Tag des offenen Denkmals
„Das alte Spital ist ein Gewinn für Viechtach“

10.09.2018 | Stand 28.07.2023, 23:59 Uhr
−Foto: n/a

Der Tag des offenen Denkmals, zu dem am Sonntag deutschlandweit viele Baudenkmäler ihre Türen geöffnet hatten, stand heuer unter dem Motto „Was uns verbindet“. Das trifft nicht nur auf historische, identitätsstiftende Gebäude zu, sondern auch auf Kunst und Kultur. In Viechtach ist im alten Spital bereits beides vereint, wie Christian Zeitlhöfler, Vorsitzender des Vereins für Kultur- und Heimatpflege, bei der Begrüßung der politischen Gäste am Sonntagnachmittag betonte.

VIECHTACH Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich war gekommen, um sich das Haus, das er von außen schon kannte, einmal genauer anzusehen. Ebenso waren der Landtagsabgeordnete und Minister a. D., Helmut Brunner, sowie Bezirksrat Heinrich Schmidt vor Ort, um nicht nur Zeitlhöflers Ausführungen zur Geschichte des Hauses zu hören, sondern vor allem auch, was die Stadt Viechtach damit vorhabe.

„Wir sind uns einig, dass frühzeitig etwas getan werden muss, damit es nicht wieder soweit kommt und über einen Abriss diskutiert wird“, so Christian Zeitlhöfler. Er verwies auf eine schrittweise Sanierung, vor allem was das Dach, die Wändetrockenlegung und den Brandschutz anbelangt. 2. Bürgermeister Hans Greil hob hervor, dass auch Schallschutzmaßnahmen notwendig seien, um die derzeitige Nutzung durch Olli Zilk weiter zu ermöglichen. „Die Location ist einfach super hier, es ist etwas Wunderbares entstanden – das alte Spital ist ein Gewinn für Viechtach.“

Helmut Brunner verwies darauf, dass trotz Einzelmaßnahmen bei der Sanierung zunächst ein Gesamtkonzept nötig sei, um Förderanträge stellen zu können. Als die beiden Stadtvertreter erzählten, dass man derzeit überlege, das Spital aus der Stiftung „herauszukaufen“, wurde Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich hellhörig. Er kenne einige Fälle, in denen Kommunen den umgekehrten Weg einschlagen. „Der Bezirk kann keine Kommune fördern, die ein Denkmal saniert.“ Er legte der Stadt Viechtach ans Herz, sich intensiv in Sachen Stiftungsrecht beraten zu lassen, bevor man Entscheidungen treffe, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. Heinrich bot Greil und Zeitlhöfler an, dass sich die Stadt diesbezüglich mit Fachleuten aus dem Kulturreferat austauschen könne. „Oftmals finden sich Beispiele in Niederbayern, die als Vorbild dienen können und wo ähnliche Fragestellungen schon geprüft wurden. Diesen Kontakt stellen wir gerne her.“

Dass das alte Spital nicht nur ein erhaltenswertes Gebäude für Viechtach ist, sondern auch die Mehrfachnutzung aus Club, Kunstausstellung und Vereinsheim eine Bereicherung für Viechtach ist – darüber waren sich nicht nur die offiziellen Gäste am Sonntag einig, sondern auch alle anderen, die das Gebäude tagsüber besichtigt hatten.

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