Linien- und auch Rufbusverkehr
Ab Montag gelten die Fahrplan-Änderungen

03.11.2017 | Stand 02.08.2023, 19:38 Uhr
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Am kommenden Montag, 6. November, treten auf den Linien des Verkehrsunternehmens Brunnhölzl zahlreiche Fahrplanänderungen in Kraft.

FREYUNG-GRAFENAU Die Fahrplanänderungen betreffen sowohl den normalen Linien- als auch den Rufbusverkehr. Außerdem werden auf einigen besonders frequentierten Fahrten künftig Verstärkerbusse eingesetzt, um größere Kapazitäten anbieten zu können.

Alle Änderungen betreffen nur den Raum Waldkirchen/Freyung und die Schnellbuslinie 100, letztere im gesamten Landkreis. Zwar war hier erst mit dem neuen Schuljahr ein komplett neuer Fahrplan eingeführt worden. Seither fahren Tag für Tag 30 Busse auf neuen Strecken und zu neuen Zeiten.

Der neue Fahrplan war über längere Zeit entwickelt worden, auf Grundlage einer umfangreichen und detaillierten Analyse der vorhandenen Verkehrsströme, insbesondere der Schülerströme.

Dabei war auch versucht worden, möglichst vielen Schülerinnen und Schülern einen Vorteil zu verschaffen: Spätere Hinfahrten zur Schule am Morgen und mehr und häufigere Rückfahrten nach Schulschluss. Und trotzdem müssen die Fahrpläne schon jetzt, kaum acht Wochen nach Betriebsaufnahme angepasst werden? Das wird sich mancher Nutzer fragen.

„Tatsächlich zeigt das, dass wir in der Lage sind, den Bedürfnissen der Nutzer und den unvermeidbaren Änderungen bei den äußeren Rahmenbedingungen zügig Rechnung zu tragen. Dies war ja gerade auch mit ein Ziel des neuen Nahverkehrskonzepts“, stellt der ÖPNVVerantwortliche Michael Atzinger vom Landratsamt Freyung-Grafenau klar.

„Denn Verkehrsströme sind immer dynamisch. Der ÖPNV muss permanent an neue Bedingungen angepasst werden.“

Weite Teile der Bevölkerung sind durchaus zufrieden und profitieren von den Neuerungen, weil sie morgens später aufstehen müssen, nicht mehr so lange Wartezeiten haben oder mehr Rückfahrtmöglichkeiten bestehen - so die Feststellungen im Landratsamt und beim Verkehrsplaner.

„Eine so umfassende Umstellung geht aber nie an allen Stellen reibungslos von Statten. Auch im Landkreis Freyung-Grafenau gab es vor allem gleich am Anfang verspätete und teilweise auch volle Busse“, so die Erfahrungen aus der Mobilitätszentrale.

„Der neue Fahrplan ist jedoch keineswegs misslungen“, berichtet Atzinger weiter. „Verwerfungen in der Schülerbeförderung zum Beginn eines Schuljahres sind leider alle Jahre an der Tagesordnung, im Hinblick auf die vielen Ziele, die mit dem neuen Fahrplan erreicht werden sollen, war die Situation noch dazu besonders komplex.“

Insbesondere in der morgendlichen Verkehrsspitze müssten die Fahrzeiten dem Spagat genügen: Nicht früher als notwendig loszufahren, damit niemand zu früh aufstehen muss, aber trotzdem nicht zu spät ankommen.

Änderungsbedarf bestehe nun auf Grund einer Vielzahl von Gründen:

Die Planungen und der Buseinsatz basieren ganz wesentlich auf den von den Schulen und Schulaufwandsträ- gern gemeldeten Schülerzahlen. Doch nicht immer stimmt die gemeldete Anzahl der Fahrschüler mit der tatsächlichen Nutzung überein.

Hinzu kommt, dass sich in den vergangenen Wochen die Schullandschaft verändert hat und damit die Schülerströme: Im Sommer dieses Jahres wurde die Grundschule Kumreut geschlossen und die Schüler fahren neu weit überwiegend nach Freyung.

Zudem haben einige Mittelschulen Schulklassen nach Freyung an die Mittelschule dort ausgelagert. Besonders schwer vorauszuberechnen ist die Beförderungssituation bei den Berufsschülern. Sie werden häufig „blockweise“ unterrichtet, da ihre Ausbildung dual in Ausbildungsbetrieb und Berufsschule erfolgt. Die Anzahl der Berufsschüler, die auf bestimmten Relationen und an bestimmten Tagen den Bus benutzen, war mit der Betriebsaufnahme nur ganz schwer zu prognostizieren.

Hier musste das System zunächst die tatsächliche Inanspruchnahme „lernen“, um dann an die Wirklichkeit und ihre Anforderungen angepasst zu werden.

Hinzu kamen ungünstige Begleitumstände: Baustellen wurden eingerichtet, ohne dass die zuständigen Behörden die neuen Unternehmer über die Änderungen informiert haben. Zeitgleich mit der Betriebsaufnahme des ersten Linienbündels aus dem neuen ÖPNV-Konzept haben auch andere Verkehrsunternehmen ihre Fahrpläne geändert und dabei teilweise deutlich ausgedünnt, so dass Bedienungslücken entstanden sind.

„Unser Fahrplan ist jedoch ein lernendes System und wir haben die Stellschrauben vorgesehen, um Busverbindungen schnell an veränderte oder unvorhergesehene Gegebenheiten anzupassen“, erläutert der ÖPNV-Beauftragte weiter.

„Eine besondere Herausforderung an Busunternehmen und Planung stellt freilich der Busbahnhof am Schulzentrum in Freyung dar. Vor vielen Jahren gebaut, hat er inzwischen seine Kapazitätsgrenze erreicht und kann dem heutigen und jährlich wachsenden Schülerströmen kaum noch genügen. Um die Situation zu entschärfen, wurden einige Abfahrten zur Mittagszeit von dort weg zum Zentralen Omnisbusbahnhof verlegt“, berichtet Michael Atzinger.

Dies bedeutet zwar längere Fußwege für einige Schüler, aber dafür konnte dadurch die teilweise unübersichtliche Situation am Schulbusbahnhof in Oberndorf entschärft werden.

„Die Änderungen, die am kommenden Montag in Kraft treten, tragen den wesentlichen Veränderungen Rechnung, die sich seit Beginn des Schuljahres ergeben haben. Meine Mitarbeiter werden aber auch weiterhin intensiv im Auge behalten müssen, ob sich irgendwo noch weiterer Anpassungsbedarf ergibt“, kündigt Landrat Sebastian Gruber an.

Die Mobilitätszentrale am Landratsamt ist unter Telefon 08551-57319 und 08551-57320 erreichbar, Montag bis Donnerstag von 8 bis 15 Uhr und am Freitag von 8 bis 12 Uhr sowie per E-Mail: oepnv@lra.landkreis-frg.de oder rufbus@lra.landkreis-frg.de.

Außerdem stehen alle Informationen auf der Homepage des Landratsamtes zur Verfügung.

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