Tipps für den Schulweg
Aktiv zur Schule – zu Fuß, per Rad oder mit dem Roller

03.09.2020 | Stand 21.07.2023, 1:34 Uhr
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Viel Verkehr, hohe Geschwindigkeiten sowie riskante Park- und Wendemanöver: So genannte Elterntaxis sorgen allmorgendlich für Chaos, Stau und erhöhte Unfallgefahr vor den Schulen in und um Regensburg. Hinzu kommt, dass durch das Bringen per Auto die zu erlernende Verkehrskompetenz und gesunde Bewegung für die Kinder auf der Strecke bleiben.

Regensburg. Ist der Schulweg kurz genug, sollte er auf jeden Fall zu Fuß, per Fahrrad oder Roller zurückgelegt werden – zu Beginn in Begleitung der Eltern, später selbständig. Der vermeintlich sichere Pkw ist hingegen für Insassen als auch andere Verkehrsteilnehmer ein unterschätztes Risiko: Nicht unwesentlich ist die Gefahr, als Mitfahrer im Auto oder beim Ein- und Aussteigen zwischen hohen Autotüren zu verunglücken. Der ACE-Kreis Regensburg appelliert deswegen an die Eltern, nicht im Halteverbot, in der zweiten Reihe, auf dem Radweg oder auf dem Zebrastreifen zu parken.

Falk Hoffmann, Regionalbeauftragter Club des ACE für Südbayern: „Das eigenständige Zurücklegen des Schulweges ist eine wichtige Erfahrung für Kinder. Gerade in der Verkehrserziehung gilt: Übung macht den Meister. Je früher Verkehrssituationen geübt und bewältigt werden, desto sicherer bewegen sich unsere Kinder im Straßenverkehr. Das tägliche Bringen und Holen im Elterntaxi beraubt Kinder dieser wertvollen Erfahrungen und Trainingssituationen. Darum gilt auch für längere Schulwege: die Kinder zumindest die letzten 500 Meter zu Fuß gehen lassen.“

ACE-Forderungen an die Politik

Voraussetzung dafür, dass Kinder ihren Schulweg sicher und eigenständig zurücklegen können, ist auch eine gute Verkehrsinfrastruktur. Der ACE fordert ein starkes politisches Engagement, damit Fuß- und Radwege sicher gestaltet und ausgebaut werden – beispielsweise mit Hilfe von zusätzlichen Querungshilfen, wie Zebrastreifen oder Ampelanlagen. Nur so lassen sich Eltern zum Umstieg ihrer Kinder überzeugen – vom passiven Mitfahrerkind im Elterntaxis zum aktiven Verkehrsteilnehmer.

Appell an die erwachsenen Verkehrsteilnehmer

Morgendlicher Zeitdruck, teils lange Wege und dann kaum Parkflächen vor den Schulen – unabhängig davon, wie hoch der Stress der Erwachsenen ist, gegenseitige Rücksichtnahme und die Einhaltung der Verkehrsregeln müssen zwingend gelten, damit Kinder sicher sind und sich selbständig frei bewegen können. Falk Hoffmann: „Vor allem vor Schulen ist Hektik der denkbar schlechteste Wegbegleiter. Das Parken auf Fuß- und Radwegen gefährdet die schwächsten Verkehrsteilnehmer: die Kinder. Wenn immer es möglich ist, sollten Kinder ihren Schulweg aktiv zu Fuß, per Fahrrad oder Roller zurücklegen dürfen, statt passiv im Elterntaxi. Schließlich lässt sich Sicherheit im Straßenverkehr nicht auf der Rückbank eines Autos erlernen.“

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