Kritik
Beratzhausens Tourismus-Chef "verschnupft" über BR-Sendung – "Themaverfehlung"

09.07.2017 | Stand 30.07.2023, 4:49 Uhr
−Foto: n/a

Am Dreikönigstag, 6. Januar, zeigte der BR den vierten Teil der Sendereihe "Schöne Oberpfalz". Thema diesmal war "Regensburg und Regensburger Land". Der Tourismusreferent aus Beratzhausen Matthias Beer zeigt sich verschnupft über das Darstellung des Landkreises und quittiert eine "Themaverfehlung".

BERATZHAUSEN "Das war ja mal nix, eine Themaverfehlung und das kann man so auch nicht stehen lassen", so resümiert Beer den vierten Teil der Sendereihe "Schöne Oberpfalz". Die Sendung sollte laut Beschreibung über "Menschen, Lebensgefühl, Kultur und Natur in der Oberpfalz" berichten. Tatsächlich habe der Autor ein Bild von einer "siechenden ländlichen Oberpfalz" gezeichnet, die im Vergleich zur "Boommetropole Regensburg" und "nördlichsten Stadt Italiens" das triste Dasein eines hässlichen Entleins führt.

Besonders stört sich Beer an den Szenen über seinen Heimatort Beratzhausen. "Hier wurden lieblos ein paar Szenen eingefangen, damit man was im Kasten hat". Den Tourismusreferenten der Marktgemeinde lässt es "ratlos zurück, was Beratzhausen mit der Plakattafel einer Gogoparty oder dem szenisch seltsam eingefangenen Parkverbotsschildern vor den 'Drei Stadeln' (Foto) zu tun hat". "Wir hätten skeptisch werden sollen, als die befremdliche Programmankündigung vom BR im Rathaus mit der Wichtigkeitstufe 'hoch' eingegangen ist", so Beer. Wörtlich hieß es darin: "Das Bayerische Fernsehen zeigt sehr schöne Impressionen von Beratzhausen am Fluss, die alte Mühle, Kirche, Ortszentrum, Paracelsus-Statue u.a.". Alleine die Bezeichnung "am Fluss" und "die Alte Mühle" zeige, wie oberflächlich der Filmbeitrag behandelt wurde.

"Herausragende Punkte wie der Skulpturenpark, bei dem international anerkannte Künstler über mehrere Jahre tätig waren, wurden mit einem Satz genannt. Die wunderschönen Wanderwege durchs Labertal, die Burgruine oder das einzige kommunale Freibad im Landkreis wurden nicht mal angeschnitten", zieht Beer sein Resümee.

Auch so manche Sprechbeiträge hätte sich die Sendung sparen können. Der Aussagekraft des Satzes zum Beispiel über den Nachbarort "Kollersried mit seinem heute kaum noch als solches erkennbaren Schloss ..." lässt Beer "ratlos zurück".

Mit der Kritik an der Sendereihe sei er übrigens nicht allein. Auch im Norden der Oberpfalzzhätten sich mehrere Bürgermeister enttäuscht und üben Widerstand zur "Darstellung der Oberpfalz als Armenhaus Bayerns und wahllosen Sprünge durch die Landschaft" gezeigt.

Regensburg