Caritashaus ist ein Segen für die Menschen in Stadt und Landkreis
Bischof Dr. Stefan Oster SDB hat das neue Konradinum eingeweiht

11.07.2017 | Stand 20.07.2023, 18:57 Uhr
−Foto: n/a

Ein Haus für Menschen in Not. Zuflucht, Schutz und Hilfe in vielen Lebenslagen. Ein Zentrum der Caritas mitten in Passau. Für all das steht der Name Konradinum. Am Dienstag, 16. Mai, hat Diözesanbischof Dr. Stefan Oster SDB das neue Gebäude zwischen Bahnhofstraße und Oberer Donaulände eingeweiht.

PASSAU Vom Hochwasser 2013 zerstört und in den vergangenen zwei Jahren wiedererrichtet, hat das Caritashaus Symbolcharakter. Wenn jetzt abends das rote Flammenkreuz der Caritas weithin sichtbar leuchtet, steht dahinter die Botschaft: egal wie groß die Not, Gott ist an der Seite der Menschen in Form konkreter menschlicher und materieller Hilfe. Den Menschen am Rand der Gesellschaft stehen Türen offen. Das Haus ist in Passau ein unverzichtbarer Beitrag für eine gerechte und solidarische Gesellschaft. So haben es Bischof Oster, Caritasvorstand Konrad Niederländer, und Oberbürgermeister Jürgen Dupper zur Einweihung zusammengefasst. Bistum, Caritas und Stadt setzen auch ein Zeichen dafür, dass die Passauer sowohl beim Hochwasser als auch in den Stürmen des Lebens zusammen stehen.

Diözesanbischof Dr. Stefan Oster wünschte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sie mögen mit Leidenschaft für Gott und die Menschen da sein. Denn Caritas heiße „barmherzige Liebe“. Barmherzigkeit sei ein „Herzenswort Gottes und des Evangeliums“. Es fordere in der Nachfolge Jesu Christi dazu auf, „an die Ränder der Gesellschaft“ zu gehen und Zeugnis dafür zu geben, „dass Not und Leid nicht das letzte Wort hätten. In den Diensten der Caritas „sollen die Menschen das barmherzige Gesicht der Kirche erfahren“, sagte der Bischof. Dabei verwies der Bischof - mit Blick auf den Namen Konradinum - auf den heiligen Bruder Konrad, der als Freund der Pilger und Armen für die Nöte der Menschen da war.

Oberbürgermeister Jürgen Dupper sprach von drei Meilensteinen. Das Hochwasser 2013 sei mit der Einweihung wieder einen Schritt weiter bewältigt. Der Neubau füge sich architektonisch gelungen in das Stadtbild ein. Am Wichtigsten sei allerdings die Unterstützung der Menschen. Angesichts der heutigen „Online-Posting-Kultur“ sei es umso wichtiger, im persönlichen Gespräch Zeit für die Nöte der Menschen zu haben.

Diakon Konrad Niederländer, Bischöflich Beauftragter für den Caritasverband für die Diözese Passau e.V., freute sich bei der Begrüßung, dass über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritasverbandes für die Diözese Passau e.V. und des Caritasverbandes für Stadt und Landkreis Passau e. V. in dem fünfgeschossigen Bau ihre Arbeit aufgenommen haben.

Rund 20 Dienste und Einrichtungen sind zentral zu erreichen: von der Allgemeinen Sozialberatung bis zur Wohnungslosenhilfe. Die Passauer Tafel, der Mittagstisch „Täglich Brot“, die Kleiderkammer und die Herberge bieten ganz praktische Hilfe. Auf etwa 2700 Quadratmetern werden Menschen in Not begleitet und ehrenamtliche Helfer vernetzt.

Diese Sorge um den Nächsten spiegelt sich auch künstlerisch wider. Passend zum Namen und zur Botschaft steht vor dem neuen Gebäude die Skulptur „Bruder Konrad“ der Künstler Michael Lauss und Stefan Mittlböck-Jungwirth-Fohringer. Der Diözesanpatron Bruder Konrad von Parzham wurde für seinen täglichen Dienst an den Menschen aus seiner inneren Beziehung zu Jesus Christus heiliggesprochen. Mit dem Namen Konrad wird auch an Bischof Dr. Simon Konrad Landersdorfer erinnert, der das frühere Schülerheim in kirchliche Trägerschaft nahm.

Am Samstag, 23. September, findet ein Tag der offenen Tür statt, einen Tag vor dem Caritassonntag. Dafür, dass die Türen offen sind, hat der Architekt Rafael Friedl gesorgt. Er überreichte Bischof Oster den symbolischen Schlüssel in Form eines modernen Schließgerätes. Der Bischof reichte den Transponder-Schlüssel weiter an die Caritasvorstände Michael Endres und Konrad Niederländer.

Bischof Oster segnete die Kreuze für die Büroräume und rief beim Rundgang durch die Räume den Segen Gottes auf die Menschen herab. Sein geistliches Zentrum hat das Konradinum in der Hauskapelle im obersten Stockwerk. Mit den bunten Glasfenster des Künstlers Mario Schoßer, die Menschen in allen Lebenslagen zeigen, sollen Besucher wie Mitarbeiter zur Ruhe finden und das Evangelium der Barmherzigkeit für sich entdecken.

6,5 Millionen Euro kostet die Gesamtmaßnahme. Knapp 2,5 Millionen Euro refinanziert der Freistaat Bayern aus Hochwasser-Mitteln. Der Diözesanvermögensverwaltungsrat (DVR) hatte einstimmig beschlossen, den Neubau mit Mitteln des Bischöflichen Stuhles zu bezuschussen, weil damit sozial-caritative Maßnahmen besonders gefördert werden.

Neben den Mitarbeitern der Caritas nahmen über 120 Gäste aus dem Bistum Passau und der Caritas, der Stadt Passau mit ihren Behörden, der am Bau beteiligten Firmen teil. Darunter Generalvikar Prälat, Dr. Klaus Metzl, Finanzdirektor und Vorsitzender des Aufsichtsrates des Caritasverbandes für die Diözese Passau e.V., Dr. Josef Sonnleitner, sowie aus dem Diözesanvermögensverwaltungsrat der stv. Finanzdirektor Thomas Mader, Dekan Martin Prellinger und Helmut Voggesberger; aus dem Domkapitel: Dompropst Dr. Michael Bär, Domdekan Dr. Hans Bauernfeind, der Evang.-luth. Dekan Dr. Wolfgang Bub; vom Caritasverband für die Diözese Passau e.V. die Aufsichtsräte Renate Braun, Alban Westenberger und Universitätspräsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth; vom Caritasverband Stadt und Landkreis Passau e.V. Ralph Schmieg, geschäftsführender Vorstand, Raimund Kneidinger, stellv. Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender; der Landtagsabgeordnete Bernhard Roos, die Stadträte Sissi Geyer, Angela Roos, Evi Buhmann, Michael Schöffberger und Ursula Karl-Hellwing. (Siehe dazu im Online-Bereich „Auszug aus der Gästeliste“).

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