Gäubodenstadt muss 50 Personen aufnehmen
Asylbewerberheim: Regierung nimmt jetzt Straubing in die Pflicht

06.07.2017 | Stand 27.07.2023, 7:22 Uhr
−Foto: n/a

In Sachen Asylbewerberheim hat die Regierung von Niederbayern jetzt die Stadt Straubing in die Pflicht genommen.

STRAUBING Die Regierung von Niederbayern wird in den nächsten Wochen den Landkreisen Landshut, Rottal-Inn und der Stadt Straubing die Verantwortung für die Unterbringung von Asylbewerbern übertragen. Die 15 staatlichen Unterkünfte in Niederbayern sind mit rund 1200 Bewohnern ausgelastet, trotzdem muss Niederbayern weitere Asylbewerber aus der Erstaufnahmeeinrichtung in München aufnehmen. Darum werden nun die Kommunen, die bislang keine Asylbewerber unterbringen, vom Freistaat in die Pflicht genommen. Um die Lage gemeinsam mit den Kommunen so gut wie möglich zu bewältigen, wird es demnächst eine Besprechung in Landshut geben.

Niederbayern ist der fünfte bayerische Regierungsbezirk (nach Schwaben, Mittel- und Oberfranken und Oberbayern), in dem den Landkreisen und kreisfreien Städten Asylbewerber zugewiesen werden. Die Asylbewerber werden, sobald die staatlichen Kapazitäten für die Unterbringung nicht mehr ausreichen, nach einem festen Schlüssel verteilt. Demnach müssten nach aktuellem Stand der Landkreis Landshut 146 Menschen (12,2 Prozent der niederbayerischen Asylbewerber), der Landkreis Rottal-Inn 118 Menschen (9,8 Prozent) und die Stadt Straubing 50 Menschen (4,2 Prozent) aufnehmen. In Straubing war es in den vergangenen Monaten in der Frage der Unterbringung zu kontroversen Debatten und Protesten von Bürgern gekommen (wir berichteten). Als Standort waren zuletzt das Walker-Gelände und das ehemalige Hotel Wittelsbach im Gespräch. 

Die Asylbewerber werden nach und nach voraussichtlich in Gruppen von bis zu 20 Menschen vor Ort ankommen. Wo und wie sie untergebracht werden, entscheidet das jeweilige Landratsamt oder die Stadtverwaltung. Die Menschen werden solange dezentral untergebracht, bis im Landkreis oder in der Stadt eine Gemeinschaftsunterkunft gefunden und eröffnet ist. Die Kommunen müssen die Kosten für das Personal tragen, der Freistaat übernimmt die Kosten für Unterbringung, Verpflegung, Bekleidung, Gesundheitsversorgung und Taschengeld. Der Regierung werden die Asylbewerber für Niederbayern kurzfristig zugewiesen. Darum ist es nicht möglich, vorherzusagen, ob überwiegend Familien oder Einzelpersonen in die Region kommen und aus welchen Ländern die Menschen kommen. Die Verantwortlichen bemühen sich aber immer, die Asylbewerber möglichst gleichmäßig und sozialverträglich in Niederbayern zu verteilen. 

Straubing-Bogen