Ruselmoore : Arbeit eines Jahrzehnts beendet
Bedeutend für Naherholung und Umweltbildung

08.07.2017 | Stand 30.07.2023, 1:34 Uhr
−Foto: n/a

Die Fluren der Ruselmoore sind neu geordnet – vorausgegangen ist eine zehnjährige Arbeit, die nun abgeschlossen werden konnte

KIRCHBERG IM WALDZU IHRER LETZTEN GEMEINSAMEN SITZUNG TRAF SICH KÜRZLICH DIE VORSTANDSCHAFT DER TEILNEHMERGEMEINSCHAFT „FLURNEUORDNUNG RUSELMOORE“. MIT DEM BESCHLUSS ZUR AUFLÖSUNG DER TEILNEHMERGEMEINSCHAFT WIRD NUN DIE ARBEIT EINES GANZEN JAHRZEHNTS BEENDET. DIE VORSTANDSMITGLIEDER ALOIS WENIG, BÜRGERMEISTER DER GEMEINDE KIRCHBERG, LIESELOTTE BIELMEIER VOM LANDRATSAMT REGEN, BENNO WAGENSTALLER VOM AMT FÜR LÄNDLICHE ENTWICKLUNG, UND INITIATOR HORST KLARHAUSER BLICKTEN AUF ZEHN JAHRE ERFOLGREICHE ARBEIT ZURÜCK. DIE ARBEIT DER TEILNEHMERGEMEINSCHAFT WAR NICHT IMMER LEICHT, DIE VERHANDLUNGEN ZUM GRUNDERWERB ERFORDERTEN EINE VIELZAHL AN EINZELGESPRÄCHEN MIT DEN GRUNDEIGENTÜMERN. HIER WAR HORST KLARHAUSER, FORSTDIREKTOR IM RUHESTAND, DER RICHTIGE MANN. „MIT MANCHEN LANDWIRTEN WAR ES WIRKLICH EIN ZÄHES RINGEN“, KANN SICH HORST KLARHAUSER SCHMUNZELND ERINNERN. DOCH DIE BILANZ KANN SICH SEHEN LASSEN, ÜBER 42 HEKTAR WALD- UND MOORFLÄCHEN KONNTEN IM VERFAHREN DURCH TAUSCH- UND KAUFVEREINBARUNGEN FÜR DEN LANDKREIS REGEN ERWORBEN WERDEN. NUR SO WAREN DIE NACHFOLGENDEN, UMFANGREICHEN RENATURIERUNGSMAßNAHMEN MÖGLICH. ABER NICHT NUR DEN VORSTANDSMITGLIEDERN SOLLTE GEDANKT WERDEN, BENNO WAGENSTALLER HATTE FÜR JEDEN MITWIRKENDEN ZUM ABSCHLUSS DANKESWORTE VORBEREITET. ANERKENNUNG GAB ES FÜR FRANZ OBERMEIER, DER BEREITS IM RUHESTAND IST, JEDOCH DIE AUFGABEN DER NATURSCHUTZWACHT IN DEN RUSELMOOREN ÜBERNOMMEN HAT, FÜR ROSMARIE WAGENSTALLER VON DER UNTEREN NATURSCHUTZBEHÖRDE, DIE KEIN GESPRÄCH MIT DER REGIERUNG SCHEUTE UND FÜR EDUARD KARL, DEN ZUSTÄNDIGEN REVIERFÖRSTER SOWIE MAX BEHAM, VOM AMT FÜR LÄNDLICHE ENTWICKLUNG, DER DIE VERMESSUNGSARBEITEN LEITETE. MIT DEN RUSELMOOREN HAT MAN EINEN EINZIGARTIGEN LEBENSRAUM FÜR TIERE UND PFLANZEN GESTALTET UND GESICHERT. „EIN LEITZIEL, DAS FRÜHER IM GEBIET HEIMISCHE BIRKWILD WIEDER ANZUSIEDELN, IST BISHER NOCH NICHT GELUNGEN, ABER VIELLEICHT ERGEBEN SICH IN ZUKUNFT NEUE MÖGLICHKEITEN“, SAGTE BENNO WAGENSTALLER ÜBER DAS FERNZIEL DER FLURNEUORDNUNG. LOBENDE WORTE HATTE AUCH BÜRGERMEISTER ALOIS WENIG. MIT DER TODTENAU HAT DIE GEMEINDE KIRCHBERG IM WALD EINES DER GRÖßTEN HOCHMOORE IM BAYERISCHEN WALD UND DAMIT EIN BEDEUTENDES ALLEINSTELLUNGSMERKMAL IN IHREM GEBIET. DURCH DEN NATURERLEBNISWEG „KONNTE HIER EIN BEDEUTENDER BEITRAG FÜR DIE NAHERHOLUNG UND UMWELTBILDUNG GELEISTET WERDEN.“ DIE VORSTANDSCHAFT KONNTE SICH AM SCHLUSS NOCH ÜBER EINEN MOORKALENDER MIT ZUR JAHRESZEIT PASSENDEN IMPRESSIONEN AUS DEN RUSELMOOREN FREUEN, SOWIE EIN FOTOBUCH, IN DEM DIE ENTSCHEIDENDEN ABSCHNITTE DER VERFAHRENSARBEIT UND DIE MOORLANDSCHAFTEN DARGESTELLT SIND. MIT DEM BESCHLUSS ZUR AUFLÖSUNG DER TEILNEHMERGEMEINSCHAFT WIRD NUN DAS AMT FÜR LÄNDLICHE ENTWICKLUNG DIE SCHLUSSFESTSTELLUNG ERLASSEN UND DAS VERFAHREN DER FLURNEUORDNUNG RUSELMOORE ABSCHLIEßEN. Zu ihrer letzten gemeinsamen Sitzung traf sich kürzlich die Vorstandschaft der Teilnehmergemeinschaft „Flurneuordnung Ruselmoore“. Mit dem Beschluss zur Auflösung der Teilnehmergemeinschaft wird nun die Arbeit eines ganzen Jahrzehnts beendet.

