Winterklausur in der Oberpfalz
Freie Wähler besichtigen Hochwasserschutz in Nittenau

09.01.2020 | Stand 31.07.2023, 18:42 Uhr
−Foto: n/a

1954, 1993 und 2002: Drei Jahreszahlen, die den Menschen in der Oberpfälzer Stadt Nittenau Sorgenfalten auf die Stirn treiben – stehen sie doch für verheerende Hochwasser, die an Straßen, Brücken und Häusern der 8.000-Seelen-Stadt schwere Schäden verursachten.

NITTENAU Um sicherzustellen, dass Nittenau nicht erneut vom Fluss Regen überschwemmt werden kann, hat die Stadt im Landkreis Schwandorf viel Geld in den technischen Hochwasserschutz investiert – mit millionenschwerer Unterstützung des Freistaats Bayern. Das erläuterte Bürgermeister Karl Bley (SPD) den Abgeordneten der Freie-Wähler-Landtagsfraktion bei deren Besuch am Mittwochvormittag.

Wegen noch ausstehender Verhandlungen mit örtlichen Wasserkraftwerksbesitzern habe bisher nur der erste Bauabschnitt fertiggestellt werden können – doch die Anstrengungen der Stadt seien auf der Zielgeraden. „Nittenau ist für uns Freie Wähler ein Leuchtturmprojekt des modernen Hochwasserschutzes“, erklärte Umweltminister Thorsten Glauber beim Empfang im Rathaus der Stadt. „Hochwasserschutz hat oberste Priorität. Wir brauchen einen zügigen Grundschutz für die Menschen. Im Ernstfall zählt jeder Zentimeter. Die Gesamtkosten für die Maßnahmen belaufen sich auf rund 19 Millionen Euro. Doch hier ist jeder Cent gut angelegt, denn bereits eine einzige schwere Überschwemmung verursacht ihrerseits Millionenschäden“, so Glauber weiter. Nach Abschluss des ersten Bauabschnitts habe Nittenau Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser.

Bei der Begehung von Deichen und Schutzmauern sagte der Umweltminister weiter, der Freistaat sei „wegen des Klimawandels zunehmend heftigen Starkregenereignissen ausgesetzt“. Darauf wollten die Freien wähler mit effektiven, kleinteiligen Maßnahmen reagieren: „Wir verfolgen das Ziel, viel Wasser mittels dezentraler Regenrückhaltebecken zurückzuhalten – abseits der Flüsse und in der Fläche Bayerns.“ Die Fluten sollten Isar, Donau, Regen und Ilz erst gar nicht erreichen, um für deren Anrainergemeinden nicht zur Gefahr zu werden. „Die hervorragende Konzeption des Hochwasserschutzes hier in Nittenau zeigt mir, dass dies der genau richtige Weg ist“, so Glauber.

Schwandorf