Zwei Freunde vermieten einfach alles
Darf's ein Jumbo sein oder doch ein ganzes Dorf?

05.07.2017 | Stand 13.09.2023, 4:55 Uhr
Alexander Schmid

Man kann einfach alles mieten auf rentorado.de – die geniale Idee zweier Informatiker.

REISBACH-LANDSHUT Angefangen hat alles vor drei Jahren, als Erwin Fischer an seinem Haus in Reisbach arbeitete. „Jetzt bräucht ich eine Rüttelplatte“, dachte sich damals der 37-jährige Fachinformatiker. Kaufen wollte er sich so ein Ding nicht. Mieten schon. Im Internet versuchte er sein Glück. Die Suchmaschine spuckte dann tatsächlich auch 15 Adressen aus – allerdings in München. „Das kann man besser machen“, dachte sich Fischer und entwickelte mit seinem Kollegen Andreas Mottinger (26) aus Landshut das Internetportal www.rentorado.de. Der Grundgedanke: Potentielle Mieter und Anbieter zusammenbringen. Allerdings nicht irgendwo in der Welt, sondern direkt vor Ort, mittels einer Umkreissuche. Das funktioniert mittlerweile so gut, dass man auf rentorado.de jetzt nicht nur Werkzeuge findet, sondern ganze Dörfer, Jumbos und noch vieles mehr mieten kann.

„Wir haben uns gedacht, wieso sollen wir nicht einfach alles anbieten?“, erzählen die beiden von ihrer Idee, die sie im Lauf der Zeit immer weiter ausgebaut haben. Ihre Seite beschreiben sie selbst als „Mietcommunity“ für Konsumgüter aller Art.

Eine Idee, die gut ankommt. Als die Stadt München vor kurzem Heizstrahler für ein Event suchte, wurde sie bei rentorado fündig. Tatsächlich werden auf der Seite die kuriosesten Dinge angeboten.

„Wir sind zum Beispiel der exklusive Partner einer Firma in Liechtenstein, die ganze Dörfer für Firmenevents vermietet“, erzählen die beiden. Und sogar Flugzeuge, sogar eine Boeing 747, kann man sich bei rentorado ausleihen. Vom Porsche bis zum Segway, Ausstattungen für Veranstaltungen, Spielsachen und noch viele Angebote mehr finden sich auf der Seite unter den verschiedensten Kategorien. 

Wert legen die beiden allerdings auf eines: „Bei uns wird jeder gleich behandelt.“ Egal, ob er nun drei Schraubenzieher vermieten möchte oder ein Düsenflugzeug.

Und wer etwas auf der Seite nicht findet, kann den beiden schreiben. Die sind mittlerweile so gut vernetzt, dass sie einen Anbieter für die entsprechende Ware suchen, finden und vermitteln. Ihr Netzwerk bauen sie dabei immer mehr aus. Momentan arbeiten sie daran, ein Netzwerk für Miet-Yachten in der ganzen Welt aufzubauen. Wer zum Beispiel im Urlaub durchs Mittelmeer schippern will, soll das bei rentorado klar machen können. „Sogar mit Abholservice vom Flughafen“, erzählt Fischer.

Kaum zu glauben, dass nur zwei Leute – die das Ganze lediglich nebenberuflich machen – hinter der professionellen Seite stecken. „Wir haben alles selbst entwickelt. Andreas hat alles programmiert, deshalb haben wir finanziell überhaupt keinen Druck.“

Ihre Büros sind ihre Laptops und ihr iPhones. Ihr Geschäft tragen sie also immer mit sich rum. Dank flexibler Arbeitszeiten können sie sich neben ihrem Beruf problemlos um rentorado kümmern. Und die Seite brummt. 15.000 Besucher hat die Homepage pro Monat mit rund 60.000 Seitenaufrufen. „Jeder unserer Besucher sieht sich also im Schnitt rund vier Angebote an“, so Mottinger. Eine stolze Zahl, vor allem wenn man bedenkt, dass die beiden bisher keinerlei Werbung für die Seite gemacht haben.

Wichtig ist den beiden auch, dass potentielle Mieter mit Vermietern direkt Kontakt über die Seite aufnehmen können – ohne sich registrieren zu müssen.  Außerdem ist rentorado natürlich auch bei allen aktuellen Social-Media-Seiten wie Facebook, Twitter usw. vertreten.

Wie  die beiden davon profitieren? „Bislang haben wir auf Provisionsbasis für Vermieter gearbeitet“, so Fischer. In Zukunft soll aber über das freiwillige Zusatz-Angebot „rentorado connect“ Geld verdient werden. Ein Premium-Paket, das unter anderem Social Media-Verknüpfungen und viele weitere Features für Vermieter beinhaltet mit deren Hilfe sie Ihre gelisteten Angebote         noch interessanter und die Kontaktaufnahme weiter vereinfachen können – beinhaltet  

 „Das Basis-Angebot“ auf rentorado.de wird es aber auch in Zukunft kostenfrei geben.

Dingolfing-Landau