Fokus auf Profit
Netflix greift gegen Passwort-Trittbrettfahrer durch: So hoch sind die Zusatzgebühren

19.04.2023 | Stand 19.04.2023, 12:07 Uhr

Netflix schiebt Account-Trittbrettfahrern den Riegel vor. −Foto: dpa

Auf Netflix ist bald Schluss mit lustig: Nutzer, die ein Passwort untereinander teilen, müssen voraussichtlich ab Juli den Geldbeutel aufmachen.



Denn die Streaming-Plattform will den für sie wichtigsten Märkten stärker gegen Trittbrettfahrer vorgehen. Dazu dürfte auch Deutschland zählen. Nutzer, die mit dem Account-Inhaber nicht unter einem Dach wohnen, müssen dann extra bezahlen.

Sind rund die Hälfte Trittbrettfahrer?



Netflix geht derzeit davon aus, dass rund 100 Millionen Haushalte den Service mit Login-Daten anderer nutzen. Im Vergleich zu den 232,5 Millionen zahlenden Kunden im vergangenen Quartal ist das ein hoher Anteil.

Nach jahrelanger Tolerierung und der Jagd nach höheren Nutzerzahlen soll in Zukunft der Fokus mehr auf dem Profit liegen. In Kanada, Portugal und Spanien, hatte der Streaming-Anbieter bereits im Februar mit der Umstellung begonnen – nach Problemen aber zwischenzeitlich eine Pause eingelegt.

Co-Chef Greg Peters erklärt, dass der Konzern in den vergangenen Wochen daran gearbeitet hat, dass Nutzer auch bei Reisen nahtlos auf Netflix zugreifen können. Wie genau die Systeme von Netflix eine Mehrfach-Nutzung erkennen, verrät das Unternehmen nicht.

Zusatzgebühren zwischen 3,99 und 5,99 Euro



Die Preise für zusätzliche Nutzer eines Accounts außerhalb des Haushaltes sollen laut Peters individuell für die einzelnen Märkte angesetzt werden. In Portugal waren es beim Start 3,99 Euro, in Spanien ganze 5,99 Euro. Deutschland dürfte beim Preis am oberen Ende liegen. Zugleich führte Netflix ein günstigeres Abo-Modell mit Werbung ein.

− dpa,fk