Bäume und Sträucher sind weg
Am Schwetzendorfer Weiher wurde kräftig abgeholzt – und das ärgert einige Pettendorfer

11.07.2017 | Stand 12.10.2023, 11:27 Uhr
−Foto: n/a

Pettendorf. Wer aktuell am Schwetzendorfer Weiher spazieren geht, der sieht schnell, dass hier die Motorsäge am Werk war. Zahlreiche Bäume und einiges an Buschwerk sind den Fällarbeiten zum Opfer gefallen. Sehr zum Leidwesen einiger Naturfreunde!

PETTENDORF Rudolf Lohr ist stinksauer, mit seiner Kamera hat er den „Baumfrevel“ dokumentiert. Von den rund 200 Bäumen "mit einem Durchmesser größer als 20 Zentimetern" seien etwa 85 gefällt worden, "darunter Kirsch-, Nuss-, Apfel- und viele Eichenbäume". Rund 120 der „Bäume beziehungsweise Sträucher mit einem Stammdurchmesser von zehn bis 20 Zentimetern“ wurden gefällt, erklärt Lohr. Und das, obwohl sich die Gemeinde doch als "bienenfreundliche Gemeinde" präsentieren will. Das Landratsamt habe die Maßnahme als "relativ gering"bezeichnet, berichtet er, die Rodungsmaßnahmen seien "kein Eingriff in das Landschaftsbild" und sie stellten auch keinen gestalterischen Nachteil für den Bade- und Angelweiher. Lohr sieht das anders, zumal man seitens der Gemeinde Pettendorf offenbar nicht zimperlich mit den Bürgerinnen und Bürgern umgehe, wenn die einmal einen Baum fällen wollen. „Der Anglerclub musste sogar einmal als Strafe für das Umschneiden eines falschen Baumes einen neuen Baum pflanzen“, berichtet Lohr erbost.

Seitens der Gemeinde gibt es auf der Homepage Informationen zur Maßnahme. Am 24. Februar war hier der entsprechende Bericht veröffentlicht worden. "Die Gemeinde hat in den Wintermonaten größere Schneidearbeiten im Gemeindegebiet und am Schwetzendorfer Weiher durchgeführt. Diese Arbeiten müssen aus Gründen des Naturschutzes in der Zeit Oktober bis 1. März ausgeführt werden", heißt es dort. "Die Gemeinde Pettendorf führt Pflegearbeiten regelmäßig mit den Fachberatern des Landschaftspflegeverbandes durch. Es wird mit diesen detailliert festgelegt, welche Abschnitte auf ,Stock‘ geschnitten werden und welche stehen bleiben sollen. Dies ist auch am Weiher so geschehen." Was dabei geschnitten oder gefällt wird, ist auch geregelt: "Generell ist die Vorgehensweise so, dass komplette Abschnitte unversehrt stehen bleiben sollen, darauf folgende Abschnitte auf Stock gesetzt werden, damit sich der Strauchbewuchs von unten her erneuert. Bäume werden gefällt, wo sie zu dicht stehen oder Schäden zeigen."

Weitere Informationen seitens der Gemeinde Pettendorf gibt es nicht. Eine Anfrage des Wochenblattes wurde wie folgt beantwortet: „"Zu der angesprochenen Thematik wurden die Beschwerdeträger von der Gemeinde sowie von den Fachstellen informiert, sowie – wie angemerkt – in unserer Homepage berichtet. Eine weitere Stellungnahme erfolgt von unserer Seite nicht."

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