Entwicklung des Arbeitsmarktes
Arbeitslosenquote bei drei Prozent

11.07.2017 | Stand 20.07.2023, 14:14 Uhr
−Foto: Foto: Arbeitsagentur

Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Deggendorf bei drei Prozent – 0,7 Prozentpunkte unter Vorjahresquote.

DEGGENDORF Weitgehend abgebaut hat sich im Berichtszeitraum April, die saisonal bedingte Winterarbeitslosigkeit. Der Bestand der arbeitslos gemeldeten Männer und Frauen ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Deggendorf zum Vormonat um 1.585 auf 5.775 zurückgegangen.

„Dass der Bestand den Vorjahreswert um 1.294 Personen bzw. 18,3 Prozent unterschreitet, hat vielfältige Gründe“, berichtet Barbara Breese, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Deggendorf. „Hohe Bedeutung hat in unserer Region das Bau- und Baunebengewerbe. Die steigende Auftragslage führt zu zunehmender Beschäftigung, früher als sonst im Frühjahr üblich. Dazu kommt die allgemein gute konjunkturelle Lage, mit weiter zunehmendem Kräftebedarf, in vielen Wirtschaftszweigen. Dazu konnten wir vermehrt vor allem auch langzeitarbeitslose Personen gewinnen, die Zeit der Arbeitslosigkeit sinnvoll zu nutzen und sich für die Teilnahme an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik zu entscheiden um ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen“, so Breese.

Dies betrifft auch besonders die Personengruppe im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) zu. Insbesondere bei den Maßnahmen der Aktivierung und beruflichen Eingliederung, mit denen auch zunehmend Personen im Kontext von Fluchtmigration gefördert werden, zeigt sich zum Vorjahr ein deutlicher Anstieg der Teilnehmerzahl. Die Arbeitslosenquote steht im April bei 3,0 Prozent. Sie fällt um 0,7 Prozentpunkte besser aus, als im April 2016. Um 1,4 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent – damit erstmals seit langem wieder unter 5,0 Prozent - gefallen, ist die Arbeitslosenquote in der Stadt Straubing. Im Landkreis Deggendorf (2,7) und dem Landkreis Straubing-Bogen (2,4) konnte die 3-Prozent-Grenze unterschritten werden. Im Landkreis Regen liegt sie bei 3,3 Prozent mit einem Rückgang zum Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte. Deutlich zurückgegangen zum Vorjahresmonat, ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen unter 25 Jahre (minus 29 Prozent) und die der Ausländer (minus 32 Prozent). Auf 2.820 Stellenangebote hat sich das Arbeitsplatzangebot im April erhöht. Das ist ein Zuwachs zum Vorjahresmonat um 383 Angebote. Im Berichtszeitraum April meldeten die Arbeitgeber dem Arbeitgeber-Service 954 neue Stellen zur Vermittlung.

Das Verhältnis am Ausbildungsmarkt weist im April den Bestand von doppelt so vielen - unbesetzt gemeldeten- Ausbildungsstellen (1.311), in der Relation zu den Bewerbern- und Bewerberinnen (663) auf, die bisher keine Zusage haben und sich noch im Bewerbungsverfahren befinden. Im Vergleich zum April vor einem Jahr, sind 44 weniger Stellen unbesetzt.

Der Bestand der Ausbildungsplatzbewerber (663) hat zum Vorjahr um 148 Jugendliche zugenommen. Wenig unterscheiden sich die Berufswünsche der jungen Leute, vergleicht man die Top-10-Liste der vergangenen Jahre. Ganz oben stehen die Kaufmännischen Berufe. Bei den Jungen liegen der Industriemechaniker und der Kfz-Mechatroniker vorne. Die Mädchen benannten die Medizinische Fachangestellte und die Industriekauffrau als erste Priorität. Am Girls`Day und Boys`Day in der letzten Woche, gaben wieder zahlreiche Unternehmen Schüler und Schülerinnen eine Chance in Berufe reinzuschnuppern um zu erfahren, dass es keine mädchen- oder jungentypischen Berufe mehr gibt.

Für Günter Schmiedl, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Deggendorf, ein besonders wichtiger Aktionstag.“ Wir schätzen die Motivation und Unterstützung der Unternehmen, die an diesem Tag Firmentore und Werkstätten öffnen, um aufzuzeigen, dass es in der Welt der Berufe nicht um Klischees geht, sondern einzig und allein die Frage zählt: Was beinhaltet ein Beruf, ist dies typisch für mich, kann ich meine Stärken und Interessen einbringen- denn nur dann wird man die Leidenschaft aufbringen um im künftigen Berufsleben erfolgreich zu sein. Hier sollten auch Eltern, Verwandte und Freunde für Neues offen sein und die Jugendlichen bei der Berufswahl entsprechend bestärken“. 

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