Erst 2017 gegründet
„Bürgerforum Donaustauf“ steht vor der Auflösung

05.09.2020 | Stand 21.07.2023, 1:41 Uhr
−Foto: n/a

Das erst 2017 gegründete „Bürgerforum Donaustauf“ steht kurz vor der Auflösung. Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins am Donnerstagabend, 3. September, sagte der zweite Vorsitzender Gerd-Dieter Vangerow wörtlich: „Wir kämpfen ums Überleben.“

Donaustauf. Hintergrund ist nach Angaben von Vangerow das mangelnde Engagement der knapp 50 Mitglieder den Verein, der sich der Ortsentwicklung und dem Schutz des Denkmalensembles Donaustauf und Walhalla-Landschaft verschrieben hat. Die frühere dritte Bürgermeisterin des Marktes, Brigitte West (Bürgerliste), unterstrich, dass sie als Gründungsmitglied weiterhin die unbedingte Notwendigkeit des Bürgerforums sehe. In der Versammlung wurde hervorgehoben, dass das Bürgerforum in der Vergangenheit auch eine Reihe von Erfolgen hatte. So gehe etwa der viel gelobte Badeplatz an der Donau auf eine Idee von Hanni Kastenmeier zurück, die sie bei einer Versammlung des Bürgerforums vorgebracht habe. Als wichtige Aufgabe wurde auch genannt, dass in Donaustauf bei Bauprojekten in der Vergangenheit immer wieder die Interessen ortsansässiger Grundstückseigentümer und Immobilienvermieter im Vordergrund standen, die Bauplätze und das Angebot von Mietobjekten knapp halten wollten. Da könnte sich das Bürgerforum künftig für einen gerechten Ausgleich zwischen Bürgern einsetzen, die Baugrund besitzen und Ortsansässigen, die bauen oder mieten wollten. Auch die Schließung der Bäckereifiliale an der Ludwigsstraße wurde angesprochen. Das sei eine echte Einbuße für die Lebensqualität im Ort, hieß es.

Dennoch zeigte sich keines der 13 anwesenden Mitglieder bereit, den Posten des ersten Vorsitzenden zu übernehmen. Der zweite Vorsitzende Vangerow wies das Drängen von verschiedenen Teilnehmern ab mit dem Hinweis, er habe auch nur eine Amtszeit als Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins absolviert, „weil er für das klare Ansprechen von Missständen“ stehe. Wörtlich zeigte sich Vangerow „enttäuscht“ über die Mitglieder des Bürgerforums. Er sagte, dass inzwischen eine Reihe von Bürgern wieder aus dem Verein ausgetreten seien, weil sie – so Vangerow – gemerkt hätten, „dass sie das Bürgerforum nicht für ihre Interessen einspannen können“. Die im Marktgemeinderat vertretenen Parteien seien auch nicht mehr alle in der Versammlung vertreten. Den Mitgliedern wurde in der Versammlung ein Brief des Gründungsmitglieds Jochen von Kamp vorgelesen, der dringend die Auflösung des Bürgerforums in den Raum stellte. Dennoch wurden unter der Leitung von Peter Schupp und Florian Eckert Vorstandswahlen durchgeführt. Das Amt des ersten Vorsitzenden ist unbesetzt. Einstimmig wurden gewählt: Gerd-Dieter Vangerow (zweiter Vorsitzender), Michael Beyer (Kassier), Claudia Schneider-Vangerow (Schriftführerin) und Monika Schmid (Beisitzerin). Kassenprüfer sind wieder Jochen von Kamp und Eva Schupp. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Florian Eckert (erster Vorsitzender) und Christian Schmid (Beisitzer) schieden aus und wurden geehrt.

Bis Ende Oktober soll nun weiter versucht werden, einen ersten Vorsitzenden zu finden. Die Jahreshauptversammlung ist für 11. März nächsten Jahres geplant. Nach gut eineinhalb Stunden schloss Vangerow die Sitzung.

Regensburg