Chiemingerin unterstützt weltweiten Tanz gegen Gewalt
Carmen lässt den Stadtplatz beben

08.07.2017 | Stand 13.09.2023, 3:27 Uhr
Hans Eder
−Foto: n/a

Man könnte fast sagen, ganz Deutschland tanzt am Freitag, 14. Februar. Mit dabei ist auch Traunstein, wo es um 17 Uhr auf dem Stadtplatz los geht. Mit diesem Tanz-Happening, das Carmen Hollenbach aus Chieming initiiert und organisiert, soll auf das Thema „Gewalt gegen Frauen und Kinder“ aufmerksam gemacht werden.

TRAUNSTEIN  In mehr als 150 Städten allein in Deutschland wird der weltweite  „One Billion Rising”-Day durchgeführt, der auf das Leid von Frauen und Kindern aufmerksam machen will, denen trotz propagierten Menschenrechten, tagtäglich auch hierzulande Gewalt angetan wird. Die geschätzte Zahl liegt bei einer Milliarde, deshalb auf Englisch: „One billion Rising”, zu deutsch: „Eine Milliarde erhebt sich.“

Bereits im vergangenen Jahr wurde in 207 Städten auf der ganzen Erde für diese Aktion getanzt. Dieses Jahr sind bereits über 1000 Städte mit dabei, davon über 150 in Deutschland. Im Landkreis Traunstein wird die Aktion von der Chiemingerin Carmen Hollenbach organisiert. Los geht es am Freitag um 17 Uhr auf dem Stadtplatz in Traunstein und kann über eine Stunde dauern.  Jeder ist aufgefordert, mitzumachen und zu tanzen, auch Männer, die sich für Gewaltfreiheit engagieren wollen.

In der Vorbereitungsphase kamen in Traunstein bei wöchentlichen Übungen unter Leitung von Carmen Hollenbach aus Chieming immer mehr Frauen zusammen, um einen speziellen Tanz einzustudieren, der auch im Internet bei youtube zu sehen ist. Der Tanz trägt den Namen „Break the chain”.  Unter diesem Begriff findet man viele Videos bei youtube, sogar eine 13-teilige Tanzanleitung. In Berlin versammelten sich im letzten Jahr über 5.000 Menschen am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor. In diesem Berliner Video auf youtube wird deutlich, welche Stimmung durch den Tanz aufkommt. So hofft Carmen Hollenbach und ihre Mitstreiterinnen, dass auch in Traunstein neben der Besinnung auf das Anliegen von „One Billion Rising“  ein großartiges Event entsteht.

In das Bewusstsein der Männer müsse, so die Botschaft, endlich der Respekt vor dem anderen Geschlecht und den schwächeren Kindern einkehren. Dabei sei aber nicht nur die grobe Gewalt mit ihren sichtbaren Folgen mit Gewalt an Frauen und Kinder gemeint, sondern auch die subtile unterschwellige seelische Unterdrückung mit Worten und in der Haltung. Der Mensch, der sich gerne als Krönung der Schöpfung bezeichnen lässt, verhalte sich mitunter tierisch und unbarmherzig. Dass Frau und Mann gleiche Rechte haben sei noch immer nicht selbstverständlich. Die noch heute vorhandene Unterdrückung der Frauen weltweit sei zu tiefst ungerecht. Ein Aspekt des diesjährigen „One Billion Rising“  ist die zu fordernde soziale Gerechtigkeit. Auch Armut sei eine Form der Unterdrückung, gegen die angekämpft werden müsse.

Berchtesgadener Land