Fachkonferenz
Datenschutzgrundverordnung erschwert auch den Umgang mit Hilfesuchenden in den Pfarreien

03.12.2018 | Stand 31.07.2023, 18:30 Uhr
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Die 18. Fachkonferenz der Caritas Kelheim und Pfarrgemeinden im Landkreis Kelheim bestach durch die Vielfältigkeit der anwesenden Teilnehmer und Themen. Neben erfahrenen Sachausschussmitgliedern nahmen auch eine Reihe der erst kürzlich im Frühjahr gewählten Mitglieder an der Konferenz teil.

LANDKREIS KELHEIM Intensive Diskussionen gab es hinsichtlich des Umgangs mit Betroffenen, die sich mit ihren Problemen an die Einrichtungen der Caritas sowie an die Seelsorger oder die ehrenamtlichen Caritasbeauftragten in den Pfarreien wenden. Im Erfahrungsaustausch kam zutage, dass es gar nicht so einfach ist, die Zielsetzung „Begegnung auf Augenhöhe“ mit den Hilfesuchenden in der konkreten Situation umzusetzen. Auch das Thema Datenschutz spielte bei der Fachkonferenz eine große Rolle. Aufgrund der in Europa eingeführten Datenschutzgrundverordnung ist es für Ehrenamtliche nun schwieriger geworden, an persönliche Daten der Betroffenen zu kommen. Diese Informationen sind jedoch für eine gute Beratung und Hilfe oft notwendig. Die Anforderungen an den Datenschutz seien zwar gestiegen, dennoch ist es für die engagierten Helfer weiterhin möglich, an die für die Seelsorge wichtigen Daten zu gelangen. Des Weiteren informierte Caritas-Geschäftsführer Hubert König die Ehrenamtlichen über Neuerungen bei der Caritas Kelheim, wie das sozialtherapeutische Wohnen Plus für Suchtkranke in Aiglsbach, die Eröffnung der Tagespflege Kelheim oder die Neuordnung der Schuldner- und Insolvenzberatung.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt bei der Fachkonferenz waren auch die Bemühungen um weitere ehrenamtliche Mitarbeiter. Beim Meinungsaustausch wurde erörtert wie, und vor allem wo Ehrenamtliche für die Arbeit der Caritas und Pfarrgemeinden gewonnen werden könnten. Referentin Maria Plank vom Diözesancaritasverband Regensburg ermutigte dazu, den Blick über den engen Kreis der in der Pfarrei engagierten hinaus zu richten und auch vorhandene Strukturen und Dienste mit einzubeziehen. So können Caritas-Sammler, die ehrenamtlich zwei Mal jährlich an den Haustüren um Spenden bitten, wichtige Ansprechpartner für Hilfesuchende sein. Aus den Reihen von Eltern, die ihre Kinder in kirchlichen Kindergärten betreut wissen, oder auch Menschen, die eher eine Distanz zur Kirche haben, aber praktisch helfen wollen, können mögliche Unterstützer der sozialen Arbeit vor Ort sein. Mit dem Vorschlag, den Sozialraum „Pfarrgemeinde“ auf die vorhandenen Stärken und Schwächen zu analysieren und daraus einen Aktionsplan für die nächsten Jahre zu entwickeln, gingen die Vertreterinnen der Pfarrgemeinden auseinander.

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