Rückblick auf das alte Jahr
Das war 2012

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 14:35 Uhr
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Bilder, Momente, Ereignisse aus dem Jahr 2012 im Bayerischen Wald

REGEN Vornamen

Maria und Maximilian sind absolute Dauerbrenner wenn es um Vornamen für den Nachwuchs im Bayerischen Wald geht: Sie waren die beliebtesten Vornamen des Vorjahres.

Quarzit Das Gestein des Jahres 2012 ist der Quarzit. Er ist in Bayern in einmaliger Weise am 1293 Meter hohen „Osser“ im Lamer Winkel zu finden. Dies gab Bayerns Chef-Geologe am Landesamt für Umwelt, Roland Eichhorn, bekannt.

Schülerzahlen Alarmierende Zahlen aus den Schulen: Alleine im Landkreis Freyung-Grafenau fürchtet man einen Rückgang der Schülerzahlen um 20 Prozent in den nächsten fünf Jahren. Immerhin: Schulamtdirektor Werner Grabl bestätigte, dass im Landkreis Regen in den nächsten fünf Jahren keine Schule geschlossen werde. Anders in FRG: Dort gebe es einige kleine Außenschulen, die in der Diskussion stehen. 750 Es war ein großes Jahr für den Markt Schönberg: Mit zahlreichen Veranstaltungen wurde das 750-jährige Jubiläum gefeiert. Viel kulturelles Programm machten die Schönberger im vergangenen Jahr – besonders ist dabei „Swinging Woid“ in Erinnerung geblieben, ein zweitägiges Swing-Festival. Ebenfalls ein Höhepunkt: Der Galaball im November im KuK. Knast nach Sex Ein letztes Mal wollte ein 30-jähriger Regener mit seiner Freundin schlafen, als sie sich von ihm trennte. Sie wollte nicht. Also setzte es eine Watschn sowie eine Kopfnuss. Die 7. Große Strafkammer in Regensburg wertete das als Vergewaltigung – und so musste der Altenpfleger für vier Jahre hinter Gitter. GUTi verlängert Kostenlos können Feriengäste mehrere Gemeinden in den Landkreisen FRG und REG Busse und Bahnen nutzen – das Gäste-Umwelt-Ticket, kurz GUTi, hat für eine weit höhere Auslastung des öffentlichen Nahverkehrs gesorgt. Deshalb waren sich die Landräte Ludwig Lankl und Michael Adam einig, GUTi in beiden Landkreisen für weitere drei Jahre zu verlängern. 700 Rabenstein hatte 2012 einen runden Geburtstag: 700 Jahre ist der Ort alt, der heute zur Stadt Zwiesel gehört. Natürlich haben die Rabensteiner ihr Jubiläum ausgiebig gefeiert – und Höhepunkt war gewiss das Stormberger-Freilichtspiel im Sommer. Zudem hat der Dorfverein ein reich illustriertes Buch über die Geschichte des Ortes heraus gegeben. Kleinkunst Schlagzeilen aus dem Gemeinde St. Oswald-Riedlhütte sind meist nicht so prickelnd – die kommunale Schuldenlage oder die Schließung der Glashütte Nachtmann seien als Beispiele genannt. Da sorgte 2012 ein Privatmann für ein wenig Freude: Riedlhütte hat sich dank Til Hofmann zu einem Kleinkunstmekka entwickelt. Hofmann – Betreiber des Lustspielhauses in München und Kleinkunst-Veranstalter – kaufte die Alte Schmiede im Dorf und lässt dort seit Februar prominente Kabarettisten und Musikgruppen auftreten. Höhepunkt ohne Zweifel: Das Hubert von Goisern-Open Air im August. Kinderlächeln Wer hat das süßeste Kinderlächeln 2012? Diese Frage stellten das Bayerwald Wochenblatt und Fotokunst Peringer im Februar. Die Antwort war bald gefunden: Weit mehr als 100 Kinder wurden von Sonnie Peringer fotografiert, ehe im Internet über das süßteste Kinderlächeln abgestimmt werden konnte. Mehr als 13000 Stimmen wurden abgegeben – die Siegerin war Ariana Gerlein. Bürgermeister 1 Michael Adam verabschiedete sich im Herbst 2011 aus Bodenmais, um als Landrat neue Aufgaben zu übernehmen. Der Bürgermeisterstuhl war also vakant. Drei Kandidaten stellten sich in einem relativ stillen Wahlkampf den Wählerinnen und Wählern. Die Überraschung war nicht groß: Joli Haller (CSU) wurde im ersten Wahlgang gewählt. Er kündigte an, den erfolgreichen Weg Michael Adams in Bodenmais fortsetzen zu wollen. Schicksal Das Schicksal der Margarete Kiel (73) aus Schönberg machte viele Leserinnen und Leser betroffen: Vor Jahren musste sie sich einem Routine-Eingriff an der Gallenblase unterziehen – die Folge davon sind Jahre voller Leiden, Schmerz, Tabletten und Operationen. Beim Eingriff an der Galle ist etwas schief gegangen – und seitdem wurde Margarete Kiel nie mehr gesund. Im Wochenblatt sprach sie offen über ihr Leiden und fand dadurch auch ein bisschen Erleichterung: „Es tut einfach gut, sich mal alles von der Seele reden zu können.