BWG steht hinter Heinz Karg
Akten-Affäre? "Das Ganze ist nur peinlich - für Thomas Gesche"

08.07.2017 | Stand 01.08.2023, 23:53 Uhr

"Viel Lärm um nichts" - so bewertet die BWG-Stadtratsfraktion die Vorwürfe gegen den ehemaligen Burglengenfelder Bürgermeister Heinz Karg (Bild), vor der Amtsübergabe an Thomas Gesche in großem Stil Akten vernichtet zu haben. Karg ist seit Beginn dieser Wahlperiode ebenfalls BWG-Stadtrat.

BURGLENGENFELD Im Namen der Fraktion der Burglengenfelder Wählergemeinschaft (Freie Wähler – BWG) gab am Donnerstagabend deren Vorsitzender Albin Schreiner folgende Stellungnahme zu den Vorwürfen gegen Karg ab:

„Die gegen Bürgermeister a.D. Heinz Karg erhobenen beleidigenden Vorwürfe sind haltlos und dienen nur dem Zweck, das Lebenswerk des Bürgermeisters a.D. in den Schmutz zu ziehen. Dies wird nicht gelingen:

Bürgermeister Heinz Karg erklärte mir nachvollziehbar, er habe sich regelmäßig Kopien von Schriftstücken fertigen lassen, wenn er diese für wichtig hielt, und diese als Duplikate in Leitzordnern in seinem Amtszimmer abgelegt. Die Originale seien stets in den dienstlichen Akten bei den Amtsleitern verblieben und dort nach wie vor vorhanden.

Unter seinen persönlichen Unterlagen seien auch von ihm persönlich gefertigte Reden, Kondolenz- und Glückwunschschreiben gewesen. Da er seinem Amtsnachfolger ein aufgeräumtes Büro hinterlassen wollte, habe er diese Ordner mit Duplikaten zum Teil weggeworfen, da er auch keinen erkennbaren Nutzen für seinen Amtsnachfolger in ihnen erkennen konnte.

Auch sein Amtsvorgänger habe ihm 1990 ein ordentliches Büro hinterlassen, wofür er dankbar war. Außerdem teilte mir Bürgermeister Heinz Karg a.D. mit: An der von Bürgermeister Thomas Gesche bezeichneten Stelle im Keller des Rathauses werden bereits seit Jahren die Leitzordner gesammelt, die von der gesamten Verwaltung im Moment nicht benötigt, aber für eine Wiederverwendung vorgesehen sind.

Dies hat Reinhard Haase, Hausmeister des Rathauses, bestätigt. Auch im ehemaligen Luftschutzraum im Keller des Rathauses, der heute als Aktenlager genutzt wird, lagern seit Jahren, so hat mir Herr Haase ebenfalls bestätigt, zahlreiche leere Leitzordner aus der Kämmerei.

Herr Haase hat mir auch bestätigt, daß sich sogar leere Leitzordner aus seinem persönlichem Eigentum, in welchen er die Unterlagen aus seiner 12-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit als Juniorenspielgruppenleiter des Bayerischen Fußballverbandes aufbewahrt hatte, unter den Ordnern im Kellergang befinden. Herr Haase sprach von mindestens 30 Leitzordnern, die er persönlich dort abgelegt hat, da sie ihm für eine Wiederverwendung geeignet erschienen.

Herr Haase äußerte mir gegenüber sein Unverständnis, daß er „nicht einfach gefragt“ wurde, „wo die Ordner herkommen“. Dem kann sich die BWG nur anschließen.

Nach den derzeitigen Erkenntnissen der BWG ist der neue Bürgermeister Thomas Gesche daher im Wesentlichen nur auf Leitzordner gestoßen, die sich im Keller des Rathauses aus den diversen Ämtern über Jahre angesammelt haben und die jetzt von Bürgermeister Thomas Gesche zu einer „Aktenaffaire“ aufgebaut werden, um Bürgermeister a.D. Heinz Karg zu schaden und eigene Versäumnisse des neuen Bürgermeisters wie die verspätete Ladung zur Stadtratssitzung am vergangenen Dienstag zu kaschieren.

Es ist mir und der BWG unverständlich, weshalb der neue Bürgermeister, der sich im Wahlkampf stets als Alleskönner und Tausendsassa präsentiert hat, für eine simple Ladung mit wenigen Tagesordnungspunkten, Bekanntmachungen von Sitzungen oder auch der Gestaltung des in der Vergangenheit stets kritisierten Infoblattes einer Vorlage seines Amtsvorgängers bedarf.

Gleiches gilt für Grußkarten und Verleihungsurkunden. Ebenso sollte ein Bürgermeister in der Lage sein, seine Reden selbst zu verfassen, ohne auf Vorlagen seines Amtsvorgängers zurückzugreifen. Eigentlich ist das ganze nur peinlich – für Bürgermeister Thomas Gesche.“

Schwandorf