Wirtschaft
84,8 Prozent der Unternehmen in der Oberpfalz finden den Standort gut – Bürokratie ist aber ein Minuspunkt

03.01.2018 | Stand 03.08.2023, 18:58 Uhr
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Die Unternehmen in der Oberpfalz bestätigen ihrem Regierungsbezirk eine sehr gute Standortqualität – in einigen Feldern sehen sie aber Handlungsbedarf.

LANDKREIS REGENSBURG Das geht aus einer aktuellen Standortstudie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hervor, für die 133 Unternehmen in der Oberpfalz befragt wurden und rund 1.000 bayernweit. „84,8 Prozent der hier ansässigen Unternehmen würden sich unserer Befragung nach wieder in der Oberpfalz ansiedeln. Das ist ein gutes Ergebnis. Damit bleibt die Standortloyalität der oberpfälzischen Unternehmen im Vergleich zur Vorjahreserhebung auf einem konstant hohen Niveau“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Die Oberpfalz bleibt nach wie vor attraktiv

Besonders positiv bewerten die Firmen die sichere Stromversorgung (Note 2,0) und die sichere Rohstoffversorgung (Note 2,2) in der Region. Ebenfalls als gut wird die Leistungsfähigkeit der Zulieferer vor Ort eingestuft (Note 2,3). Den größten Verbesserungsbedarf sehen die oberpfälzischen Unternehmen im Bereich Online-Kriminalität und Cyber-Crime (Note 3,8), aber auch beim Abbau der Bürokratie (Note 3,8) sowie bei der Verfügbarkeit von Fachkräften (Note 3,7).

Nach einzelnen Maßnahmen gefragt, erwarten 84,0 Prozent der oberpfälzischen Unternehmen ein erleichtertes Antragsverfahren und 87,0 Prozent wünschen sich eine Intensivierung der Forschung zur IT-Sicherheit. 86,2 Prozent fordern von der Politik ein vereinfachtes Steuersystem und 87,6 Prozent wünschen sich, dass der Solidaritätszuschlag 2019 ausläuft. „Das Thema digitale Sicherheit ist von großer Bedeutung und wird es auch in den nächsten Jahren bleiben. Eine breite Mehrheit der Unternehmen wünscht sich zudem im Ausbau der Infrastruktur insgesamt weitere staatliche Aktivitäten. 86,5 Prozent fordern zum Beispiel die Sicherstellung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung“, betont Brossardt. Darüber hinaus erhoffen sich 83,8 Prozent konkrete Hilfestellungen durch die Politik bei der Erhöhung der inneren Sicherheit im Hinblick auf Online-Kriminalität.

Hoher Aufwand an Bürokratie

„Die seit Jahren sehr hohen Zufriedenheits- und Loyalitätswerte sprechen für sich. Dieses gute Ergebnis muss aber Tag für Tag neu erarbeitet werden, ins-besondere auch durch den Staat, der die richtigen Rahmenbedingungen für erfolgreiches Wirtschaften bieten muss“, so Brossardt. Seit 2013 lässt die vbw regelmäßig für ihre Studie „Standort Bayern – Unter-nehmerperspektiven“ Firmenvertreter zu wichtigen Standortfaktoren befragen. Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort Bayern und zeigen den Handlungsbedarf in den einzelnen Bereichen auf. Die aktuelle Studie steht unter www.vbw-bayern.de zum Download bereit.

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