“ Karriere Einsatzfreude, Willen und ein Traum: Damit kann man Karriere machen. Barbara Rauwolf (23) aus Regen kam in jungen Jahren schon weit in die Welt hinaus. Sie arbeitete in Hotels in Frankfurt, Schottland und Chicago. So traf sie mit einem Klitschko-Bruder zusammen, so kam es dazu, dass sie mit Mark Madlock in der Hotel-Tiefgarage eine rauchte und auch, dass sie mit Pink an der Bar plauderte. Der Traum geht weiter: Bevor sie 30 ist, will sie Restaurant-Managerin sein. Und immer gilt: „Mein Arbeitsplatz ist die ganze Welt.“ Ski-Weltcup Der Arber ist erst einmal aus dem Rennen: Der DSV gab bekannt, im Bayerischen Wald vorerst kein Weltcup-Skirennen mehr veranstalten zu wollen. Dies hatte auch mit dem Namen Ernst Schneider zu tun – dessen Name seit über 40 Jahren untrennbar mit dem Weltcup am Arber verbunden ist. Doch: Skiverband und Schneider konnten nicht mehr miteinander. Schließlich zog der Zwieseler die Konsequenzen und trat von seinem Amt als OK-Chef zurück. Ob der Weltcup eines Tages wieder auf den Arber zurück kehrt, steht indes noch in den Sternen. Landrat Michael Adam hat jedenfalls das Gespräch mit dem DSV gesucht und wirbt bei jeder Gelegenheit für den Arber. Tourismuschefin Sie kam mit vielen Ideen und Vorstellungen aus Hamburg: Anette Boos wurde neue Tourismuschefin in Zwiesel. In einem ersten Interview mit dem Wochenblatt machte sie deutlich, dass sie lange in Zwiesel bleiben möchte, sogar ihre Familie sollte aus der Hansestadt nachkommen. Daraus wurde nichts: Sie fühlte sich nicht wohl in Zwiesel, hatte Schwierigkeiten mit ihrem Chef, Bürgermeister Franz Xaver Steininger, und warf nach wenigen Monaten das Handtuch. Windkraft Das wohl umstrittenste Thema des Jahres war die Energiewende – und damit einhergehend die Ausweisung von Flächen für den Bau von Windkraftanlagen im Bayerischen Wald. Vor allem in Kirchdorf im Wald regte sich heftiger Widerstand. Bürger befürchten, der Ort könnte förmlich von Windrädern umzingelt werden. Und auch in Zwiesel wurde eifrig diskutiert – dort ist es vor allem Bürgermeister Franz Xaver Steininger, der sich gegen eine Verschandelung der Landschaft wehrt. Aber: Der Regionalplan steht und der Genehmigung von Windrädern dürfte in Zukunft kaum etwas im Wege stehen. Josefa Schmid Für Schlagzeilen ist die Kollnburger Bürgermeisterin immer gut – vor allem, weil ihre ursprüngliche politische Heimat, die CSU, so gar nichts mit ihr anfangen kann. Man nimmt ihr übel, dass sie im Landratswahlkampf gegen den CSU-Kandidaten angetreten war. Also hat die Partei Maßnahmen ergriffen und Schmid für fünf Jahre gesperrt: Keine Kandidatur, keine Parteiämter. Schließlich zog Josefa Schmid im Herbst selbst Konsequenzen und trat aus der CSU aus, um sich der FDP anzuschließen. Mit Erfolg: Schon nächstes Jahr wird sie für den Bundestag kandidieren. Bürgermeister 2 Wie wird man eigentlich Bürgermeister? Die Antwort lieferte Max Niedermeier im Juni in Grafenau: mit Beharrlichkeit! Nach der Erkrankung von Helmut Peter war eine Neuwahl nötig. Niedermeier, der zuvor schon ein Jahr lang als 2. Bürgermeister die Geschicke der Stadt leitete, wurde in der Stichwahl gewählt. Es war seine insgesamt dritte Kandidatur für den Bürgermeisterposten. Regen-App Ganz auf der Höhe der Zeit will sich der Landkreis Regen bewegen: Mit einer App für iPhone, iPad, Smartphones und Co. Urlaubsgäste können sich die App herunterladen und sich dann