Bourani
Andreas Bourani verzaubert die Tüßlinger Konzertbesucher

08.09.2017 | Stand 28.07.2023, 18:27 Uhr
−Foto: Foto: Robert Piffer)

Die 8.000 begeisterten Fans forderten eine Zugabe nach der anderen

TÜßLING Der Samstag beim Raiffeisen Kultursommer in Tüßling ist heuer wieder einmal Ladiesday. Überwiegend Teenies und junge Frauen stehen schon Stunden vor Konzertbeginn in den Warteschlangen am Schlosseingang. "Wir haben uns seit Wochen auf diesen Abend gefreut, drum wollen wir auch ganz vorne an der Bühne sein, wenn der Andi kommt", sagt eine Bäckereiverkäuferin. Doch davor liegt ein harter Weg. Strenge Sicherheitskontrollen am Einlass, nur das Securitypersonal ist vorwiegend männlich. Um den Andrang irgendwie zu bewältigen, tasten auch Männer die weiblichen Fans ab. Proteste gibt es übrigens nicht. Denn, wer den Andi sehen und hören möchte, nimmt Einiges auf sich. Allerdings tritt Bourani erst auf, wenn die Sonne hinter der Schlossmauer untergegangen ist. Schließlich wurde viel Geld in eine aufwendige Lightshow investiert, die wirkt aber nicht, so lange die Bühne im Sonnenlicht liegt. Um die Zeit zu überbrücken, darf eine Band aus der Region den Anheizer geben. "Klima"  aus dem Nachbarlandkreis Traunstein  lässt die Teenies vor der Bühne schon mal das Mitsingen üben und erntet viel Applaus. Nur, eigentlich geht es  ja um den Andi. Jubel brandet auf, als Hausherrin Stephanie Gräfin Bruges von Pfuel und Raiffeisenchef Wolfgang Altmüller schließlich gemeinsam den Star des Abends ankündigen. Aber die Sonne strahlt noch über die Schlossmauer, und obwohl die Fans klatschen und pfeifen, dauert es weitere 20 Minuten, bis der ersehnte Moment da ist.

Nicht gleich springt der Funke über, obwohl Bourani mit seinem Hit von 2011 - "Nur in meinem Kopf" -  startet. Es folgen Songs von 2014 wie "Nimm meine Hand" oder "Ultraleicht". Der in Augsburg aufgewachsene Sänger erzählt davon, dass er immer die besten Songs schreiben wollte, er aber erkannt hat, dass das nicht möglich ist. Inzwischen ist es dunkel in Tüßling, nur das Schloss ist farbig angestrahlt und eine fantastische Lightshow zaubert ein digitales Feuerwerk auf die Bühne. Bourani lässt die 8000 Fans niederknien und auf Kommando hochspringen. Körperliche Anstrengung drückt den Blutdruck nach oben. Und Songs  wie "Auf uns" bringen die Stimmung der Fans auf den Höhepunkt. Jetzt ist auch die Gastgeberin nicht mehr zu halten. Auf den Schultern eines Begleiters sitzend,  filmt sie das unglaubliche Spektakel mit dem Smartphone und rockt dann selbst so richtig ab. Mit "Ein Ende nach dem andern" verabschiedet sich der Andi formell von den Fans. Aber "Eisberg" und "Wunder" sind da als Zugaben längst eingeplant und Bourani lässt sich folglich nicht lange bitten. Den Fans reichts danach noch immer nicht, sie wollen mehr. "Ich habe einen Ausblick, den man nie wieder vergisst", so beginnt Bourani seinen allerletzten Song des Abends "Sein". Das Publikum zeigt sich dankbar. Bouranis Wunsch, für diesen einen Song die Smartphones wegzustecken, "weil die Speicherkarten ohnehin voll sind", kommen ausnahmslos alle nach.  "Jetzt ist für dich alles drin und  du fühlst, dass du lebst", hatte der Andi schon im vorletzten Song versprochen. Wie wahr.

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