33-Jähriger soll Drogen an Zwischenhändler verkauft haben
Brachte Drogenboss Kokain und Heroin nach Regensburg?

12.09.2017 | Stand 13.09.2023, 3:04 Uhr
Verena Bengler
−Foto: n/a

Rührende Szenen spielten sich am heutigen Montag, 24. Juli, im Gerichtssaal 104 des Landgerichts Regensburg ab. Ein 33-Jähriger, der seit August 2016 in Untersuchungshaft sitzt, steht vor Gericht, weil er im großen Stil Drogen aus den Niederlanden nach Deutschland eingeführt haben soll.

REGENSBURG Im Zuschauerraum des Gerichtssaals saßen nicht nur Mutter, Schwester und Bruder des Angeklagten, sondern auch seine Ehefrau. Obwohl ihnen der Körperkontakt mit dem 33-Jährigen verboten war, wurde geküsst, umarmt, geschluchzt und geweint. Schließlich wurde es ernst und die zehnseitige Anklageschrift wurde von der Staatsanwaltschaft verlesen. So soll der Angeklagte mindestens seit dem Jahr 2008 mit Betäubungsmitteln gehandelt haben. In 52 Fällen soll er die Drogen an Abnehmer aus Deutschland verkauft haben – mehrmals auch nach Regensburg.

7,5 Kilo Heroin und 7.600 Ecstasy-Tabletten

Diese verkauften das Rauschgift ihrerseits gewinnbringend weiter. Zum Teil soll der 33-Jährige die Drogen aber auch selbst nach Deutschland gebracht haben. Insgesamt soll es sich um eine Gesamtmenge von 7,5 Kilogramm Heroin, ein Kilogramm Kokain, 3,4 Kilo Amphetamin, sieben Kilo Marihuana, ein Kilogramm Haschisch und 7.600 Ecstasy-Tabletten handeln. Zu den Vorwürfen äußern wollte sich der Angeklagte aber nicht. „Zum jetzigen Zeitpunkt machen wir keine Angaben“, stellte der Verteidiger des 33-Jährigen klar.

Als erster Zeuge sagte ein Zollbeamter aus. Er erklärte, wie es zur Festnahme des 33-Jährigen kam. Seit Oktober 2013 wurden immer wieder Händler nach Beschaffungsfahrten mit Drogen erwischt. Beschreibungen des Lieferanten brachten die Beamten schließlich auf die Spur des 33-Jährigen. Als der Angeklagte selbst mit einer geringen Menge Marihuana erwischt wurde, wurden Lichtbilder von ihm angefertigt, die seinen Händlern gezeigt wurden. Diese erkannten ihn wieder.

Für den Prozess sind insgesamt fünf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird voraussichtlich am Donnerstag, 3. August, erwartet.

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