Gesundheit
Ausstellung zeigt Ängste, Wünsche und Hoffnungen der Kinder psychisch kranker Eltern

07.11.2017 | Stand 02.08.2023, 16:34 Uhr
−Foto: Foto: LRA Regensburg

Wenn Eltern an einer psychischen Erkrankung leiden, sind oft deren Kinder betroffen. Die Ausstellung „KINDER Sprechstunde“, die am Montag, 6. November, von Landrätin Tanja Schweiger im Foyer des Landratsamtes eröffnet wurde, hat dies zum Thema. Die Bilder entstanden im Rahmen der extra eingerichteten Kindersprechstunde des Bezirkskrankenhauses Augsburg. Kinder von Eltern, die an einer psychischen Erkrankung leiden, berichten in Bildern und Geschichten von ihrem Familienalltag.

LANDKREIS REGENSBURG „Mit erstaunlicher Lebensklugheit gewähren die Kinder einen Einblick in ihre Ängste, Wünsche, Hoffnungen und Aufgaben, die sie täglich bewältigen. Die betroffenen Familien und vor allem die Kinder brauchen Aufmerksamkeit und Unterstützung, im Kindergarten, in der Schule oder in der Nachbarschaft. Sie müssen spüren, dass sie nicht alleine sind. Es liegt mir sehr am Herzen, dass mit diesem sensiblen Thema offen umgegangen wird. Deswegen lade ich alle, die mit Kindern zu tun haben, herzlich ein, diese besondere Ausstellung bei uns im Landratsamt zu besuchen“, so Landrätin Tanja Schweiger bei der Ausstellungseröffnung.

Die Ausstellung wendet sich an alle Menschen, die privat oder beruflich mit Kindern zu tun haben, Eltern, Großeltern, ErzieherInnen oder LehrerInnen. Sie ist noch bis 10. November zu den üblichen Öffnungszeiten des Landratsamtes zu sehen. Bitte beachten Sie die Beschilderung, da der Haupteingang in der Altmühlstraße aufgrund von Baumaßnahmen momentan nicht zugänglich ist. Sie haben Zugang zum Gebäude über den Nebeneingang Altmühlstraße und den Eingang Nordgaustraße.

Infos zur Ausstellung: Die Ausstellung wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, dem Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung und dem Bezirkskrankenhaus Augsburg gemeinsam konzipiert. Sie informiert darüber, dass schon Kinder psychische Störungen entwickeln können. Darüber hinaus motiviert sie dazu, den Kindern beizustehen und ihre Ressourcen zu fördern. Dies kann ihnen dabei helfen, gesund aufzuwachsen. Die Arbeitsgruppe „Kinder und psychisch kranke Eltern“ des Regionalen Steuerungsverbundes des Versorgungsgebietes Regensburg (PSAG Regensburg) und der Suchtarbeitskreis Regensburg haben Flyer der örtlichen Beratungsstellen und Broschüren zur Verfügung gestellt.

Hintergrund: Die Zahl der erkannten und behandelten Fälle psychischer Erkrankungen und die dazu zählenden Suchterkrankungen, sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Damit geraten auch die mitbetroffenen Familienangehörigen stärker in den Blick. Expertinnen und Experten gehen heute davon aus, dass jedes vierte Kind (somit geschätzte drei bis vier Millionen Kinder) einen vorübergehend oder dauerhaft psychisch erkrankten Elternteil hat (Lenz & Brockmann 2013); etwa 2,6 Millionen Kinder wachsen in suchtbelasteten Familien auf (Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung vom Juni 2017).

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