Was passiert mit den Mülltonnen?
Biotonne treibt Müllgebühren in die Höhe

15.11.2017 | Stand 31.07.2023, 11:52 Uhr
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Die Einführung der Biotonne treibt auch in Regensburg die Müllgebühren in die Höhe. Wie die Stadt bekannt gab, steigen die Gebühren für Müll im Schnitt um knapp 50 Euro für einen Vier-Personen-Haushalt im Jahr.

REGENSBURG Die Müllgebühren steigen in Regensburg an. Grund ist unter anderem die Einführung der Biotonne, deren Erfolg fraglich ist. Die Stadt wurde gezwungen, eine Biotonne einzuführen. Regensburgs Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer verweist allerdings darauf, dass die Abgaben je Haushalt im Schnitt um lediglich 1,4 Prozent seit 2010 gestiegen sind, während die Verbraucherpreise um 9,3 Prozent stiegen. Die Botschaft soll wohl sein: Alles wird teurer, da kommt es darauf auch nicht mehr an.

Die Stadt verkündete jedenfalls am Mittwoch, 15. November, dies:

Zum 1. Januar 2018 werden die Entwässerungsbeiträge und -gebühren sowie die Gebühren für Straßenreinigung und Abfallbeseitigung für die Zeit vom 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2020 angepasst. Während bei der Entwässerung sowohl die Gebühren als auch die Beiträge sinken (Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühr um je 0,04 Euro pro Kubikmeter bzw. Quadratmeter, Grundflächenbeitrag und Geschossflächenbeitrag um je 0,20 Euro pro Quadratmeter), steigen die jährlichen Abfallbeseitigungsgebühren zwischen 25,56 Euro (60 Liter Tonne) und 467,88 Euro (1.100 Liter Großbehälter). Gründe für die Erhöhung sind der erforderliche Abbau der Gebührenausgleichsrücklage in der letzten Kalkulationsperiode, die Erhöhung des Entsorgungsentgelts beim Zweckverband Müllverwertung Schwandorf seit 2015 sowie die gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtende Einführung der Biotonne.

Ebenso von einer Steigerung betroffen sind die Straßenreinigungsgebühren. Hier steigt die jährliche Gebühr in Reinigungsklasse 1 (fünfmalige Reinigung pro Woche) um 0,92 Euro pro Quadratmeter, in Reinigungsklasse 2 (dreimalige Reinigung pro Woche) um 0,59 Euro pro Quadratmeter und in Reinigungsklasse 3 (einmalige Reinigung pro Woche) um 0,27 Euro pro Quadratmeter. Ursachen der Erhöhung sind der erforderliche Abbau der Gebührenausgleichsrücklage in der letzten Kalkulationsperiode sowie die milden Winter 2014 und 2015, die zu verringerten Winterdiensten und damit im Umkehrschluss erhöhten Straßenreinigungskosten führten.

Am Beispiel eines Vier-Personen-Musterhaushalts in einem Mehrfamilienhaus ergibt sich eine Kostensteigerung von 48,51 Euro pro Jahr.

„Vergleicht man die prozentuale Veränderung der Grundabgaben in Regensburg mit der Entwicklung des Verbraucherpreisindexes für Deutschland, so zeigt sich, dass im Vergleich zum Basisjahr 2010 die Grundabgaben im genannten Musterhaushalt nur um etwa 1,4 Prozent anstiegen, während sich die Verbraucherpreise bereits Mitte 2017 um etwa 9,3 Prozent verteuert haben. Die Entwicklung der städtischen Grundabgaben bleibt somit weit hinter der allgemeinen Verbraucherpreisentwicklung zurück“, betont Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.

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