Die Nationalpark-Saison wird verlängert

03.09.2020 | Stand 24.07.2023, 20:47 Uhr
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Aktuell sind die Hotels, Ferienwohnungen und Gastronomie-Betriebe im Bayerischen Wald gut gefüllt – soweit es die Corona-Auflagen zulassen. Trotzdem hat die gesamte Branche heuer hart zu kämpfen. Die Monate des Lockdowns sind schlichtweg verloren. Um die Nationalparkregion für einen spätherbstlichen Urlaub attraktiv zu machen, hat der Nationalpark Bayerischer Wald in Kooperation mit dem Landkreis Freyung-Grafenau auf Anregung der Tourismusbetriebe vor Ort beschlossen, die Saison zu verlängern.

Bayerischer Wald. Konkret geht es um drei Punkte: Die Igelbusse auf den Linien zum Lusen und Rachel sowie nach Finsterau fahren nicht nur bis Ende Oktober, sondern bis 29. November. In der Verlängerungszeit werden aufgrund der früher einsetzenden Dunkelheit lediglich einige Abendfahrten gestrichen. Bis dahin hat heuer auch das Hans-Eisenmann-Haus bei Neuschönau täglich geöffnet. Das Waldgeschichtliche Museum St. Oswald, ebenfalls eine Nationalparkeinrichtung, hat sogar bis 22. Dezember durchgängig dienstags bis sonntags geöffnet. Nur das Haus zur Wildnis bei Ludwigsthal muss aufgrund von eng getakteten Renovierungsmaßnahmen wie gewohnt am 8. November schließen. Dafür läuft der Führungsbetrieb des Nationalparks ebenfalls bis 29. November – und somit rund drei Wochen länger als geplant.

„Chance, das Jahr noch etwas aufzubessern“

„Viele Leute haben gerade jetzt das Bedürfnis nach intakter Natur“, so Jochen Stieglmeier, Vorsitzender der Nationalpark-Partner. „Deswegen hoffen wir, ein bisschen was davon, was wir im Frühjahr verloren haben, im November noch aufzuholen.“ Daniel Eder, Geschäftsführer der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald, teilt diesen Wunsch. „Und in den vergangenen Jahren hat sich ja oft gerade der Spätherbst von seiner besten Seite gezeigt. Da können wir als Region dann wirklich nochmal punkten“, so Eder.

Jörg Müller, stellvertretender Leiter des Nationalparks, versteht die Maßnahmen auch als Wertschätzung an die touristischen Player in der Region. „Viele Akteure arbeiten eng mit uns zusammen, um Menschen zu ermöglichen, unser Schutzgebiet naturverträglich zu genießen. Denen geben wir so vielleicht die Chance, das Jahr noch etwas aufzubessern.“ In dieselbe Richtung argumentiert Landrat Sebastian Gruber: „Wir sind natürlich gern mit an Bord, wenn es darum geht, die Attraktivität der Region zu stärken.“ Gerade in der aktuellen touristischen Hochphase sehe man, wie wichtig eine gute Taktung beim ÖPNV ist. „Deswegen macht es Sinn, die Busse auch bis in den Spätherbst hinein fahren zu lassen“, sagt Gruber.

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