Fund im Container
Brisante Unterlagen aus dem Steuerparadies Cayman-Islands in Hamburg beschlagnahmt

08.07.2017 | Stand 01.08.2023, 21:09 Uhr

Im Hamburger Freihafen ist ein Container mit brisanten Finanzpapieren der Züricher Coutts-Bank, einer Tochter der britischen Royal Bank of Scotland, gefunden worden.

HAMBURG Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Focus hatten Zollfahnder am 20. Mai die Fracht aus dem Steuerparadies Cayman-Islands konfisziert und bei einer groben Durchsicht diverse Unterlagen der saudi-arabischen Familie des getöteten Terror-Fürsten Osama bin Laden entdeckt.

Die Beamten schalteten Steuerfahnder aus Düsseldorf ein. Die rheinischen Ermittler beschlagnahmten den mit 30 Paletten gefüllten Stahlbehälter. Seither werten die Finanzexperten das Material auf der Suche nach Steuersündern aus. Vermutlich landeten die Papiere versehentlich aus dem karibischen Steuerparadies in Hamburg. "Normalerweise wandern solche Unterlagen in den Reißwolf", sagte ein Finanzbeamter Focus.

Nordrhein-Westfalen hatte schon 2012 für eine Millionen Euro eine CD der Coutts-Bank mit Daten von 1.000 vermögenden Deutscher angekauft. Die Kunden setzten auf das Modell "Zebra". Auf den legalen Konten lagen kleinere Beträge, die ordnungsgemäß versteuert waren. Die großen Vermögen sollen sich auf schwarzen Konten befunden haben.

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