Fischerei und Teichwirtschaft
Werbung für heimischen Fisch – die Fischsaison 2018 in der Oberpfalz ist eröffnet

15.09.2018 | Stand 02.08.2023, 18:05 Uhr
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Mit dem Aufruf an die Oberpfälzer, mehr heimischen Fisch zu essen, eröffnete Bezirkstagspräsident Franz Löffler gemeinsam mit Hans Holler, Präsident des Fischereiverbands Oberpfalz, in Blaibach (Kreis Cham) die diesjährige Oberpfälzer Fischsaison.

OBERPFALZ Gastgeber waren Isabella und Anton Höcherl, die direkt am Regen die Gaststätte „Fischerstüberl“ mit angegliederter Anglerpension betreiben. Dank eigener Fischereirechte am Schwarzen und Weißen Regen wie auch am Blaibacher See bieten die Höcherls das Angeln von Raub- und Friedfischen wie auch das Fliegenfischen an. „Das ist einzigartig in Bayern“, hob Chefin Isabella Höcherl stolz hervor.

Der Bezirk Oberpfalz und der Fischereiverband Oberpfalz wollen mit der Eröffnung der Fischsaison für das gesunde und schmackhafte heimische Lebensmittel Fisch werben und die Bevölkerung aufrufen, mehr davon zu essen. „Wir denken oft nicht nach, woher unsere Lebensmittel kommen“, gab Bezirkstagspräsident Franz Löffler zu bedenken. Dabei gebe es hervorragende Nahrungsmittel aus der Region, deren Vermarktungskette transparent sei, wie eben der heimische Fisch. Hans Holler rief die Gastronomie auf, nicht nur Seefisch, sondern auch Karpfen, Forelle und Saibling aus der Oberpfalz anzubieten.

Als Besonderheit in der Oberpfälzer Fischerei hatte man in diesem Jahr die Fliegenfischerei am Regen gewählt, die nicht in allen Teilen der Oberpfalz gängig ist, um Blaibach allerdings beste Voraussetzungen vorfindet. Das „Fischerstüberl“ ist Dorfwirtshaus und Herberge für Angler aus ganz Deutschland gleichermaßen. Die Küche legt Wert auf regionale Produkte, insbesondere aus den eigenen Gewässern. Für seine Fischküche ist das „Fischerstüberl“ weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt.

Im Vordergrund der Oberpfälzer Fischerei steht natürlich die Karpfenteichwirtschaft. Rund 25 Prozent aller in Deutschland erzeugten Karpfen kommen von hier. Rund 3.500 Teichwirte bewirtschaften vor allem in der mittleren und nördlichen Oberpfalz 14.000 Teiche – sowohl im Neben-, wie auch im Haupterwerb. „Die Teichwirtschaft ist ein Stück weit systemrelevant für die Region. Sie ist ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor, bietet zahlreiche Arbeitsplätze und prägt seit Jahrhunderten unsere Kulturlandschaft“, hob Löffler hervor. Gleichwohl sei der Wirtschaftszweig von überbordender Bürokratie und von Fischräubern, wie Kormoran und Otter massiv bedroht. „Es geht nicht um die Ausrottung anderer Tierarten, aber wir müssen ein Gleichgewicht herstellen, damit die Oberpfälzer Fischerei überleben kann“, verdeutlichte Löffler. Gespräche mit Ministern und Verbänden stimmen den Bezirkstagspräsidenten zuversichtlich, zu einer für alle Seiten verträglichen Lösung zu kommen.

Der Bezirk Oberpfalz und der Fischereiverband Oberpfalz eröffnen seit 2006 die Oberpfälzer Fischsaison. Die Veranstaltung beleuchtet jedes Jahr einen besonderen Aspekt der Oberpfälzer Fischerei, der typisch für eine Region ist. Die Förderung und Unterstützung der Fischerei und Teichwirtschaft zählt zu den Aufgaben des Bezirks Oberpfalz. Er erfüllt diesen Auftrag zum einen durch die Fachberatung für Fischerei, zum anderen durch den Teichwirtschaftlichen Beispielsbetrieb Wöllershof (Kreis Neustadt an der Waldnaab), in dem mit viel Praxiserfahrung alle Fragen rund um Fisch und Teiche beantwortet werden.

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