Umwelt
„Burglengenfeld räumt auf“ – sorgsamen Umgang mit der Schöpfung angemahnt

24.09.2020 | Stand 21.07.2023, 7:05 Uhr
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„Ich freue mich, dass wir trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie so viele Menschen zur Teilnahme motivieren konnten.“ Initiator Markus Bäuml vom Sachausschuss Umwelt und Schöpfung der Pfarrei St. Vitus zieht zufrieden Bilanz: Mehr als 100 Bürgerinnen und Bürger, vom Kleinkind bis zur Rentnerin, nahmen am Samstag, 19. September, in Grünanlagen und Wäldern im gesamten Stadtgebiet an der Aktion „Burglengenfeld räumt auf“ teil.

Burglengenfeld. Eisenrohre, Babywindeln, Zigarettenkippen, jede Menge Coffee-to-go-Becher, Plastik in allen Farben und Formen, Berge von Werbeprospekten, Ytong-Steine und immer wieder Verpackungsmüll: Ein ganzer Pritschenwagen voller Müllsäcke stand am Ende der großen „Rama dama“-Aktion im Rathaushof, in dessen Ecken sich weitere Säcke stapelten. „Wir haben mitten im Wald sogar ein altes Badezimmerregal und einen alten Schrank gefunden“, berichtet Markus Bäuml. Was den Initiator besonders umtreibt, ist die hohe Zahl an Glasflaschen, die achtlos in die Natur geworfen wird: „Vielleicht ist den Menschen gar nicht bewusst, dass eine einzelne Glasscherbe nach langer Trockenheit bei direkter Sonneneinstrahlung einen Waldbrand auslösen kann.“

Mitglieder der Wasserwacht wateten durch die Naab und bargen Alteisen, Abwasserrohre, ein Verkehrsschild, ein Puppenwagengestell und sinnigerweise auch drei Müllkörbe aus dem schlammigen Flussbett. „Es hat mich sehr nachdenklich gestimmt, was alles so weggeworfen wird in unserer Stadt“, sagte Pfarrer Franz Baumgartner. Er verstand die Aktion „Burglengenfeld räumt auf“ als Aufruf, die Schöpfung ganz bewusst anzuschauen, besonders gut mit ihr umzugehen.

Auch Bürgermeister Thomas Gesche sagte, die Bevölkerung solle mit der Aktion für einen sorgsameren Umgang mit Umwelt und Natur sensibilisiert werden. Er dankte zusammen mit Baumgartner und Bäuml allen teilnehmenden Gruppen. Gesche hoffte, dass „Burglengenfeld räumt auf“ im kommenden Jahr wieder den Charakter einer echten Gemeinschaftsveranstaltung haben könne. In diesem Jahr war wegen der Corona-Pandemie auf eine zentrale Auftaktversammlung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer verzichtet worden, die kleinen Gruppen starteten ihre Touren direkt in den Einsatzgebieten.

Mit dabei waren: „acabella“ – der Frauenchor im Städtedreieck, Wasserwacht-Ortsgruppe, Faschingsgesellschaft „Die Burgritter“, Feuerwehr Pilsheim, Musikkapelle St. Vitus (Jugend), Orgelbauförderkreis, Pfarrgemeinderat St. Vitus, CSU-Ortsverband, SPD-Ortsverein, Ortsverband Bündnis 90 / Die Grünen, Sudetendeutsche Landsmannschaft, Ministranten der Pfarrei St. Vitus, die Dorfgemeinschaft Mossendorf sowie einige Einzelpersonen. Einen Sonderapplaus aller Beteiligten gab es für Rathaus-Hausmeister Josef Hofmann, der beinahe überall zeitgleich war, gefüllte Müllsäcke abholte, leere Müllsäcke nachlieferte und sich auch um die Versorgung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Getränken kümmerte.

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