Wie Rolf Wassermann zu seinen Modellen kam
Coole Facebook-Kunstaktion mit Prominenten

08.07.2017 | Stand 14.05.2024, 14:20 Uhr
Axel Effner

Und ewig lockt das Weib: Um prominente Schauspielerinnen, Moderatorinnen, Comedy-Künstlerinnen oder ein Ex-Playmate auf die Leinwand bannen zu können, ließ sich der Traunsteiner Künstler Rolf Wassermann von den modernen Medien inspirieren. Lesen Sie von seiner Facebook-Aktion und einer üppigen Begegnung im Künstleratelier.

SALZBURG/TRAUNSTEIN Brigitte Bardot, Claudia Cardinale, Sophia Loren oder die unvergessene Anita Ekberg in Frederico Fellinis "Dolce Vita": Wer in den 70-er Jahren groß geworden ist, der hat die damaligen Göttinnen der Filmleinwand mit ihrem - für heutige Verhältnisse - stilvoll-züchtigem Sexappeal noch in lebhafter Erinnerung. Hugh Hefners Playboy feierte damals riesige Auflagenzuwächse, Russ Meyer lockte das Publikum mit freizügigen und oberweitenstarken Filmen ins Kino, auf den Straßen waren chromlastige und PS-starke Muscle-Cars gefragt  und Jet-Set-Stars wie Gunther Sachs zeigten nach der ersten Welle der sexuellen Revolution, wie man das Leben auf der Überholspur in vollen Zügen genießt.

Und ewig lockt das Weib: In Anspielung an den Kinofilm mit Brigitte Bardot von 1956, der damals die Grenzen zeigbarer Sexualität berührte, hat der Traunsteiner Künstler Rolf Wassermann die Idee zu einer ungewöhnlichen Porträtserie entwickelt. "In den 60-er und 70-er Jahren war es keine Schande, dass man als Mann einer schönen und eleganten Frau auch mal zu Füßen lag. Nach den Wirren und mancher Verbissenheit der Emanzipation wissen es die Frauen heute zum Glück wieder zu genießen, wenn man sie bewundert. Ich wollte deshalb eine Serie von berühmten und schönen Frauen malen, in Acryl auf Leinwand, unterstützt mit Blattgold und Blattsilber, dessen Stil ich ,angelehnten Realismus' nenne."

Mit Charme und Schnauze unterwegs in Facebook

Schön und gut. Nur: Wie bekommt man attraktive und bekannte Frauen dazu, sich malen zu lassen, wenn man nicht unbedingt über einen berühmten Namen als Visitenkarte und Türöffner verfügt? Ganz einfach: Man probiert es einfach mal mit Charme und Schnauze über Facebook. Wassermann hatte Glück: Der in laufenden Postings im Netzwerk veröffentlichte Werkprozess zog Kreise und brachte neue Kontakte.

Die Liste kann sich sehen lassen: Komponisten-Gattin Kriemhild Siegel gehört ebenso dazu wie die Schauspielerin und Sängerin Veronica von Quast, die Schauspielerinnen und Moderatorinnen Michelle Montballijin  und Verena Buratti, die Schauspielerinnen Christine Zierl (früher: Dolly Dollar), Thamara Barth, die Kabarettistin Karin Engelhardt und die Tänzerin Daliah King.

Ex-US-Playmate und Livestyle-Expertin

Sogar eine ehemalige Miss Schleswig-Holstein und Miss-Germany-Vierte gehört zu den Porträtierten. Marina Damrow posierte in New York als Playmate für den US-Playboy, ließ sich in Hamburg als Sängerin von Musikproduzent Dieter Bohlen entdecken, sang als Backroundsängerin auf der Bühne mit Bryan Adams und modelte in London für Versace und Gaultier, bevor sie mit der britischen TV-Serie "The only way is Essex" einen Ausflug ins Schauspielfach machte.

Auch bei den Filmfestspielen in Cannes ist sie seit Jahren auf persönliche Einladung des Festspiel-Präsidenten gerngesehener Gast. Nach Genf als festem Wohnsitz hat es die TV-Moderatorin und Live-Style-Expertin, die auch als Fotomodel gefragt ist, vor kurzem der Liebe wegen nach Salzburg verschlagen.  

Fotoserie mit US-Burleske-Künstlerin Dita von Teese

Da passte es gut, auch mal zu einem kurzen Abstecher ins Künstleratelier von Rolf Wassermann nach Traunstein zu machen, die Porträtserie zu studieren und über neue Projekte zu plaudern. Der 49-Jährige bannte ihr Porträt nach einem üppigen Foto in Lack-Montur (aus einer Fotoserie mit der Burlesken-Künstlerin Dita von Teese) auf Leinwand. Im Mai soll die Serie "Und ewig lockt das Weib" übrigens in der Villa Flora in München in einer Ausstellung zu sehen sein. Nähere Informationen: www.facebook.com/wassermann.rolf.

Berchtesgadener Land