Ein Beispiel für die Freude an Gott”
2.000 Gläubige beim Bernhardfest

07.07.2017 | Stand 13.09.2023, 1:20 Uhr
Martin Haltmayer
−Foto: n/a

Rund 2.000 Gläubige beteten beim Festgottesdienst und bei der Andacht mit Kinder- und Ministrantensegnung am Sonntag für die Seligsprechung des ehrwürdigen Diener Gottes Bernhard Lehner in Herrngiersdorf.

HERRNGIERSDORF Der Festprediger am Vormittag, Pfarrer Hans-Jürgen Zeitler aus Hohenburg, bezeichnete Bernhard Lehner als einen frohen und tiefgläubigen Menschen, der uns ein Beispiel gibt für die Freude an Gott und somit für die Jugendlichen ein bestes Vorbild im Glauben wäre.

Pfarrer Ferdinand Weinberger, der die vielen Gläubigen in der Ortsmitte vor dem Feuerwehrhaus begrüßte, verlas die Ernennungsurkunde vom 30. Mai 2013, in der der 53-jährige Diakon Norbert Steger aus Sandsbach vom Postulator im Selig- und Heiligsprechungsprozess für den ehrwürdigen Diener Gottes Bernhard Lehner, Avv. Dr. Andrea Ambrosi, zum Vizepostulator berufen wurde.

Er tritt damit die Nachfolge von BGR Hermann Stanglmayr aus Loitzenkirchen an. Der besondere Gruß von Pfarrer Weinberger galt dem aus Train stammenden Pfarrer Hans-Jürgen Zeitler, der bereits als 15-jähriger Jugendlicher hier beim Bernhardfest in Herrngiersdorf mit Bernhard Lehner in Berührung kam und von diesem für sein weiteres Glaubensleben inspiriert wurde.

Pfarrer Hans-Jürgen Zeitler begann seine Predigt mit den Worten: „Für mich geht heute ein großer Traum in Erfüllung, da ich diesen Bernhard-Lehner-Gebetstag mit ihnen, liebe Gläubige, begehen darf!“ 1995 hatte er im Schaukasten seiner Heimatpfarrei Train die Einladung zu diesem Gebetstag entdeckt und beschlossen mit dem heutigen Pfarrer Stefan Brunner zur Nachmittagsandacht nach Herrngiersdorf zu fahren. Hier lernte er den Bernhard-Lehner-Verehrer, Monsignore Katzenmüller, kennen, der Bernhard Lehner als Seminarist in Regensburg beaufsichtigt hatte. Über diesen begegnete er Kanonikus Josef Meier, einen Klassenkameraden von Bernhard Lehner, der ihm erzählte, dass sie als seine Klassenkameraden spürten, dass Bernhard Lehner etwas Besonderes war.

Papst Franziskus, so der Prediger hat uns mit Enzyklika „Lumen fidei“ einen Anstoß zu verstärkten Anstrengungen im Bereich der Neuevangelisierung gegeben. Der Weltjugendtag in Brasilien sendete die Jugendlichen der Welt dazu aus, in ihrer Heimat dem authentisch gelebten Glauben ein frohes Gesicht zu geben. Denn zum Glauben gehören Freude und Begeisterung. Bernhard Lehner war uns durch sein junges, frühvollendetes Leben ein Vorbild für die Freude an Gott und somit auch für unsere Jugendlichen, betonte der Prediger. Aus dieser Freude an Gott können wir die Kraft für unser Leben schöpfen, die uns hilft mit den Schwierigkeiten des Lebens fertig zu werden, ohne in Drogensucht, Depression oder Aggression zu verfallen. Bernhard Lehner ist für seinen Glauben mit frohem Herzen eingestanden und hat ihn in seinem blühenden Alter tief verinnerlicht. Der Prediger schloss mit den Worten: „Bernhard Lehner ist uns ein Vorbild auf unserem Glaubens- und Lebensweg, der mit seiner Fürbitte dazu beitragen möge, dass in unserer Heimat der katholische Glaube erhalten bleibe!“ 

Diakon Christian Falter aus Langenhettenbach hatte den Grundsatz – Gott handelt in dieser Welt durch Menschen – in den Mittelpunkt seiner Predigt bei Nachmittagsandacht gestellt. In unserem Glaubensleben kommt es darauf an, dass jeder an seinem persönlichen, zugewiesenen Platz zur Weitergabe des Glaubens durch sein offenes und ehrliches Vorleben im Umgang mit der Würde seiner Mitmenschen beitragen kann und soll. Bernhard Lehner hatte diese Ausstrahlung der „way of life“, einer Lebensart bei der die Achtung und Respekt vor der Würde des anderen im Vordergrund steht und die uns erahnen lässt, dass Gottes Geist unter uns ist.

Pfarrer Hans-Jürgen Zeitler zelebrierte in Konzelebration mit Domvikar Georg Schwager, Pfarrer Ferdinand Weinberger, assistiert von Diakon Norbert Steger, das Messopfer. Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst vom Kirchenchor der Pfarrei Semerskirchen unter der Leitung von Andreas Karg.

Zur Nachmittagsandacht fanden sich bei idealer Witterung wieder viele Gläubige ein. Eröffnet wurde dieser Andacht mit Kindersegnung durch den Kinder- und Jugendchor „Sunkids“ der Pfarreien Sandsbach und Semerskirchen unter der Leitung von Katharina Simlinger, die die Andacht musikalisch gestalteten. Nach der Betrachtung des Lebens von Bernhard Lehner wurde bei der Kinder- und Minstrantensegnung den zahlreich anwesenden Kindern und Ministranten durch Handauflegung der Einzelsegen von den anwesenden Priestern erteilt.

Im weiteren Verlauf wurden Bitten für den Beistand in Krankheit, in der Schule, bei der Gewinnung von Freunden, für Priester- und Ordensleute, den Zusammenhalt in den Familien und andere vorgetragen. Nach der eucharistischen Anbetung und der Aussetzung erteilte Diakon Christian Falter den eucharistischen Segen. Domvikar Georg Schwager rief die Gläubigen dazu auf, fest zu Bernhard Lehner zu stehen und die Gebetserhörungen an die Abteilung für Selig- und Heiligsprechungsprozesse zu melden.

Zu unseren Bildern in der Galerie: Die Geistlichkeit v.li. Pfarrer Ferdinand Weinberger, Diakon Norbert Steger, Pfarrer Hans-Jürgen Zeitler und Domvikar Georg Schwager bei der Feier des Gottesdienstes; Viele Besucher kamen zum Festgottesdienst in die Ortsmitte von Herrngiersdorf; Diakon Norbert Steger wurde als neuer Vizepostulator in der Causa Bernhard Lehner vorgestellt; Diakon Christian Falter bei der Kinder- und Ministrantensegnung.

Kelheim