Die Vorstandsmitglieder Alois Wenig, Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg, Lieselotte Bielmeier vom Landratsamt Regen, Benno Wagenstaller vom Amt für Ländliche Entwicklung, und Initiator Horst Klarhauser blickten auf zehn Jahre erfolgreiche Arbeit zurück. Die Arbeit der Teilnehmergemeinschaft war nicht immer leicht, die Verhandlungen zum Grunderwerb erforderten eine Vielzahl an Einzelgesprächen mit den Grundeigentümern. Hier war Horst Klarhauser, Forstdirektor im Ruhestand, der richtige Mann. „Mit manchen Landwirten war es wirklich ein zähes Ringen“, kann sich Horst Klarhauser schmunzelnd erinnern. Doch die Bilanz kann sich sehen lassen, über 42 Hektar Wald- und Moorflächen konnten im Verfahren durch Tausch- und Kaufvereinbarungen für den Landkreis Regen erworben werden. Nur so waren die nachfolgenden, umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen möglich.

Aber nicht nur den Vorstandsmitgliedern sollte gedankt werden, Benno Wagenstaller hatte für jeden Mitwirkenden zum Abschluss Dankesworte vorbereitet. Anerkennung gab es für Franz Obermeier, der bereits im Ruhestand ist, jedoch die Aufgaben der Naturschutzwacht in den Ruselmooren übernommen hat, für Rosmarie Wagenstaller von der unteren Naturschutzbehörde, die kein Gespräch mit der Regierung scheute und für Eduard Karl, den zuständigen Revierförster sowie Max Beham, vom Amt für Ländliche Entwicklung, der die Vermessungsarbeiten leitete.

Mit den Ruselmooren hat man einen einzigartigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen gestaltet und gesichert. „Ein Leitziel, das früher im Gebiet heimische Birkwild wieder anzusiedeln, ist bisher noch nicht gelungen, aber vielleicht ergeben sich in Zukunft neue Möglichkeiten“, sagte Benno Wagenstaller über das Fernziel der Flurneuordnung.

Lobende Worte hatte auch Bürgermeister Alois Wenig. Mit der Todtenau hat die Gemeinde Kirchberg im Wald eines der größten Hochmoore im Bayerischen Wald und damit ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal in ihrem Gebiet. Durch den Naturerlebnisweg „konnte hier ein bedeutender Beitrag für die Naherholung und Umweltbildung geleistet werden.“

Die Vorstandschaft konnte sich am Schluss noch über einen Moorkalender mit zur Jahreszeit passenden Impressionen aus den Ruselmooren freuen, sowie ein Fotobuch, in dem die entscheidenden Abschnitte der Verfahrensarbeit und die Moorlandschaften dargestellt sind. Mit dem Beschluss zur Auflösung der Teilnehmergemeinschaft wird nun das Amt für Ländliche Entwicklung die Schlussfeststellung erlassen und das Verfahren der Flurneuordnung Ruselmoore abschließen.

Regen