Wegen Bandscheibenschmerzen
Betrunkene behauptet, bedroht zu werden, damit sie schneller zum Arzt kommt

28.12.2017 | Stand 03.08.2023, 9:27 Uhr
−Foto: Foto: chalabala/123RF

Eine Dame rief am Mittwochabend, 27. Dezember, den Notruf der Polizei an und teilte mit, dass sie angeblich mit einem Messer in einer Wohnung bedroht wird. Während sich die Streife auf dem Weg zum Tatort befand, rief die 56-jährige Ambergerin noch zweimal den Notruf an und teilte die Bedrohung abermals mit.

AMBERG In der Wohnung fanden die Beamten die Anruferin und ihre Freundin vor, die aber beide angaben, dass es zu keiner Bedrohung gekommen sei. Die Anruferin klagte jedoch über Bandscheibenschmerzen. Sie wollte durch die Angabe der Bedrohung ihren Notrufen Nachdruck verleihen, um schneller an einen Arzt zu gelangen. Ein Arzt wäre ihr von der Rettungsleitstelle bei einem Anruf verwehrt worden. Nun riefen die Polizeibeamten der doch deutlich alkoholisierten Frau einen Krankenwagen. Als die Rettungssanitäter vor Ort waren und der Hilfesuchenden auch helfen wollten, verweigerte diese nun jegliche Behandlung vor Ort und auch den Transport ins Klinikum Amberg. Stattdessen wollte sie nun bei der Freundin in der Wohnung bleiben und von den Rückenschmerzen nichts mehr wissen.

Aus „Jux und Tollerei“ eine Bedrohung mit einem Messer per Notruf mitzuteilen, hat für die 56 Jahre alte Frau strafrechtliche Konsequenzen. Die Strafandrohung für einen Missbrauch von Notrufen sieht eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vor.

Schwandorf