Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Deggendorf im Oktober 2010
DEGGENDORF Im Berichtszeitraum Oktober verringerte sich der Bestand der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Deggendorf um weitere 402 Personen und liegt nun bei 6.017. Zum Vorjahresbestand bedeutet dies einen Rückgang um 1.545 bzw. 20 Prozent. Neu oder erneut arbeitslos meldeten sich 2.297 Männer und Frauen. Dies waren 33 mehr als im September, jedoch 54 weniger als im Oktober des Vorjahres. Für 2.694 Arbeitslose endete die Arbeitslosigkeit im Oktober; das waren 423 weniger Abmeldungen als im Vorjahr.
Josef Flingelli, Bereichsleiter der Arbeitsagentur in Deggendorf, verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass im Oktober vor einem Jahr, noch ca. 25 Prozent mehr Arbeitslose, die Arbeitslosigkeit durch Teilnahme an beruflichen Maßnahmen beendeten. Auch der Bereich Sozialgesetzbuch II (SGB II oder auch landläufig Hartz IV genannt) profitierte von den guten konjunkturellen Einflüssen. Hier verringerte sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 626 Personen auf 3.420. Der Anteil der SGB III-Arbeitslosen liegt im Oktober bei 2.597 und damit um 919 Personen unter dem Vorjahresbestand. Die Arbeitslosenquote (auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen) beträgt 3,4 Prozent; vor einem Jahr betrug sie noch 4,3 Prozent. Im Rechtskreis SGB III liegt sie anteilig bei 1,5 Prozent, im Bereich SGB II bei 1,9 Prozent.
Vergleichsweise am Günstigsten verbesserte sich die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur Straubing von 5,0 Prozent im Vorjahresmonat auf derzeit 3,9 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit (577) ist im gesamten Agenturbezirk um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Die Gruppe der 55 bis 65-Jährigen erhöhte sich um 8 Prozent auf 1.373. Länger als ein Jahr sind 1.512 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Die Langzeitarbeitslosigkeit hat sich um 106 Personen bzw. 7 Prozent erhöht.
„Eine, auch im Oktober anhaltend, große Nachfrage nach Arbeitskräften und die Bereitstellung von Ausbildungskapazitäten, ermöglichte die Integration vieler Jugendlicher. Auch den Älteren bieten sich wieder bessere Chancen in den Arbeitsprozess zurückkehren zu können“, stellt Barbara Breese, Vorsitzende der Agentur für Arbeit Deggendorf, mit Blick auf die Stellenmarktstatistik fest. 1.777 offene Stellen sind dem Arbeitgeberservice gemeldet. Das bedeutet eine Zunahme um 717 Stellen bzw. 68 Prozent zum Vorjahresmonat. Im Geschäftsstellenbezirk Straubing erhöhte sich der Stellenbestand im Vergleich zum Oktober 2009 sogar um 103 Prozent (312 Stellen) auf 615.
Weiterhin hat Zeitarbeit besonders in den Regionen Deggendorf und Straubing einen hohen Anteil. Dies ist vor allem auf die gute Auftrags- und Beschäftigungslage in den Fertigungsbetrieben und deren Zulieferbetriebe, aber auch auf den steigenden Kräftebedarf im Gesundheitswesen und weiteren Dienstleistungsberufen zurückzuführen.
Auch das Bau und Baunebengewerbe sucht dringend Mitarbeiter, dies zeigen die 145 aktuell gemeldeten offenen Stellen in diesem Wirtschaftszweig. Bedarf besteht in den meisten Branchen vor allem an ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Ausbildungsmarktbilanz
Während des Beratungsjahres 2009/2010 meldeten sich 2.245 Ausbildungsplatzbewerber bei der Agentur für Arbeit Deggendorf und den Geschäftsstellen Straubing, Bogen, Viechtach und Zwiesel. Dies waren 148 Personen (7,1 Prozent) mehr als im Jahr davor. Die Zunahme zeigte sich besonders in der Stadt Straubing (plus 55) und in der Region Viechtach des Landkreises Regen (plus 69). Von den 2.245 Ausbildungsplatzsuchenden waren 1.137 männlich und 1.108 weiblich. 45 Prozent hatten den Hauptschulabschluss, 40 Prozent Mittlere Reife, 8 Prozent Fachhochschul bzw. Hochschulreife.
Der Anteil der Bewerber und Bewerberinnen ohne Hauptschulabschluss lag bei 1 Prozent. 1.685 junge Leute beendeten die Schule im Berichtszeitraum, 559 in den Vorjahren (davon 279 im Jahr 2009 und 280 in früheren Jahren). Hinsichtlich der anvisierten Wunschberufe unterschieden sich die Jugendlichen nur geringfügig zu den TOP-TEN-Berufen der letzten Jahre. Weiterhin hoch im Kurs standen bei den Mädchen die Büroberufe, Verkäuferin, Friseurin, Medizinische Fachangestellte, Hotelfachfrau. Bei den jungen Männern konnten die Bau- und Baunebenberufe wieder besser punkten, ansonsten standen der Kraftfahrzeugmechatroniker, Industriemechaniker, Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Kaufmann im Einzelhandel, Büro und Industriekaufmann aber auch der Tischler an oberster Stelle. Der Beruf des Koches fiel in diesem Jahr erstmals wieder aus der Favoritenliste.
Zum Ende September hatten 9 Bewerber und Bewerberinnen noch keine Zusage bzw. sich noch nicht für einen Ausbildungsplatz entschieden. Dies waren 4 Jugendliche mehr als vor einem Jahr. „ Die Ausbildungskapazitäten in den Betrieben unserer Region, wurden auch in diesem Jahr nochmals erhöht. Wir konnten somit den Jugendlichen 2.277 Ausbildungsstellen anbieten- 23 mehr als im Jahr davor“, erläutert Barbara Breese, Vorsitzende der Agentur für Arbeit Deggendorf. 117 Ausbildungsstellen waren zum Ende September noch unbesetzt, 11 mehr als 2009. „ Nicht immer deckt sich der Berufswunsch mit dem vorhandenen Angebot, auch entsprechen in manchen Fällen die Leistungsprofile der Bewerber nicht mit den Anforderungen in den Berufen oder Erwartungen der Ausbildungsverantwortlichen überein, aber in der Gesamtheit können wir mit der Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt in diesem Jahr sehr zufrieden sein“, zieht Barbara Breese Bilanz. Im Angebot der 117 noch freien Ausbildungsplätze finden sich noch Stellen für Köche, Hotelfachkräfte, Fachverkäuferinnen, Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Maurer, Bäcker und vieler anderer Sparten.
Deggendorf