nach freien Zimmern erkundigen, ein Quartier suchen, mehr über die Sehenswürdigkeiten erfahren oder Live-Bilder von den Webcams der Landkreis-Gemeinden bestaunen. Einheimische erhalten Infos über Berichte der örtlichen Medien, aktuelle Veranstaltungen oder wichtige Daten und Projekte des Landkreises. Anschieber Waldemar Herfellner war jahrelang Anschieber, Motivator und echter Partner für die Wirtschaft im Landkreis Regen: Der Regionalmanager verabschiedete sich im Sommer aus dem Landkreis, weil er in seiner Heimat, dem Rottal, einen anderen Job gefunden hatte. Damit endete eine Ära von zwölf Jahren, in denen er Ansprechpartner für die Wirtschaft war. Und er war es, der dem Beruf des Regionalmanagers ein klares Bild gegeben hat. Landkreisname Kreisrat Stefan Ebner (CSU) aus Viechtach machte den Anfang: Er plädierte exklusiv im Wochenblatt für die Umbenennung des Landkreises auf den Namen Arberland. Einer der prominentesten Mitstreiter wurde Landrat Michael Adam, der sogar eine Umfrage in Auftrag gab, um die Akzeptanz einer Umbenennung zu erfahren. Ihm geht es aber um weit mehr: Um die Zukunft des Landkreises. Denn aufgrund der schwindenden Einwohnerzahlen fürchtet er, dass schon in wenigen Jahren eine neuerliche Gebietsreform kommen könnte. Es sei deshalb an der Zeit, sich darauf vorzubereiten und den Landkreis auf starke Beine zu stellen. Ein weiterer Baustein: die Arberland GmbH. . E-Wald Elektromobilität ist das Thema im Bayerischen Wald – vor allem am Technologie Campus in Teisnach wird hart daran gearbeitet. Man geht davon aus, dass sich bald etwas tun könnte: 72 Gemeinden haben sich dem Projekt bereits angeschlossen. Ziel ist es, flächendeckend Elektroautos anzubieten, die von jedermann auf Leihbasis genutzt werden können. Weltrekord Die Prüfung des international besetzten Guinness-Buch-Komitees hat gut vier Monate gedauert: Die Glasmanufaktur Freiherr von Poschinger in Frauenau hat eine knapp drei Meter große Glasflasche gefertigt und damit den Weltrekord aufgestellt. Beauftragt worden war die Flasche von der Tourismusvertretung Jordaniens, die das riesige Gefäß auf der diesjährigen Internationalen Tourismusbörse Berlin (ITB) präsentierte. Diese Riesenflasche ist übrigens mit 266 Kilogramm Sand befüllt. Bürgermeisterin Die Stadt Regen hat gewählt: Bürgermeisterin Ilse Oswald wurde in ihrem Amt bestätigt – im ersten Wahlgang erreichte sie 51,36 Prozent der Stimmen. Sie sah die Wiederwahl als Bestätigung ihrer Arbeit „und das gibt mir natürlich neue Motivation für kommende Aufgaben.“ Paralympics-Held Thomas Schmidberger aus Viechtach zählt zu den besten Tischtennisspielern der Welt – im Behindertensport. Bei den Paralympics in London konnte er das unter Beweis stellen. Mit einer Silber- und einer Bronzemedaille kehrte er nach Viechtach zurück – und wurde dort von etwa 500 Leuten am Stadtplatz gefeiert. Klopapier in Gold Es ist wahrlich eine ungewöhnliche Geschäftsidee: Feinstes Tissue-Toilettenpapier veredelt Fritz Loibl aus Neudorf (Grafenau) mit Motiven aus Gold oder Silber. Das ist so besonders, dass ihm der TV-Sender Pro7 in seiner Reihe „Galileo“ einen eigenen Beitrag widmete. „Leben kann man von diesem Geschäft nicht“, gesteht Loibl, „aber es macht großen Spass und man kommt mit interessanten Menschen aus aller Welt in Kontakt“. Eishalle Wie geht es weiter mit der Eishalle in Regen? Das ist die Frage, die sich Ende des Jahres 2012 stellt – und die vielleicht schon im Januar 2013 beantwortet wird. Die Stadt Regen tut sich schwer mit der teueren Immobilie und fordert die Übernahme durch den Landkreis. Jetzt wird ein neues Finanzierungskonzept erarbeitet – denn der Landkreis will die Halle nicht. Minister Helmut Brunner und Landrat Michael Adam sind verschnupft über die Vorgehensweise der Stadt. Bleibt zu hoffen, dass eine Lösung gefunden wird.

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