Landrat besichtigt Bauvorhaben
Baugenossenschaftsneubau und „Sonnenhof“ für Senioren

27.06.2018 | Stand 04.08.2023, 11:07 Uhr
−Foto: n/a

An einem sonnigen Freitagnachmittag fanden sich Landrat Franz Meyer, der Aufsichtsratsvorsitzende der Baugenossenschaft Vilshofen Karl Würdinger, Aufsichtsrat Hans Brunner, Vorstand Stefan Schmidbauer, stellv. Vorstand Markus Krenn sowie die ersten und zweiten Bürgermeister von Aidenbach, Karl Obermeier und Robert Grabler, am Bauvorhaben der Baugenossenschaft am Anton-Brandl-Platz ein.

AIDENBACH Ein moderner Neubau mit 12 Wohnungen in drei verschiedenen Größen erhebt sich nun dort, wo noch vor einiger Zeit ein Wohnblock mit 8 kleinen Wohnungen stand - optimale Raumnutzung und Verringerung des Flächenfraßes sind hier die Stichworte.

Karl Würdinger hob gleich zu Beginn des Treffens die ideale Lage nur wenige Meter vom Marktplatz entfernt hervor: „Karl,“ er richtete sein Wort an den 1. Bürgermeister, „euer Marktplatz, der gefällt mir wirklich!“ Desweiteren erklärte er, dass bereits voraussichtlich im Herbst die 54 - 75 m² großen Wohnungen bezugsfertig sein werden. Vorstand Stefan Schmidbauer erläuterte dazu die finanziellen Details:

„Wir investieren hier rund 2,2 Millionen Euro in einem hochwertigen, barrierefreien Neubau nach EnEV-Standard mit Aufzug, in ruhiger Lage und einer Kaltmiete von nur 4 Euro/m². Somit wächst die Zahl an Wohnungen der Baugenossenschaft in Aidenbach auf 68, das sind satte 12 % unseres Gesamtbestands.“ An dieser Stelle lobte die Baugenossenschaft den Markt Aidenbach für sein Engagement, neue Bauvorhaben im sozialen Wohnungsbau anzugehen mit einem Vergleich aus der Formel 1: „Man muss die Lücke finden, bevor sie sich aufmacht.“

Landrat Franz Meyer spannte den Bogen weiter und warf die Zahl von 100 Sozialwohnungen im Landkreis Passau in die Runde, die aktuell geplant oder errichtet werden. 70 davon seien öffentlich geförderte Wohnungen der Baugenossenschaft Vilshofen, die restlichen vom Kreiswohnungsbau. Diese Entwicklung gefiele ihm sehr. Desweiteren sprach er lobende Worte für den Vorstand der Baugenossenschaft, Stefan Schmidbauer, und sein Team in der Geschäftsstelle in Vilshofen aus: „Das läuft hervorragend!“

Aufgrund des sommerlichen Wetters entschied man sich, zum nächsten großen Bauvorhaben in Aidenbach zu Fuß zu gehen. In der Karlstraße entsteht derzeit eine Senioren-WG mit Tagespflege auf einem ehem. Brachland im Unteren Markt. Der Initiator des Baus, Eduard Wall, empfing die interessierten Gäste mit seinem Architekten Daniel Wall (Friedl & Partner Architekten Passau) auf der Baustelle. „Was wir hier machen, ist gigantisch in städtebaulicher Sicht!“, eröffnete Wall seinen kurzen Vortrag und erlangte so prompt offene Ohren für die Erklärung seines Konzepts. Bereits in Pfarrkirchen betreibe er eine ähnliche Wohngemeinschaft mit großem Erfolg. Die Gemeinschaft im „Sonnenhof“ solle sich für die Senioren wie eine „künstliche Familie“ anfühlen.

