Produktgestalter Andreas Hutter erhält 2016 vier Preise für sein Projekt "verbinder"
Mainburger räumt internationale Designpreise ab

11.07.2017 | Stand 03.08.2023, 7:18 Uhr
−Foto: n/a

2016 war ein gutes Jahr für den Andreas Hutter, der Produktgestaltung an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd (HfG) studiert und momentan ein Praxissemester bei Lunar Europe in München absolviert.

MAINBURG Sein Projekt "verbinder", ein Möbelverbinder für Holzplatten, erhielt 2016 nicht nur den internationalen "iF Design Award Gold" in der Kategorie Students Home Interior Products – interior furniture sowie eine gesonderte Erwähnung in der Kategorie Interior Furniture, sondern wurde beim Internationalen Marianne Brandt Preis in Chemnitz mit dem 2. Platz in der Kategorie Produktgestaltung ausgezeichnet. Zum Jahresende wurden der Produktgestalter und sein Team als eines von 100 Teams zur Future Convention nach Frankfurt eingeladen und erhielten in der Kategorie Sustainability ebenfalls den ersten Platz. Die Grundidee für das preisgekrönte Projekt entstand in einem einwöchigen Kurs während der "Laborwoche" an der HfG Schwäbisch Gmünd. Ziel des Workshops war es, nützliche Produkte aus recycelten Kunststoffabfällen im Spritzgussverfahren herzustellen. "Uns wurde schnell bewusst, dass mehr Potential in dem Produkt steckt", sagt Hutter und führt weiter aus "Wir wollen unsere Vision von einem erschwinglichen, flexiblen, mobilen Regalsystem aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff weiterverfolgen und damit ein Stück weit ein Bewusstsein dafür schaffen, was wir aus unserem eigentlichen Müll alles machen können."

Die Vorteile des Regalsystems sind neben seiner Nachhaltigkeit, die durch die ausschließliche Verarbeitung von Polypropylen (PP) Kunststoffmüll gegeben ist, der flexible und einfache Auf- und Abbau ohne jegliches Werkzeug – zumal es keinen Qualitätsverlust gibt, weil keine Schraubverbindungen zum Einsatz kommen. "Ein 'verbinder' Regal ist nachhaltig, simpel, intuitiv, stilsicher, personalisierbar, haltbar und regt außerdem die Kreativität an. Kurz: Alles, was gutes Design in unseren Augen ausmacht", schließt Hutter ab. Bevor sich Hutter 2014 für das Studium entschieden hatte, machte er eine Ausbildung zum Fertigungsmechaniker bei der Firma Wolf Gmbh und schloss ein Fernstudium zum staatlich geprüften Maschinenbautechniker ab. An der Hochschule war er studentisches Mitglied der Studienkommission und im Auswahlausschuss für das Deutschland Stipendium und hat sich unter anderem bei der AStA und der Verfassten Studierendenschaft eingebracht. Sobald die Produktgestalter wieder in Gmünd sind, möchten sie das Projekt weiterentwickeln weiterverfolgen und die Finanzierung sichern. Denn nach dem Praxissemester steht für einige aus dem Team noch ein Auslandsaufenthalt an. Andreas Hutter wird das Sommersemester beispielsweise an der San Jose State University in Kalifornien absolvieren.

Die staatliche HfG Schwäbisch Gmünd in Ostwürttemberg ist als eine der wenigen Hochschulen rein auf den Bereich Gestaltung spezialisiert. Als Nachfolgeinstitution der HfG Ulm und des Bauhauses basiert ihre Lehre auf dem Gmünder Modell. Die Designauffassung der Hochschule lässt sich als leidenschaftlich, rational und verantwortungsvoll beschreiben. Die HfG bietet vier Bachelorstudiengänge an: Kommunikationsgestaltung, Interaktionsgestaltung, Produktgestaltung und Internet der Dinge – Gestaltung vernetzter Systeme. Deutschlandweit einzigartig ist das Grundlagenstudium, das in den ersten drei Semestern Grundwissen zu allen gestaltungsrelevanten Bereichen vermittelt. Am Freitag und Samstag, 10. und 11., Februar stellen alle Studierende ihre Projekt- und Abschlussarbeiten bei der öffentlichen Semesterausstellung an der HfG Schwäbisch Gmünd aus. Studierende, Dozenten und Professoren an beiden Tagen zur Verfügung, um sich über das Studium und die Hochschule zu informieren. Weitere Informationen unter www.hfg-gmuend.de.

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