Unfassbar
CSU Stadt- und Kreisrat erhält perfiden Gewaltdrohbrief!

12.03.2020 | Stand 13.09.2023, 0:41 Uhr
−Foto: n/a

Manfred Eiberweiser hat Anzeige bei der Polizei erstattet.

Deggendorf. Gewaltandrohungen selbst gegen Kommunalpolitiker – das schien bislang weit weg zu sein. Jetzt ist der brutale Irrsinn auch bei uns angekommen. Der altgediente CSU-Stadt- und Kreisrat Manfred Eiberweiser hat einen perfiden Drohbrief erhalten. „Für mich stellt das eine Morddrohung dar“, stellt Eiberweiser klar.

Der Riss in der Gesellschaft wird immer größer. Bayern braucht jetzt sogar einen Hate-Speech-Beauftragten, um den Hasskommentaren, Gewaltaufrufen und Drohungen einen Riegel vorzuschieben. Oberstaatsanwalt Klaus-Dieter Hartleb soll sich künftig um die Bekämpfung von Hass kümmern.

Wie stark die politische Diskussionskultur mittlerweile verkommen ist, musste jetzt auch Stadt- und Kreisrat Manfred Eiberweiser erfahren. Der 82-Jährige, der erneut für den Deggendorfer Stadtrat und Kreistag kandidiert, bekam am Montag, 2. März, ins Autohaus Eiberweiser einen Brief zugestellt. „Der Brief wurde von einer Mitarbeiterin und von Manfred Eiberweiser jun. geöffnet“, berichtet Eiberweiser sen.

In dem Brief waren Wahlkampfanzeigen der Deggendorfer CSU mit den einzelnen Kandidaten. Durchgestrichen waren Günther Pammer, Margret Tuchen, Paul Linsmeier, Renate Wasmeier, Oliver Antretter, Alois Schraufstetter, Cornelia Wohlhüter und Manfred Eiberweiser sen. Daneben stand der handschriftliche Kommentar: „Alle weg!“

Als wäre das nicht genug, befand sich auch noch eine Wahl-Anzeige von Manfred Eiberweiser in dem Brief. Hier schmierte der Briefschreiber „Du bist ja schon tot!“ auf das Foto des altgedienten Stadtrats – samt dem Hinweis „Nie wieder CSU“.

„Der Brief machte bei uns im Betrieb sofort die Runde“, berichtet Eiberweiser. „Mittags kamen dann Mitarbeiter auf mich zu und sagten: Chef, wir brauchen Dich noch länger“.

Auch der 82-Jährige nimmt den Brief nicht auf die leichte Schulter. Er versteht das Schreiben vielmehr als Morddrohung, weshalb er gleich am nächsten Tag Anzeige bei der Polizei erstattet hat.

Mittlerweile soll schon feststehen, dass der Absender – eine gewisse Christine K. – wohl nicht existiert. „Ich habe ja schon öfter mal einen unschönen Brief erhalten, aber nicht in dem Ausmaß“, stellt Eiberweiser klar.

Der langjährige Chef der Kfz-Innung versucht deshalb nun, den Briefschreiber anhand der Handschrift zu ermitteln. Er hat sogar eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro ausgesetzt.

Deggendorf