Auszeichnung:
Bayerische Pflegemedaille für Therese Grießer

12.09.2017 | Stand 13.09.2023, 3:01 Uhr
−Foto: n/a

Therese Greiser pflegt zusammen mit ihrem Mann ihre Tochter, die nach einem tragischen Unfall ins Wachkoma fiel.

SCHÖNAU Zur Verleihung der Pflegemedaille des Freistaates Bayern für besondere Verdienste um pflegebedürftige Menschen wurde Therese Grüßer (59) aus Kleinmünchen (Gemeinde Schönau) ins Landratsamt Rottal-Inn eingeladen. Mit dabei: Ihre Tochter Ulrike.

Hinter der Auszeichnung steht ein tragisches Schicksal: Im Dezember 1995, gerade zwei Monate nach ihrem 18. Geburtstag, verunglückt Ulrike Grüßer auf eisglatter Fahrbahn schwer. Nach zwei Reanimationsversuchen und einer langen Zeit im künstlichem Koma die niederschmetternde Nachricht: Ulrike wird nie mehr aus dem Wachkoma aufwachen.

Doch die Eltern geben nicht auf, kümmern sich aufopferungsvoll um ihre Tochter, bis sie eines Tages eine kleine Reaktion zeigt. Ulrike kämpft sich zurück ins Leben, mit viel Kraft und Anstrengung der Mutter kann Ulrike heute im Rollstuhl sitzen und zeigt unbändige Lebensfreude.

Mittels einer ABC-Tabelle kommunizieren Mutter und Tochter, trotzdem ist eine vollständige Pflege unabdingbar. Zuhause betreiben die Grüßers eine Landwirtschaft, im Urlaub waren sie seit dem Vorfall vor 22 Jahren nie. 

„Was Sie täglich leisten, wird in der Gesellschaft oft nicht wahrgenommen, ist aber bewundernswert und verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung“, unterstrich Landrat Michael Fahmüller.

Landtagsabgeordnete Reserl Sem schloss sich dieser Ansicht gerne an: „Sie haben sich große Verdienste um Ihr Kind und um die Gesellschaft erworben. Ohne Menschen wie Sie wäre unsere Gesellschaft ein ganzes Stück ärmer“, lobte sie. 

Bei der Verleihung (v. li.): Landrat Michael Fahmüller, Therese und Ulrike Grießer und MdL Reserl Sem.

Rottal-Inn