin aus dem Zoll Ski Team im Vorfeld betont, dass sie im Slalom „auf alle Fälle Gold gewinnen möchte“ und sich so selber ein wenig unter Druck gesetzt.

„Heute morgen war dann auch so ein Morgen, an dem es mir gar nicht gut ging“, lachte Anna-Lena Forster im Fernsehinterview. „Als ich dann nach dem ersten Lauf unten war, ging’s mir besser. Ich habe gemerkt, es läuft gut, ich kann hier etwas bringen, und wollte dann den zweiten Durchgang einfach nur noch genauso gut runter bringen.“ Diese Zielsetzung setzte sie perfekt in die Tat um und belohnte sich dafür selber mit einem goldenen Abschluss dieser Paralympics.

Teamkollegin Anna Schaffelhuber verpasste im Slalom als Vierte das Podest nur um 0,33 Sekunden. Im zweiten Durchgang hatte sich plötzlich das Vorderteil ihrer Sitzschale gelöst und zu einer Schrecksekunde nicht nur bei der Monoskifahrerin geführt. „Mir ist so etwas noch nie passiert! Vermutlich hat eine der vorigen Torstangen genau auf die Schnalle geschlagen und diese geöffnet. Ich konnte die Tore nicht mehr anfahren, weil mir diese ansonsten auf die Beine geschlagen hätten. Daher musste ich weit außen rum und das hat natürlich extrem viel Zeit gekostet“, erklärte diese ihr Malheur im Interview. „Wenn ich das heutige Rennen isoliert betrachte, bin ich natürlich schon enttäuscht. Aber wenn ich mir die Gesamtbilanz vergegenwärtige, kann ich schon sehr zufrieden sein.“ Mit zwei Gold- und einer Silbermedaille war Anna Schaffelhuber die erfolgreichste alpine Athletin in Pyeongchang 2018.

Auch die dritte Skirennläuferin aus dem Zoll Ski Team hatte allen Grund zur Freude, denn auch in ihrem fünften und letzten Wettkampf holte sich Andrea Rothfuss Edelmetall. Nach viermal Silber gewann sie im Slalom in der stehenden Klasse Bronze. „Es wäre anmaßend gewesen, hier anzureisen und zu sagen: Ich habe fünf Starts und möchte fünf Medaillen mit nach Hause nehmen“, meinte diese kurz vor Eröffnung der Abschlussfeier. „Es hat sich so viel getan die letzten Jahre, und die Leistungsdichte ist enorm hoch geworden. Das hat man gerade heute beim Slalom wieder deutlich gesehen. Auch wenn keine goldene dabei ist, fünf Medaillen sind einfach grandios.“

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