Nur am Wochenende stehen die Maschinen still auf der Baustelle in der Karlstraße. Eine gute Gelegenheit für Initiator Eduard Wall (3. v. li.), seinen Gästen sein Konzept und den aktuellen Fortschritt der Bauarbeiten zu erklären. −Foto: Markt Aidenbach

Maximal 12 Personen werden in der Senioren-WG leben, in abgetrennten Wohnungen, aber mit einem Gemeinschaftsgarten und gemeinsamen Aufenthaltsräumen. Die Tagespflege biete in Kombination mit dem ortsansässigen „Maria’s Pflegeteam“ eine Fahrdienstmöglichkeit zum Sonnenhof und in der Senioren-WG eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Dienstleister und Vermieter bleiben jedoch getrennt, um den Bewohnern ein selbstbestimmtes, flexibles Leben zu ermöglichen. Bürgermeister Karl Obermeier hakte bei diesem Thema ein: „Wir haben vom Sonnenhof zum nahen Supermarkt einen barrierefreien Zugang, damit sich die Bewohner auch selbst versorgen können, wenn sie möchten.“

Außerdem fügte er einige Hintergrundinformationen zum Bau an: 5 Jahre liefen bereits Gespräche, bis mit dem Bauvorhaben begonnen werden konnte. Er lobte besonders den Bauherrn, der auch mit den umliegenden Anwohnern in stetigem Kontakt ist, um sie zu informieren und ihre Anliegen bzgl. dem Neubau zu klären. Eduard Wall informierte die anwesenden Gäste über seine Investitionssumme von nahezu 5 Mio. Euro und den stetigen Fortschritt des Baus, der voraussichtlich im April 2019 fertiggestellt sein wird. Landrat Franz Meyer beglückwünschte den zukünftigen Betreiber zu diesem Bauvorhaben.

Im Anschluss besichtigte die Gruppe um Bürgermeister Obermeier noch das aktuelle „Sorgenkind“ den Marktgemeinde: Der Untere Markt bedarf einer dringenden städtebaulichen Sanierung. Der Markt Aidenbach trifft aktuell die erforderlichen Vorbereitung zur Aufnahme in ein Bundesprogramm der Städtebauförderung. Zusammen mit den ARC Architekten wird eine von der Regierung geforderte Voruntersuchung erstellt.

Dann entscheidet die Regierung Ende des Jahres über ein Städtebauprogramm. „Damit sind die Fördervoraussetzungen erfüllt und wir können die Mammutaufgabe angehen“, so Bürgermeister Obermeier. Ziel bei der Sanierung des Unteren Marktes ist, ein städtebauliches Konzept zu erstellen, leer stehende Gebäude zu sanieren und einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Der Markt Aidenbach will mit der sog. Nachverdichtung das Zentrum stärken und dem viel diskutierten Flächenfraß entgegenwirken.

Ein Glanzstück in dem Bereich ist das völlig neu sanierte Haus am Marktplatz 42, das auch von Landrat Franz Meyer sichtlich bewundert wurde. Auf aktuellstem Stand der Renovierungsmöglichkeiten wurde das vernachlässigte Wohnhaus wieder exzellent bewohnbar gemacht. Im Juli ziehen die nächsten neuen Mieter ein.

Obermeier berichtete dem Landrat, dass in Aidenbach derzeit nahezu 15 Millionen investiert werden. „Wir haben einen richtigen Bauboom“, freute sich der Bürgermeister, „was auch für die heimischen Handwerker gut ist.“

Nachdem die Runde durch Aidenbach, mit allerlei baulichen Eindrücken geschlossen wurde, befanden alle Teilnehmer, dass sich Aidenbach mit den starken Partnern der Baugenossenschaft Vilshofen, mit den Investoren und dem Landkreis Passau im Rücken auf einem sehr positiven Weg bezüglich der zukünftigen Entwicklung befindet. Abschließend bedankte sich Obermeier bei Landrat Franz Meyer für seinen Besuch, sowie für seine großartige Unterstützung, die er stets erfahren darf. Obermeier bat den Landrat, seinen Dank auch an die Mitarbeiter im Landratsamt für die gute und stets kompetente Zusammenarbeit sehr herzlich zu übermitteln.

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