Rückzug
Continental will nicht mehr – das Stadion ist ohne Namen

03.12.2019 | Stand 13.09.2023, 0:54 Uhr
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Die Nachricht kam völlig überraschend: Noch am 25. Oktober hatte die Stadt Regensburg freudig verkündet, Continental habe zugesagt, bis zum 31. Dezember 2024 Namensgeber für das Fußballstadion zu sein. Am 22. November dann schlug die Nachricht ein wie eine Bombe: Continental verzichtet auf eine Vertragsverlängerung!

REGENSBURG Weithin leuchtet in großen Lettern der Name an der Arena – ab dem 1. Januar 2020 wird hier zunächst nichts leuchten, denn „die Vergabe von Namensrechten unterliegt dem europäischen Wettbewerbsrecht und dem Beihilferecht. Die Stadt muss daher grundsätzlich die geldwerte Leistung (Werbung am städtischen Fußballstadion) in einem strukturierten Bieterverfahren – voraussichtlich bis Ende 2019 – EU-weit ausschreiben.“ Ein neuer Sponsor lässt also auf sich warten.

Bereits im November 2018 habe man die ersten Gespräche zu einer Verlängerung des Vertrages mit Continental geführt, so Stadtsprecherin Juliane von Roenne-Styra auf Wochenblatt-Anfrage. „Als der Verhandlungsprozess zwischen Stadt und Continental beendet war, wurde der ausverhandelte Vertrag im Oktober 2019 dem Stadtrat vorgelegt. Nach einem einstimmigen Beschluss des Stadtrats und in Absprache mit der Presseabteilung von Continental wurde anschließend eine Pressemitteilung verschickt.“ War das vielleicht zu früh? Hätte man auf die Unterschrift unter den Verträgen warten sollen?

Und: Wie geht es nun weiter? „Eine Klage gegen Continental stand und steht nicht im Raum“, sagt Roenne-Styra. Eine Vertragsstrafe komme schon deswegen nicht in Betracht, „weil kein rechtswirksamer Vertrag zustande gekommen ist“. In Betracht kämen lediglich Ansprüche wegen einer „Pflichtverletzung bei Vertragsverhandlungen“. Hier könnte ein so genannter „Vertrauensschaden“ geltend gemacht werden. „Ein solcher könnte indes lediglich in Gestalt von Aufwendungen bestehen, die der Stadt Regensburg gerade im Vertrauen auf das Zustandekommen eines Vertrages entstanden sind. Solche Aufwendungen sind bislang nicht ersichtlich“, so die Stadtsprecherin.

Nun muss also ein neuer Namensgeber her: „Idealerweise sollte ein Namenssponsor ein gutes Image und eine hohe Werbeerinnerung haben, Authentizität ausstrahlen und zur Zielgruppe passen.“ Im Netz wird bereits viel diskutiert. Von Netto-Arena über Händlmaier-Senfschüssel bis hin zu – ganz schlicht – Jahn-Stadion reichen dabei aktuell die Vorschläge.

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