Rauchmelder wurde ignoriert
Brand in der Metgebergasse in Regensburg hätte böse ausgehen können

11.09.2020 | Stand 13.09.2023, 6:24 Uhr

Es ist Dienstag, 1. September, gegen 23 Uhr – Andreas Nowcow ist zu Hause in seiner Wohnung in der Metgebergasse in Regensburg. Plötzlich riecht er Rauch, zunächst denkt er sich nichts, das könnte ja vom Kamin des Nachbarn kommen. Doch dann kommt ihm die Sache doch komisch vor, er geht nach draußen und hört ihn – den Rauchmelder!

Regensburg. Regensburg ist bekannt für seine kleinen, engen Gassen. Dafür lieben viele Menschen die Stadt. Der Feuerwehr indes bereitet das eher mehr Arbeit, denn ein Einsatz in diesen Gassen ist oft nicht einfach. „Wir sind auf die Situationen in unserer Altstadt vorbereitet. Somit gab es für die Feuerwehr keine erhöhte Gefahr. Lediglich der Anmarschweg von circa 50 Metern war überdurchschnittlich lang“, so die Berufsfeuerwehr. Denn: Mit einem Fahrzeug in die enge Gasse zu fahren, empfiehlt sich eher nicht. Um 23.06 Uhr war am 1. September Alarm ausgelöst worden: „Die genaue Lage war zunächst unklar. Vor Ort erwartete der Anrufer die Einsatzkräfte. Diese erreichten die Einsatzstelle um 23.10 Uhr. Der Mitteiler konnte den Warnton in der Gasse wahrnehmen, aber keinem Gebäude zuordnen“, so die Berufsfeuerwehr. Das gelang dann – in einer Wohnung konnte ein vor sich hin schmorender Einbaukühlschrank gelöscht werden, das Holz der Verkleidung hatte bereits zu brennen begonnen. „Wir freuen uns, dass der Schaden verhältnismäßig gering ausgefallen ist und insbesondere keine Personen zu Schaden gekommen sind“, so die Feuerwehr.

Spezielle Übungen für Einsätze in der Altstadt gibt es nicht. „Die Einsatzkräfte werden in Fahrertrainings und Anfahrtsproben auf neuralgische Bereiche vorbereitet. Der Einsatzleiter führt situativ die Kräfte an die Einsatzstellen heran, um sie taktisch zielgerichtet einsetzen zu können. Der eigentliche Löscheinsatz ist mit Objekten im übrigen Stadtgebiet vergleichbar.“ Auf besondere Herausforderungen ist man vorbereitet: „In der Altstadt existieren jedoch viele bauliche Bestandssituationen, die im Einsatz sehr herausfordernd sein können. Hier arbeiten das Bauordnungsamt und der Vorbeugende Brandschutz mit den Gebäudeeigentümern zusammen, um durch vorbeugende Maßnahmen und Ertüchtigungen das Sicherheitsniveau fortlaufend zu verbessern.“

Heikel ist im aktuellen Fall, dass offenbar andere Anwohner den Rauchmelder auch gehört hatten, aber niemand die Feuerwehr geholt hat. Das berichtet Andreas Nowcow – die Feuerwehr bestätigt dies auf Anfrage: „Laut eines weiteren Mieters piepste der Rauchwarnmelder schon zwei Stunden. Da er aber keinen Rauch und auch keinen Geruch wahrnehmen konnte und er wusste, dass keiner zu Hause war, ging er von einem Fehlalarm aus.“ Eine Tatsache, die böse hätte ausgehen können. Immer wieder hört man davon, dass solche Rauchmelder einen Fehlalarm auslösen, aber man sollte doch immer davon ausgehen, dass Hilfe nötig ist. „Man sollte immer direkt die 112 anrufen und sich beim Nachsehen niemals selber in Gefahr begeben. Als Anrufer braucht man sich auch keine Sorgen zu machen, für den Einsatz bezahlen zu müssen. Vor Ort sollte man dafür sorgen, dass die anfahrenden Kräfte in Empfang genommen werden und die Einsatzstelle schnell finden können“, so die Berufsfeuerwehr. „Rauchwarnmelder retten Leben!“

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