Bier
Bischofshof sponsert Jahn: Was Bier und Fußball miteinander zu tun haben

10.07.2017 | Stand 13.09.2023, 3:05 Uhr
−Foto: Foto: HC Wagner

In Regensburg ist der Streit um das Bier auf der Dult entbrannt. Gleichzeitig gibt es einen Wechsel beim Premium-Brauereisponsor des Jahn. Aber was haben Bier und Fußball miteinander zu tun?

REGENSBURG Bier ist in Regensburg immer auch Politik. Und so verfolgt man derzeit staunend, wie sich ein Bierkrieg in Regensburg abspielt, bei dem es auch darum geht, welche Brauerei noch eine echte Regensburger Brauerei ist – und welche nicht. Nicht dass der Jahn da nun eine große Rolle spielen würde. Aber erstaunlich ist es dann doch, dass am heutigen Mittwoch ein neuer Sponsor vorgestellt wird, ein anderer aber indes sein Engagement beim Jahn einstellt. Bislang unterstützte Hacker Pschorr die Rot-Weißen. Ab kommender Saison wird das nicht mehr der Fall sein. Beim Jahn gibt man sich schmallippig: „Der SSV stellt am Mittwoch seinen neuen Bier- und Premium-Partner vor“, man habe die Zusammenarbeit mit Hacker Pschorr nach langen Jahren beendet.

Hacker Pschorr ist Teil des Schörghuber-Konzerns, dessen bekannteste Bier-Marke Paulaner ist. Und zu Paulaner gehört auch Thurn und Taxis, das Bier, das mit einer Regensburger Weltmarkte verbunden ist – dem Fürstenhaus nämlich. Doch in Regensburg wird kein Thurn und Taxis-Bier mehr gebraut.

Hacker Pschorr gehört zu den Münchnern Dagegen haben sich nun drei Regensburger Brauereien zusammen geschlossen. Die Stiftungs-Brauerei Kneitinger sowie die beiden kirchlichen Brauereien Spital und Bischofshof wollen nicht länger dulden, dass auf der Dult Hacker Pschorr-Weißbier und Thurn und Taxis-Bier verkauft wird. Bei einem Termin mit Oberbürgermeister Joachim Wolbergs und Rechtsreferenten Wolfgang Schörnig im Kneitinger-Mutterhaus hatte man nachhaltig darauf hingewiesen, dass Hacker Pschorr und Thurn und Taxis keine Regensburger Brauereien mehr sind.

Bei der Schörghuber-Gruppe und beim Thurn und Taxis-Vertrieb hat man sich stets auf das große Engagement berufen, hauptsächlich beim Sponsoring der Alten Mälzerei. Das Jahn-Engagement war bislang nicht Thema, könnte aber jetzt eines werden. Andererseits hört man aus politischen Kreisen um Wolbergs, dass die Münchner nach wie vor so aktiv in Regensburg sind, dass man sie eigentlich nicht von der Dult vertreiben will. Die Dult-Besucher schätzen auch die Abwechslung, und das T&T-Pils ist ja nicht schlecht.

Der neue Sponsor des Jahn jedenfalls wird die Brauerei Bischofshof, das bestätigten uns unabhängig voneinander zwei Quellen. Für die Schörghuber-Gruppe wird es so immer schwieriger, ihre Präsenz auf der Dult mit ihrem Engagement in Regensburg zu rechtfertigen. Zumal es angeblich aus den 80er Jahren einen Beschluss des Stadtrates gibt, dass nur Regensburger Brauereien auf der Dult ausschenken dürfen. Den hat aber noch keiner aus dem Archiv gekramt ... fraglich, wann das geschieht.

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