„Jesus immer ähnlicher werden“
47. Malteser Wallfahrt nach Altötting

16.07.2018 | Stand 31.07.2023, 10:11 Uhr
−Foto: n/a

Ein großer Tag in vielerlei Hinsicht war es wieder für die Malteser, ein erbaulicher und für den Alltag stärkender für alle Beteiligten: Am vergangenen Sonntag fand zum 47. Mal die Malteser Wallfahrt für kranke und beeinträchtigte Menschen nach Altötting statt.

PASSAU „Unsere Wallfahrt hat keine große, aber doch eine kleine europäische Dimension“, erklärte Hauptorganisator Franz-Josef Freiherr von der Heydte zu Beginn des Pontifikalamtes in der voll besetzten Basilika St. Anna angesichts der mehr als 1.000 Pilger aus ganz Bayern, aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein. In einer langen Prozession waren die Pilger zuvor vom Dultplatz dorthin gezogen. 

Hauptzelebrant Dr. Konrad Zdarsa, Bischof von Augsburg, ging in seiner Predigt auf das Evangelium ein, das von der Aussendung der zwölf Apostel handelte. „Es geht uns allen darum, den christlichen Glauben zu erkennen und zu leben“, erklärte er. „Bei der Aussendung der Apostel spricht Jesus hauptsächlich davon, wie sie es tun sollen. Auf alles andere sollen sie selber achtgeben. Sie sollen gehen und handeln wie er. Sie sollen sein wie er.“ Zusammenfassend bedeute dies: „Erst damit erweist sich unser christliches Leben als ein authentisches Leben: Sein zu wollen wie Jesus. In seiner Haltung und Gesinnung, in seiner Liebe zu Gott und den Menschen, in seiner Zuwendung zu den Schwachen und Hilfsbedürftigen. Auch wenn es einmal ganz schwer wird, sind Sie in besonderer Weise ihm ähnlich.“

„Jesus immer ähnlicher werden. Eine Wallfahrt ist ein Ausdruck unseres Strebens, Jesus näher zu kommen. Wenn Sie als Malteser sich auf Wallfahrt begeben, werden Sie selbstlos zu Verkündern des heutigen Evangeliums. Sie geben weiter, was Sie zuvor von Jesus empfangen haben“, sagte er zu den vielen Maltesern, die diesen Tag für die anderen Pilger Jahr für Jahr ermöglichen. Von seinem Segen zum Abschluss des feierlichen Gottesdienstes wünschte sich der Bischof, „dass Sie daraus Kraft und Stärke gewinnen.“

Aus der Diözese Passau waren heuer mehr als einhundert Pilger aus Stadt und Landkreis Passau sowie dem Landkreis Freyung-Grafenau nach Altötting gekommen, davon allein 30 Rollstuhlfahrer. Bei der Hinfahrt in den Bussen bereiteten sie sich mit einer Andacht auf den Tag vor, in deren Mittelpunkte der Heilige Bruder Konrad stand.

Bei der Wallfahrt gibt es alle Jahre viele Begegnungen am Rande. Gute Bekannte sehen sich nur an diesem einen Tag im Jahr. Entsprechend herzlich fallen die Begrüßungen und die Gespräche aus. Diese Erlebnisse sind, ebenso wie der Gottesdienst und die Andacht, geprägt von Freude und der Kraft, die alle Pilger von Altötting mit nach Hause nehmen.

Der Passauer Bannerträger Ewald Anetzberger und PA-Schild-Träger Karl Fischnaller sowie weitere Pilger aus der Diözese Passau unmittelbar vor der Prozession vom Dultplatz zur Basilika. Rechts im Bild Diözesangeschäftsführer Rainer F. Breinbauer. −Foto: Krenn

Am Nachmittag versammeln sich alle noch einmal zur abschließenden Andacht, bei der auch die Andachtsgegenstände gesegnet wurden. Im Beisein von Bischof Zdarsa hielt diese Andacht Stadtpfarrer, Stiftspropst und Wallfahrtsdirektor Günther Mandl. Er hieß die Pilger herzlich willkommen am Kapellplatz, „den wir gerne die gute Stube der Mutter Gottes nennen“, wie er erklärte.

Er nannte die Malteser Wallfahrt „einzigartig“ und sagte weiter: „Was wäre ein Wallfahrtsort ohne die Kranken und Behinderten. In Altötting wäre es sehr schade, wenn diese Wallfahrt, bei der Kranke und Behinderte im Mittelpunkt stehen, nicht stattfinden würde. Die Kranken sind die Hauptadressaten Jesu Christi. Die Malteser haben auf ihren Fahnen stehen: ‚Wir sind da, um den armen, behinderten und kranken Menschen dienend zur Seite zu stehen.‘ „ Anschließend spendete Bischof Zdarsa den Segen „für Ihre Heimfahrt und für unser aller weitere Lebensfahrt.“

Passau