Unterschriftenliste übergeben
Bau einer Großküche in Landshut-Auloh ist vom Tisch

22.10.2020 | Stand 20.07.2023, 23:01 Uhr
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Der Bau einer Großküche in Landshut-Auloh ist nun endgültig vom Tisch, aber es gibt schon das nächste Streitthema ...

Landshut. Vor Kurzem traf Landshuts 2. Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger Einwohner des Stadtteils Auloh. Er war eingeladen worden, um sich in seiner Funktion als Vorsitzender des Umweltsenats vor Ort über die Bedenken vieler Auloher bzgl. des geplanten Baus einer gewerblichen Küche und eines dreistöckigen Appartmentgebäudes für Menschen mit Handicap im Pfarrgarten der evangelischen Gnadenkirche zu informieren.

Während des Ortstermins wurden Haslinger über 500 Unterschriften von Auloher Bürgern übergeben, die sich gegen eine geplante Änderung des Bebauungsplans und Nutzung des Pfarrgartens wenden, um eine gewerbliche Küche zu bauen, die in den Augen der Unterzeichner der Unterschriftenaktion „gebietsunverträglich“ wäre. Geruchsbelästigung durch die Großküche und Lärmbelästigung durch Lieferfahrzeuge würden entstehen. Die umgebenden Straßen seien eng und ohne Gehweg; so viele zusätzliche, große Fahrzeuge wären für die Anwohner, insbesondere für Kinder auf ihrem Schulweg, eine Gefährdung und starke Belastung, argumentierten die Initiatoren der Unterschriftenaktion. Mit Freude wurde die Information aufgenommen, die Dr. Haslinger überbrachte. Inzwischen sei davon Abstand genommen worden, eine gewerbliche Küche im Garten der evangelischen Gnadenkirche zu bauen.

Zwei weitere Bürgerbedenken wurden besprochen. Auloh wird von zweigeschossigen Gebäuden dominiert. Daher erscheint es unverständlich, warum nun ein Appartmentgebäude für neun Wohnungen mit drei Vollgeschossen und Flachdach zulässig sein soll, das ein Fremdkörper in Alt-Auloh wäre. Zwei Vollgeschosse mit ausgebautem Dach wäre eine verträglichere Größe, meinen die Kritiker. Um etwas vom jetzigen „Naturidyll Pfarrgarten“ zu erhalten, wäre ein schön angelegter großer Garten mit Biotop/kleinem Teich als Teil des Bauprojekts anzuregen. Dies käme nicht nur den teils seltenen Tieren, die im und um den Pfarrgarten herum zu finden sind, zugute, sondern auch den zukünftigen Bewohnern des Apartmentgebäudes.

Dr. Haslinger: „Wir nehmen die Anliegen aller Beteiligten ernst und sind immer bemüht, eine Lösung zu finden, mit der jeder am Ende des Tages leben kann. Zwei Punkte machen mich zuversichtlich, dass es auch hier gelingen wird. Zum einen wurde vom Bau einer Großküche Abstand genommen, zum anderen haben die Anwohner aber auch ganz deutlich gemacht, dass sie die soziale Verantwortung in unserer Stadt sehr wohl sehen und einer Wohnbebauung für Menschen mit Behinderung grundsätzlich positiv gegenüberstehen.“

Landshut