Vogel des Jahres 2018
Jetzt den Star live bei Nestbau, Brut und Aufzucht seiner Jungen erleben

05.04.2018 | Stand 20.07.2023, 11:01 Uhr
−Foto: n/a

Der Star, Vogel des Jahres 2018, ist derzeit fleißig dabei, sein Nest möglichst heimelig zu gestalten. Bei der Wohnungsdekoration dürfen bunte Blüten natürlich nicht fehlen. Schließlich soll sich die umworbene Starendame wohl fühlen. Mit der LBV-Starencam kann jeder ab sofort hautnah Nestbau, Brut und Aufzucht bei „Starens“ mitverfolgen.

BAYERN „Sobald der Nestbau abgeschlossen ist, wird das Starenweibchen bis zu acht hellgrüne bis hellblaue Eier legen. Nach knapp zwei Wochen schlüpfen die Küken“, erklärt LBV-Biologin Christiane Geidel. Eine Webcam im Starennistkasten im Garten der LBV-Landesgeschäftsstelle macht den intimen Einblick möglich. Bereits im letzten Jahr brütete ein Starenpaar erfolgreich in dem Nistkasten. Über eine zweite LBV-Webcam mit Ton können Naturfreunde auch das Leben einer Starenfamilie im Oberallgäu mitverfolgen. Live erleben kann jeder den Vogel des Jahres 2018 unter www.lbv.de.

Zurzeit kann der Star dabei beobachtet werden, wie er gerne das Dach seines Nistkastens als Bühne nutzt und mit heftig schlagenden Flügeln seine Stimme erschallen lässt. „Zu seinem Stimmenrepertoire gehören Imitationen anderer Vögel aber auch Umgebungsgeräusche, die perfekt nachgeahmt und in den Gesang eingebaut werden“, weiß Geidel. Zu hören sind dann unter anderem Handyklingeltöne, Hundebellen oder Alarmanlagen. Mit seinen Darbietungen fasziniert er nicht nur uns Menschen, sondern auch zahlreiche Starenweibchen.

Deutschlandweit auf der Roten Liste geführt, fühlt sich der Star in Bayern noch wohl. Er ist der dritthäufigste heimische Singvogel und sein Bestand hat sich, entgegen des bundesdeutschen Trends, seit Ende der 1990er-Jahre nicht erkennbar verändert. Aktuell gibt es etwa 495.000 bis 1.250.000 bayerische Brutpaare. „Doch trotz seines stabilen Bestands hat der Star auch in Bayern mit der Verschlechterung seiner Nahrungsbedingungen zu kämpfen. Der Rückgang von Weideviehhaltung, der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft sowie das Fehlen ausreichender Brutmöglichkeiten in alten Bäumen oder Gebäudenischen machen ihm das Leben immer schwerer“, erklärt die LBV-Biologin Christiane Geidel.

Gründe für seinen Rückgang sind der Verlust und die intensive Nutzung von Weiden, Wiesen und Feldern, auf denen der Star nicht mehr genug Würmer und Insekten zum Fressen findet. Werden Nutztiere nur im Stall gehalten, fehlt der Mist, der Insekten anlockt. Biozide und Agrochemikalien vernichten zudem weitere Nahrungstiere. Beerentragende Hecken zwischen den Feldern sucht man vielerorts ebenfalls vergebens. Geeignete Nistplätze fehlen dort, wo alte Bäume mit Bruthöhlen entfernt werden.

Schwandorf