3D
Atemberaubender Film: Regensburg in der dritten Dimension

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 20:56 Uhr
−Foto: Foto: Stadt Regensburg

Die Stadt Regensburg gibt es ab sofort als Dokumentarfilm in 3D. Damit ist die Domstadt aller Wahrscheinlichkeit nach die erste Stadt Deutschlands, die sich auf diese Weise dreidimensional präsentiert. Am Mittwoch, den 29. August 2012 ist Verkaufsstart des Streifens, der dabei gleichzeitig in Auszügen auf einer Pressekonferenz vorgestellt wird.

REGENSBURG Der 42-minütige 3D-Film über Regensburg ist der erste Teil einer zwölfteiligen Serie namens „Deutschland in 3D“. Initiator des Projektes ist der Regensburger Daniel Schellhorn. Mit dem Entschluss, sich eine 3D-Kamera zu kaufen, begann er im Frühjahr 2011 mit den Planungen der 3D-Serie. Sie stellt einen kleinen Schritt in Richtung der Verwirklichung eines sehr großen Traumes dar. „Als ich 1997 zum ersten Mal einen 3D-Film im IMAX gesehen hab, war ich so beeindruckt, dass ich mir vorgenommen habe, irgendwann selbst einmal einen echten 3D-Kinofilm zu drehen und zu produzieren“, sagt der 36-Jährige. „Die Städteportraits der Serie Deutschland in 3D machen sozusagen den Anfang auf dem Weg dorthin“, schmunzelt Schellhorn. Nachdem es damals kaum 3D-Kameras zu kaufen gab und diese sowie das Filmmaterial nahezu unbezahlbar waren, musste Schellhorn, der sich inzwischen zu einem begeisterten 3D-Kinogänger entwickelte, mit seinem ersten eigenen 3D-Projekt fast 15 Jahre warten.

Reise aus dem Alltag Der Film „Regensburg in 3D“ besticht durch seine Dreidimensionalität, die beeindruckende, zum Greifen nahe Bilder erzeugt. „Wir holen die Leute mit dem Film aus dem Alltag und nehmen sie mit auf eine kleine Reise“, erklärt Christian Simmler, der sich von media21 productions für das Marketing des 3D-Projektes verantwortlich zeigt. „Als Zuschauer sollte man die fantastischen Bilder ganz einfach auf sich wirken lassen, der Sprechertext und die passend ausgewählte Musik unterstreichen das Ganze noch“, so Simmler weiter. Die 3D-Dokumentation zeigt jedoch nicht nur Szenen in der Stadt, sondern auch einige touristisch interessante Plätze des Regensburger Umlandes, an die die Zuschauer mitgenommen werden. Darunter finden sich beispielsweise die Walhalla bei Donaustauf, das etwa 25 Autominuten von Regensburg entfernte Naturschutzgebiet Hölle im Vorderen Bayerischen Wald, das Altmühltal und der Donaudurchbruch bei Kelheim.

Modernste Technik „Regensburg in 3D“ wurde mit modernster 3D-Kameratechnik gedreht. Bei dem verwendeten Verfahren handelt es sich um das sogenannte "stereoskopische 3D", bei dem die Bilder mit einer richtigen 3D-Kamera mittels zwei voneinander getrennten Optiken aufgenommen werden. Beide Kameraaugen sind dabei etwa sechs Zentimeter voneinander entfernt, genauso wie die Augen des Menschen. „Dadurch wirken die 3D-Aufnahmen besonders plastisch“, schildert Schellhorn die Besonderheit. Das Ergebnis der Aufnahmen ist ein komplettes Full-HD-Bild mit der vollen HD-Auflösung für jedes Auge. Die Trennung bleibt während der Nachbearbeitung und bis zur fertigen Blu-ray erhalten. „Unsere Kamera macht durchgängig gestochen scharfe Bilder, was später dem Zuschauer zugutekommt“, macht Schellhorn klar und ergänzt: „Der Zuschauer kann dann beim Betrachten selbst entscheiden, ob er lieber gerade den Vordergrund oder den Hintergrund einer Einstellung fokussiert“.

