Corona-Pandemie
Bundestagsabgeordneter Peter Aumer besucht Familienkasse Bayern Süd

27.10.2020 | Stand 21.07.2023, 3:12 Uhr
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Der Bundestagsabgeordnete Peter Aumer informierte sich über aktuelle Herausforderungen der Behörde während der Corona-Pandemie, erfolgreiche Digitalisierungslösungen und Reformbedarfe.

Regensburg. Im Gespräch mit Thomas Braun, Leiter der Familienkasse Bayern Süd, informierte sich Aumer über die praktische Umsetzung der vom Bundestag beschlossenen Neugestaltung des Kinderzuschlags und die Auszahlung des Kinderbonus. Diskutiert wurde unter anderem über die digitalen Ansprüche einer modernen Behörde und Aufwandsreduktionen für Bürgerinnen und Bürger. Die Familienkasse war schon vor der Corona-Pandemie ein Vorbild für eine moderne öffentliche Verwaltung.

Die Familienkasse Bayern Süd ist die überregionale Ansprechpartnerin für familienpolitische Leistungen der Bundesagentur für Arbeit. Mit Kindergeld, Kinderzuschlag und weiteren finanziellen Hilfen unterstützt sie Familien. Sie ist mit 900.000 Kunden und einem jährlichen Auszahlvolumen von 4,1 Milliarden Euro eine der größten regionalen Familienkassen in Deutschland und bearbeitet jährlich über 1,1 Millionen Anträge. Hauptsitz ist Regensburg.

Mehr Unterstützung für mehr Familien – auch während der Corona-Pandemie

Während eines Roundtable-Gesprächs wurden die erheblichen Rechtsänderungen im Aufgabengebiet Kinderzuschlag (KiZ) durch das Starke-Familien-Gesetz diskutiert. Seit dem 1. Juli 2019 profitieren Familien mit kleinen Einkommen von der Neugestaltung des KiZ. Der Kreis der Anspruchsberechtigten wurde deutlich erweitert, der Maximalbetrag erhöht und die Antragstellung entbürokratisiert. Die Fallzahlen haben sich verfünffacht. Der KiZ ist wie zzum Beispiel das Kurzarbeitergeld eine systemkriti-sche Leistung während der Corona-Pandemie. Durch den „Notfall-KiZ“ wurde zwischenzeitlich der Zugang noch weiter erleichtert.

Mit ihren mehr als 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an sieben Standorten in Bayern stemmte die Behörde mit der kurzfristigen Auszahlung des „Notfall-KiZ“ und des Kinderbonus, die Teil des Konjunkturpaketes des Bundes sind, einen großen verwaltungstechnischen Aufwand der Corona-Hilfen. Aumer bedankte sich für die Bewältigung dieser Großprojekte in Krisenzeiten und das hohe Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Gerade Familien waren von den Belastungen durch Corona erheblich betroffen. „Darum war es wichtig, dass wir mit dem „Notfall-KiZ“ und den Kinderbonus für Unterstützung gesorgt haben“ so Aumer.

Interesse an erfolgreiche Digitalisierungslösungen der Familienkasse

Zum Aufgabengebiet der Familienkasse gehört auch die umfassende Information und Beratung von leistungsberechtigten Familien. Aumer informierte sich über erfolg-reiche Digitalisierungslösungen der Familienkasse und wie sie in der Praxis wirken – vom KiZ-Lotsen über den Digitalen Assistenten („Chat Bot“) bis hin zur KiZ-Videoberatung. Die Familienkasse bietet unter www.familienkasse.de einen umfassenden Onlineservice an. Kundinnen und Kunden können dort Informationen, Merkblätter sowie Antragsformulare digital abrufen. Kindergeld und Kinderzuschlag können auch online beantragt werden – schnell und unbürokratisch.

Ob virtuelle Konferenzen im Home-Office, Mathestunden per Klassenchat oder der tägliche Videoanruf mit den Großeltern: Die Pandemie hat sich vom ungewollten Stresstest zum Beschleuniger der Digitalisierung aller Lebensbereiche entwickelt. „Digitalisierung ist ein Schmiermittel für Bürokratieabbau und Qualität! Sie ist Teil un-serer Vision. Das hat sich während der Pandemie bezahlt gemacht“ so Braun.

Transformation zur Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit

Ein weiterer Teil des Gesprächs war die Abgabe der Kindergeldbearbeitung der Familienkasse öffentlicher Dienst an die Bundesagentur für Arbeit, was zu einer Verringerung des Verwaltungsaufwandes und entsprechender Kostenersparnis führen würde. Momentan werden die Aufgaben der Familienkasse für Mitarbeiter im öffentlichen Dienst teils von unterschiedlichen Leistungsträgern übernommen. 93 Prozent der öffentlichen Arbeitgeber streben jedoch bereits heute eine Abgabe der Zuständigkeit an die Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit an. „Familienpolitik ist ein zentraler Bestandteil der Gesellschaftspolitik und damit auch von Sozial- und Arbeitsmarktpolitik“, bekräftigte Braun.

Netzwerke sind Nutzwerke

In Deutschland gibt es 156 familien- und ehebezogene Leistungen. Netzwerke schaffen hierbei Verbindungen und helfen damit den Familien! Handlungsbedarfe sehen Aumer und Braun bei der Vernetzung der familienpolitischen Akteure, der zusätzlichen Erweiterung des Informations- und Beratungsangebotes und der teilweise mangelnden Transparenz durch unterschiedliche Rechtskreise. Aumer kündigte einen Folgetermin zur Abwägung entsprechender Möglichkeiten an.

Regensburg