Gewissenlos
Das Leid geht weiter: Wieder Welpentransporte gestrandet

10.07.2017 | Stand 29.07.2023, 2:05 Uhr
−Foto: n/a

Das Tierheim in Bad Reichenhall kümmerte sich liebevoll um die Neuankömmlinge.

BAD REICHENHALL Wie dreist und skrupellos muss man sein? Andererseits: Die Verlockungen auf das schnelle Geld scheinen einigen zu groß zu sein, um dem illegalen Treiben ein Ende bereiten zu können. Erneut musste das Tierheim in Bad Reichenhall in der Nacht von Freitag auf Samstag zwei Welpentransporte versorgen.

„Der erste Transport stammte aus Ungarn. Die sieben Kleinen waren nur zwischen sechs und acht Wochen alt. Sie wurden nach dem Aufenthalt bei uns in ein anderes bayerisches Tierheim mit Quarantänestation weiter gegeben. Dort werden sie liebevoll versorgt und betreut“, so Gabriele Schwaiger-Weiß. Besonders bitter stößt ihr der zweite Transport mit sieben Hunden und drei Katzen im Alter von etwa sechs Monaten aus Bulgarien auf.

Die Katzen waren in einem völlig verdreckten Zustand, und bei einem schwarz-weißen Mischling wurde eine Fehlstellung an beiden Vorderläufen festgestellt. Es stellte sich heraus, dass ein nicht richtig behandelter Bruch die Ursache war. Da es sich aber um eine „private Einfuhr“ handelte und die Tiere „nur“ zu einem Besuch nach Norddeutschland mitgenommen werden sollten, erfolgte ein Weitertransport durch die Bulgaren.

Für 60 Welpen kam bereits die Hilfe zu spät

Besonders bitter: Von den beiden vorhergehenden Transporten, die aufgeflogen waren (wir berichteten print und online) sind leider inzwischen 60 Welpen (15 beim ersten, 45 vom zweiten Transport) verstorben. Und das Leid wird wohl weitergehen, so lange die Strafen zu niedrig und die Gewinnerwartungen zu hoch sind.

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