Projekt erweitert
25 neue interkulturelle Gesundheitslotsen für Stadt und Landkreis Regensburg

20.10.2020 | Stand 21.07.2023, 2:04 Uhr
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25 Migrantinnen und Migranten aus Regensburg und Umgebung haben ihre Ausbildung zu Gesundheitsmediatoren im Rahmen des Projekts „Mit Migranten für Migranten – Interkulturelle Gesundheit in Bayern (MiMi-Bayern)“ erfolgreich abgeschlossen. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Landrätin Tanja Schweiger überreichten die Zertifikate im Neuen Rathaus und bedankten sich bei den Absolventinnen und Absolventen für ihr großes bürgerschaftliches Engagement.

Regensburg. Das Projekt erweitert die Gesundheitskompetenz zugewanderter Menschen und fördert ihre Teilhabe am Gesundheitssystem. Zu diesem Zweck werden gut integrierte Migrantinnen und Migranten in einer 50-stündigen Qualifizierung zu verschiedenen Präventions- und Gesundheitsthemen geschult. Außerdem werden ihnen Methoden vermittelt, mit denen sie ihr erlerntes Wissen im Anschluss in mehrsprachigen Informationsveranstaltungen an andere Migranten weitergeben können. Insgesamt wurden in Regensburg seit Beginn des Projekts 46 Gesundheitsmediatoren ausgebildet. Jedes Jahr können bei den 20 bis 30 Veranstaltungen mehrere hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Asylunterkünften, Integrationskursen, Familienzentren oder seit Kurzem auch über Online-Veranstaltungen erreicht werden.

Dieses Jahr erforderte von den angehenden Mediatoren ein besonderes Maß an Flexibilität: Wegen der Corona-Pandemie waren Präsenzveranstaltungen nur unter Einhaltung strenger Hygiene- und Schutzmaßnahmen möglich. Außerdem wurden Online-Formate eingeführt, für die noch einmal eine spezielle Schulung nötig war. Auch thematisch schlug sich die Pandemie in der Ausbildung nieder: So fand nach der Grundausbildung mit Themen wie Impfschutz, Kindergesundheit, Diabetes oder Familienplanung auch eine Schulung zum neuen Coronavirus statt.

Die neuen MiMi-Mediatoren repräsentieren die Vielfalt der lokalen Bevölkerung: Sie kommen aus 16 verschiedenen Ländern – unter anderem aus Syrien, Russland, Vietnam, Südkorea, Äthiopien oder Spanien. Der älteste Teilnehmer ist 72, der jüngste 20 Jahre alt. Sie alle eint die Begeisterung, mit der sie sich für ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger einsetzen. Die Oberbürgermeisterin hob bei der Zertifikatsverleihung den großen Beitrag hervor, den sie zur Teilhabe Zugewanderter am Gesundheitssystem leisten, und bedankte sich herzlich für das gezeigte Engagement sowie die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis Regensburg. Die Landrätin unterstrich anschließend die Wichtigkeit, mit solchen Projekten auch in der Fläche die Menschen zu erreichen.

MiMi-Bayern ist ein Projekt des Ethno-Medizinischen Zentrums e. V. und wird durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege sowie MSD Sharp & Dohme gefördert. Die Stadt Regensburg ist seit 2014 Standortpartner, seit 2019 besteht die Kooperation mit dem Landkreis Regensburg. Die Koordinierung des Projektes vor Ort liegt beim städtischen Amt für Integration und Migration.

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