Bayerischer Jugendring rät zur Vorsicht:
Attentat von Utoya hat Konsequenzen für bayerische Zeltlager

05.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:52 Uhr

Der Bayerische Jugendring (BJR) hat seine Gliederungen, die bayerischen Jugendverbände und die kommunale Jugendarbeit um Vorsicht bei Zeltlagern, die in den Sommerferien stattfinden, gebeten. Das schreckliche Ereignis auf der norwegischen Insel Utoya verlange erhöhte Aufmerksamkeit.

BAYERN "Wir sehen keinen Grund, in Panik zu verfallen", so der Präsident des BJR, Matthias Fack, in einem Schreiben, das dem Wochenblatt vorliegt. Die Besorgnis der Eltern sei aber nach den Vorkommnissen in Norwegen auch in Deutschland stark gewachsen. "Wir möchten Euch darum bitten, darauf zu achten, ob sich auffällige Personen in der Nähe der Jugendfreizeit aufhalten. Sollte dies der Fall sein, habt bitte keine Scheu, dies der örtlichen Polizei zu melden", so Fack. Betreuerinnen und Betreuer sowie die Eltern könnten auch im Vorfeld eines Zeltlagers bereits Kontakt mit der örtlichen Polizeidienststelle aufnehmen. Gerade auch deshalb, weil sich der Attentäter in Norwegen in Polizeikleidung ins Lager eingeschlichen habe, sei es eventuell sinnvoll, mit der örtlichen Polizei zu sprechen, um den Kindern und auch den Eltern die Angst vor uniformierten Kräften zu nehmen.

"Zudem bitten wie Euch darum, besonders aufmerksam im Teilnehmerkreis auf Stimmungen und Gesagtes zu achten. Wenn Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas Ungewöhnliches beobachte, bitte wir Euch, solchen Hinweisen nachzugehen, Achtet bitte auch darauf, ob Kinder und Jugendliche wegen der Vorfälle in Norwegen verunsichert sind, und sucht das Gespräch mit ihnen", schreibt Fack weiter. Innerhalb des Betreuerstabes sollte ein Notfallverantwortlicher benannt werden, der für den Ernstfall alle Notrufnummern bereit hält. Er sollte auch als Koordinator für eventuelle Notfallsituationen fungieren. Grundsätzlich sei Panik nicht angebracht, eine gute Vorbereitung für alle Fälle sei aber nach dem Anschlag in Norwegen notwendig.

Schwandorf