Landratsamt teilt mit
64 Infizierte und Sicherheitsdienst für das Gesundheitsamt

12.03.2020 | Stand 03.08.2023, 13:21 Uhr
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64 Personen aus dem Landkreis Freising sind nach aktuellem Stand mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.

Freising. „Die Fallzahlen steigen deutlich an“, sagte Christine Setzepfandt, Leiterin des Gesundheitsamts Freising bei einer weiteren Pressekonferenz im Landratsamt zum Thema. Mit der steigenden Zahl der positiv Getesteten erhöht sich auch der Aufwand für das Gesundheitsamt, die jeweiligen Kontaktpersonen zu ermitteln.

„Unsere Mitarbeiter arbeiten dort seit zwei Wochen vollkommen am Limit, über die normalen Arbeitszeiten hinaus und auch am Wochenende“, sagte Landrat Josef Hauner. Deshalb habe das Landratsamt eine Koordinierungsgruppe ins Leben gerufen, die das Gesundheitsamt bei der Bewältigung des Coronavirus-Ausbruchs unterstützt. Sie kümmert sich vor allem um die Beschaffung der erforderlichen Schutzausrüstung. „Wir haben beim Klinikum, dem Gesundheitsamt, den Rettungsorganisationen und der Ärzteschaft den Bedarf erfragt und inzwischen größeren Mengen bestellt“, sagte Karoline Schatz, Leiterin der Abteilung Sicherheit und Ordnung.

Direkt vor der Pressekonferenz hatten sich bereits zum dritten Mal Vertreter aus dem Amt für Öffentliche Sicherheit und Ordnung, des Gesundheitsamts, des Klinikums, des Ärztlichen Kreisverbandes Freising, des Hausärztekreises, der Rettungsdienste, Feuerwehr und THW zum Runden Tisch getroffen, um die aktuelle Lage zu besprechen. „Auch unser Bürgertelefon wird sehr gut angenommen“, sagte Landrat Hauner. Deshalb wird dieses auch am Wochenende und in der kommenden Woche den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen.

Ein Problem, was die Arbeit des Gesundheitsamtes wesentlich erschwert, mahnte Hauner an: „Die Aggressivität gegenüber den Mitarbeitern des Gesundheitsamtes nimmt zu.“ Weil vermehrt Leute vor dem Gesundheitsamt auftauchten und zum Teil Mitarbeiter abfangen oder Sturm läuten, habe man entschieden, dort einen Sicherheitsdienst einzusetzen.

Derzeit sind nur noch sechs Betroffene im Klinikum Freising isoliert untergebracht, viele daheim. „Drei zeigen leichte Symptome und müssen behandelt werden werden“, sagte PD Dr. Markus Neumaier, Ärztlicher Direktor des Klinikums. „Wir bereiten uns darauf vor, dass mehr Erkrankte kommen und sehen uns gut gewappnet.“

Vorrangig seien momentan im Landkreis jüngere Leute infiziert, so Dr. Barbara Obst von der Regierung von Oberbayern. „Wir haben bisher keinen Infizierten aus der Risikogruppe.“

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