Zeitgenössischer Trend Laut Schellhorn ist die 3D-Technik inzwischen soweit ausgereift, dass heute von einem zeitgenössischen Trend gesprochen werden kann. „Das Thema wird zurzeit immer wieder aufgegriffen und jedes Mal, wenn ein neuer 3D-Kinofilm rauskommt, gibt es einen riesen Hype darum“, so der Filmprofi. Mehr als zwei Drittel aller neuen Fernsehgeräte auf dem deutschen Markt sind seinen Recherchen zufolge bereits 3D-fähig. Über einen Blu-ray-Player können zu Hause im Wohnzimmer problemlos 3D-Filme abgespielt und mit Hilfe einer 3D-Brille angeschaut werden. „Besonders interessant ist die Technik gerade auch für die Tourismusbranche und für Unternehmen, die sich mit einem Film zum Beispiel auf Messen präsentieren oder komplizierte Verfahren und Maschinen anschaulich darstellen möchten“, erklärt der Experte die vielfach noch ungenutzten Potenziale.

Komplette Eigenproduktion Hinter dem Projekt „Regensburg und Deutschland in 3D“ steckt nicht nur ein enormer Zeitfaktor, sondern auch ein erheblicher finanzieller Aufwand, der bis dato komplett aus eigenen Mitteln bestritten wird. Schellhorn investiert seit Beginn des Vorhabens seine ganze Freizeit dafür. Allein für den Regensburg-Film fielen etwas mehr als 30 Drehtage an. Zusätzlich brachte der 36-Jährige sämtliches Erspartes ein. Die Serie „Deutschland in 3D“ kostet ihn nach jetzigem Stand einen stattlichen sechsstelligen Eurobetrag, den er ohne Sponsoren und ohne jegliche Filmförderung aufbringt – wenngleich er Unterstützer durchaus willkommen heißen würde.

Verkaufsstart „Regensburg in 3D“ Zum Verkaufsstart am 29. August 2012 hat media21 eintausend Exemplare des Filmes „Regensburg in 3D“ auf Blu-ray produziert. In ebenso hoher Auflage kommt der Film gleichzeitig in 2D auf DVD heraus, damit auch diejenigen, die keinen 3D-Fernseher haben, den Dokumentarfilm sehen können.

Der Film ist in folgenden Sprachen erhältlich: deutsch, englisch, französisch, italienisch, spanisch, russisch und japanisch. Verkauft wird er ab sofort in der Tourist Information neben dem Alten Rathaus in Regensburg. Am Mittwoch wird dort zusätzlich in einem Pavillon auf dem Vorplatz auf den Film aufmerksam gemacht, wo sich alle Interessierten direkt vor Ort von den 3D-Bildern begeistern lassen können.

Ab Donnerstag ist der Film auch in der Dombuchhandlung, bei Freytag&Berndt am Kohlenmarkt, bei Bücher Pustet, im Museumsshop von Schloss von Thurn &Taxis und im Onlineshop unter www.regensburg-in-3d.de erhältlich. Die Blu-ray kostet 29,95 Euro, die DVD 19,95 Euro.

Noch dieses Jahr „Deutschland in 3D“ Neben dem Dokumentarfilm über Regensburg sind weitere 3D-Produktionen über Berlin, Bremen, Dresden, Freiburg, Hamburg, Heidelberg, Köln, München, und Nürnberg sowie über die Inseln Rügen und Sylt bereits in Arbeit. Sämtliche Orte, die Schellhorn und Simmler nach ihrer touristischen Relevanz ausgewählt haben, sind schon abgedreht. Als Nächstes wollen sie den Film „Freiburg in 3D“ veröffentlichen. Folgen sollen die Dokumentationen über Dresden und Rügen. Danach stehen die Drehs von weiteren Städten im europäischen Ausland an.

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